Kohlen einer Waschmaschine wechseln – das müssen Sie tun

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Die Kohlen einer Waschmaschine kann der geübte Heimwerker auch selbst wechseln

Wenn sich die Trommel Ihrer Waschmaschinen nicht mehr oder nur langsam dreht und die Wäsche nach dem Schleudern feucht bleibt, sind dafür häufig die Kohlen des Motors verantwortlich. Als Heimwerker mit etwas Geschick und Begabung können Sie diese in den meisten Fällen selbst wechseln.

Anzeichen für abgenutzte Kohlen erkennen

Die Kohlenbürsten eines Elektromotors sind konstruktionsbedingt Verschleißteile, die sich im Laufe der Zeit abnutzen. Verbrauchte Kohlen führen dazu, dass sich die Trommel nicht mehr wie vorgesehen dreht, weil der Kontakt fehlt. Sie lassen sich von Problemen mit dem Keilriemen unterscheiden, indem Sie auf ein typisches, schleifendes Geräusch achten. Ist der Keilriemen gerissen oder abgerutscht, dreht sich die Trommel überhaupt nicht.

Obwohl viele Waschmaschinen eine umfangreiche interne Fehlerkontrolle besitzen, erkennen nur wenige Geräte abgenutzte Kohlen direkt als Ursache. Sie zeigen stattdessen lediglich Folgen wie eine mangelhafte Motordrehung an. Lässt Ihre Maschine beim Schleudern in der Geschwindigkeit nach, ist dies ein erstes Anzeichen. Häufige Fehlercodes verschiedener Hersteller sind F04 oder F50 bei Miele oder F09 bei AEG, Bosch und Privileg. Oft zeigt auch ein Blinken der Spülen-Leuchte das Problem an.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bei fast allen Herstellern ist es möglich, die Kohlen mit wenig Werkzeug und geringem Arbeitsaufwand zu wechseln. Oft geschieht dies mitsamt ihrer Halterung – lediglich bei Siemens müssen Sie meist ausschließlich die Kohlen austauschen. Der Kostenunterschied zwischen dem Ersatzteil und einer Reparatur durch einen Techniker beträgt mitunter deutlich mehr als 100 Euro. Möchten Sie die Kohlen selbst wechseln, sollten Sie zunächst die vorhandenen demontieren und begutachten, um die Ursache zu bestätigen und passenden Ersatz zu finden.

Ausbau der Kohlen

  • Entfernen Sie die Blechabschirmung auf der Rückseite der Maschine.
  • Lokalisieren Sie den Motorblock. Er sitzt meist an oder unterhalb der Trommel.
  • Kontrollieren Sie – falls vorhanden – den Keilriemen auf Schäden oder Abrutschen. Nehmen Sie ihn ab.
  • Entfernen Sie die Steuerkabel und die Halteschrauben des Motors.
  • Ziehen Sie den Motor heraus.
  • Die Kohlen sitzen meistens auf der Rückseite des Motors. Sie erkennen Sie, wenn Sie nach Stäben mit der Farbe einer Bleistiftmine suchen, denn sie bestehen wie diese aus Grafit.
  • Die Halterung besteht aus Kunststoff und unterscheidet sich je nach Hersteller. Es kann sich um einen Federmechanismus (Siemens), eine Steck- oder eine Schraubverbindung handeln.
  • Entfernen Sie die Halterung und überprüfen Sie die Kohlen auf eine Länge von mehr als 20 mm und Abnutzungsspuren.

Einbau der neuen Kohlenbürsten

  • Bestellen Sie passende Ersatzteile. Der Motor verwendet zwei Kohlenbürsten, deren Drehrichtung ein R oder ein L kennzeichnet.
  • Setzen Sie die neuen Kohlen in die Halterung. Achten Sie auf einen korrekten Sitz.
  • Verbinden Sie die Halterung wieder in identischer Position mit dem Motor.
  • Setzen Sie den Motor ein.
  • Montieren Sie die Halteschrauben und verbinden Sie die Kabel.
  • Spannen Sie den Keilriemen und schließen Sie die Maschine.

Schleifgeräusche nach dem Austausch

Haben Sie Ihre Waschmaschine wieder vollständig zusammengesetzt, können Sie sie wie gewohnt starten. Bei den ersten Durchläufen ist es normal, dass die Kohlen ein kratzendes Geräusch verursachen, weil sie sich erst einschleifen müssen. Dieses sollte nach spätestens fünf bis zehn Wäschen verschwinden.