„Niemals liegend transportieren!“ – dieser Hinweis steht bei fast allen Herstellern deutlich auf der Verpackung einer Waschmaschine. Die Warnung ist nicht unberechtigt, denn Sie können die Geräte bei einem solchen Transport durchaus irreparabel beschädigen. Einige Vorsichtsmaßnahmen helfen, das Risiko zu minimieren.
Mögliche Konsequenzen: Mechanische und technische Defekte
Eine Spedition wird – schon aus Haftungsgründen – eine Waschmaschine immer stehend anliefern. Bei einem privaten Transport ist dies leider nicht immer möglich, denn häufig fehlt ein entsprechend großes Fahrzeug und die Miet- oder Fahrtkosten stehen nicht immer in einem angemessenen Verhältnis zum Preis eines gebrauchten Modells. Grundsätzlich ist es theoretisch möglich, eine Waschmaschine liegend zu transportieren. Es birgt aber ein Risiko für mehrere Komponenten wie zum Beispiel:
- Die Waschtrommel
- Die Aufhängung
- Federn und Stoßdämpfer
- Elektrische Schaltkreise
- Das Ausgleichsgewicht
Die meisten dieser Schäden führen zu einem sofortigen, einige zu einem kurz- oder mittelfristigen Totalausfall. Sie sollten deshalb abwägen, ob Sie diese Gefahr riskieren.
Die Transportsicherung
Die Transportsicherung einer Waschmaschine besteht aus einigen langen und dicken Schrauben, die von der Gehäuserückwand bis in die Trommel ragen. Sie fixieren diese und verhindern dadurch, dass das Bauteil gegen die Ausgleichsgewichte oder die Seitenwände schlägt. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass eine Waschmaschine mit Transportsicherung sicher im liegend transportiert werden kann – für diesen Zweck ist sie nicht ausgelegt. Außerdem schützt sie nur vor bestimmten Ursachen, bei anderen wie etwa Restwasser ist sie vollständig nutzlos.
Innere Gewichte mit bis zu 70 Kilogramm
Der Grund dafür, dass Waschmaschinen sehr schwer sind, ist einfach: Durch die Beschleunigung drückt nasse Wäsche mit einem Vielfachen ihres Eigengewichts gegen die Wände. Das hohe Gewicht – meist handelt es sich um eine Platte aus Spezialbeton – stabilisiert das Gerät. Befestigungen sind nicht für einen liegenden Transport ausgelegt und können unter der Belastung reißen oder brechen.
Die Trommel ist besonders gefährdet
Das nächste Problem ist die Trommel, die in einer flexiblen Aufhängung sitzt, um Unwuchten beim Schleudern abzufangen. Sie kann im Liegen durch heftige Stöße oder Erschütterungen gegen die Gehäusewand oder eine Aufhängung schlagen, was in der Regel zu einer Verformung führt. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, ist durch die unvorhergesehene Belastung eine Beschädigung der Antriebsachse oder des Lagers möglich.
Restwasser gefährdet die Elektronik
Selbst in einer entleerten Waschmaschine befinden sich immer noch Wasserreste, die bei einem Legen auf die Seite durch das Gehäuse laufen können. An der falschen Stelle führt dies zu einem Kurzschluss der Elektronik – sei es zwischen Kabeln, auf einer Platine, in einem Sensor oder innerhalb des Motors.
Waschmaschine liegend transportieren: Risiko minimieren
Optimalerweise sollten Sie eine Waschmaschine ausschließlich dann liegend transportieren, wenn Sie sie anschließend entsorgen möchten. Lässt es sich gar nicht vermeiden, helfen einige Vorsichtsmaßnahmen, die Gefahr eines Transportschadens zu senken:
- Verwenden Sie auf jeden Fall Transportsicherungen. Diese können Sie preisgünstig nachkaufen.
- Legen Sie das Gerät nicht auf die Seite, sondern auf die Rückwand.
- Reduzieren Sie Stöße durch untergelegte Decken oder Isomatten.
- Fahren Sie langsam und vermeiden Sie schlechte Straßen.
- Lassen Sie das Wasser über das Flusensieb und den Notablass restlos aus der Maschine.
- Trocknen Sie das Gerät einige Tage an einem warmen Ort, bevor Sie es verwenden.