Schadhafte Abwasserrohre unter der Bodenplatte können Giftstoffe im Erdreich verteilen. Eine regelmäßige Wartung – und bei Beschädigungen gegebenenfalls eine Sanierung – sind daher wichtig. Was Sie dabei beachten müssen und welche Kosten auf Sie zukommen, erfahren Sie bei uns!
Kann man Abwasserrohre unter Bodenplatten selbst erneuern?
Diese Arbeiten sind hochkomplex. In offener Bauweise ist die Erneuerung der Abwasserrohre unter der Bodenplatte sehr aufwendig und erfordert den Einsatz schwerer Baumaschinen. Auch Sanierungsverfahren, bei denen die Rohre nicht ausgetauscht, sondern repariert werden, müssen von einer Fachfirma durchgeführt werden.
Wie werden Abwasserrohre unter der Bodenplatte erneuert?
Im Grunde kommen für die Erneuerung von Abwasserrohren unter der Bodenplatte drei verschiedene Verfahren in Frage:
- Inliner-Rohrsanierung
- Rohr-in-Rohr-Sanierung
- Kompletter Austausch
Die häufigsten Schäden in diesem Bereich sind Rohrbrüche oder Haarrisse. In diesen Fällen kommen die ersten beiden Verfahren in Frage. Dabei muss der Untergrund nicht aufgerissen werden, es wird durch das Rohr selbst gearbeitet.
Bei starken Beschädigungen, die nicht durch ein anderes Sanierungsverfahren behoben werden können, muss allerdings ein Austausch in offener Bauweise erfolgen.
Wie viel kostet es, Abwasserrohre unter Bodenplatten zu erneuern?
Für Inliner- oder Rohr-in-Rohr-Sanierungen können je nach Situation ca. 200 Euro pro Meter Rohr veranschlagt werden. Zusätzlich ist eine Rohrinspektion notwendig, um den genauen Schaden festzustellen. Dafür sollten Sie 250 Euro einplanen. Vor der Sanierung der Abwasserleitungen ist außerdem eine gründliche Rohrreinigung notwendig. Hierfür sind ca. 800 Euro einzuplanen.
Insgesamt belaufen sich die Kosten je nach Schadensausmaß in der Regel auf 2.000 bis 4.000 Euro.
Bei einer kompletten Erneuerung in offener Bauweise ist mit deutlich höheren Kosten zu rechnen.
Wie funktioniert die Rohr-in-Rohr-Sanierung?
Bei diesem Sanierungsverfahren werden die Rohre zunächst endoskopisch inspiziert. Anschließend werden die Ablagerungen mit einem Reinigungsverfahren mechanisch aus dem Rohr entfernt. Danach erfolgt in der Regel eine weitere Kamerabefahrung. Anschließend wird ein glasfaserverstärkter Kunststoff in das Rohr injiziert. Der Kunststoff besteht aus zwei Komponenten, die sich erst unmittelbar vor dem in das Rohr eingeführten Sprühkopf vermischen. In mehreren Durchgängen und unter Einhaltung entsprechender Trocknungszeiten wird dieser Kunststoff an die Rohrinnenwände gesprüht, so dass praktisch ein neues Rohr im alten entsteht.
Tipp: Dichtigkeitsprüfungen sind gesetzlich vorgeschrieben.
In der DIN 1986-30 sind die Fristen für die Dichtheitsprüfungen des Abwassersystems festgelegt. Bei Neubauten muss eine Prüfung unmittelbar nach der Montage erfolgen, die nächste Prüfung ist dann erst nach 30 Jahren fällig. Im Bestand muss alle 20 Jahre eine Prüfung durchgeführt werden. Achtung: In Wasserschutzgebieten gelten andere, aber immer kürzere Intervalle.