Wenn Sie einen Teppich aus Naturfaser besitzen, dann können Sie diesen grundsätzlich auch waschen. Bei einem Orient- oder Seidenteppich sollten Sie hierbei jedoch sehr vorsichtig vorgehen. Wie Sie beim Waschen des Teppichs idealerweise vorgehen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Handwäsche oder Waschmaschine
Diese Frage hängt vor allem auch mit der Größe des Teppichs zusammen. Handelt es sich um einen kleinen Läufer aus Baumwolle, dann können Sie diesen ohne weiteres in der Waschmaschine mit Feinwaschmittel im Schongang ohne Schleudern waschen. Alle anderen Teppiche, die zum Beispiel aus anderen Fasern bestehen oder zu groß für die Maschine sind, müssen Sie mit der Hand waschen. Da auch bei der Handwäsche der Teppich komplett unter fließendem Wasser durchnässt werden muss, sollten Sie vorher prüfen, ob dieser das Wasser auch gut vertragen kann.
Teppich selbst waschen
Wenn Sie sich entschlossen haben, Ihren Teppich aus Naturfasern selbst zu waschen, dann sollten Sie sich vorab benötigtes Werkzeug und die Materialien zurecht legen. Zum Waschen benötigen Sie das Folgende:
- Woll- oder Feinwaschmittel
- alternativ Teppichshampoo oder -seife
- laufendes Wasser (perfekt ist Garten mit Wasserschlauchanschluss)
- Staubsauger
- weiche Bürste
- Schrubber
- breiter Fensterabzieher mit Besenstiel
- Platz zum Trocknen
- Waschfläche, sollte sauber und eben sein
Schritt für Schritt Teppich waschen
Wenn Sie Ihren Teppich waschen möchten, dann müssen Sie als erstes eine Vorreinigung durchführen, damit der lose Dreck entfernt wird. Hierzu saugen Sie den Teppich ab und können gleichzeitig auch die Kettelung und die Fransen auf eine eventuelle Beschädigung hin überprüfen. Ist dies der Fall, sollte die Beschädigung noch vor dem Waschen behoben werden, da sie sich durch das Waschen noch vergrößern und der Teppich an dieser Stelle ausfransen könnte. Auch die Farbechtheit sollten Sie, wenn Sie den Teppich zum ersten Mal waschen, an einer nicht sichtbaren Stelle prüfen. Hierzu können Sie das gewählte Reinigungsmittel mit einem sauberen Lappen auftragen. Zeigen sich Abfärbungen am Tuch, sollten Sie den Teppich nicht selbst waschen sondern professionell waschen lassen. Ist die Farbechtheit gegeben, können Sie weiter wie folgt vorgehen:
- Teppich auf einer sauberen und glatten Fläche ohne Falten auslegen
- alternativ können Sie auch eine feste, saubere Plastikfolie unterlegen
- Fläche ist idealerweise auch windgeschützt und ohne direkte Sonneneinstrahlung
- alternativ Teppich auf einer Teppichstange aufhängen
- mit dem Wasserschlauch gleichmäßig durchnässen
- es sollten keine Pfützen auf dem Teppich entstehen
- gewählten Reiniger mit einem Schrubber mit dem Strich einbürsten
- nicht zu stark drücken
- eventuelle Flecken nochmals extra behandeln
- mit dem Wasserstrahl das Reinigungsmittel grob entfernen
- solange wässern, bis kein Schaum mehr ausgespült wird
- mit einem breiten Fensterabzieher, der auf einen Besenstiel gesteckt wurde, Wasser und Schaum ausstreichen
- gegebenenfalls nochmals wässern und ausstreichen
- solange, bis kaum noch Schaum zu sehen ist
Teppich nach dem Waschen aufhängen
Nach dem Waschen müssen Sie den Teppich aufhängen. Doch je größer ein Teppich ist, desto schwerer ist dieser auch. Hierbei müssen Sie dann mindestens zu Zweit arbeiten. Alternativ können Sie zum Beispiel einen langen, schmalen Läufer aufrollen und die Rolle aufrecht hinstellen und mit dem Aufhängen solange warten, bis genügend Wasser abgelaufen ist und der Teppich leichter geworden ist. Beim Aufhängen sollten Sie noch auf das Folgende achten:
- nicht in die pralle Sonne
- gegebenenfalls mit Sonnenschirm oder -segel schützen
- gewaschene Oberseite kommt nach oben
Erst wenn der Teppich vollständig durchgetrocknet ist, kommt er wieder an seinen ursprünglichen Platz in der Wohnung. Dies kann unter Umständen je nach Material, Dicke und Größe des Teppichs bis zu mehreren Tagen dauern.
Schneereinigung
Oft wird auch empfohlen, den Teppich im Schnee zu reinigen. Hierbei wird der Teppich gewaschen, indem er mit der Oberseite in den sauberen, frischen Schnee gelegt und dann mit einem Teppichklopfer ausgeklopft wird. Nach jedem Durchgang den Platz wechseln und den Teppich auf eine frische Schneedecke legen und nochmals ausklopfen. Danach wird der Teppich dann in einem beheizten Zimmer oder auf dem sauberen Boden im Heizungskeller zum Trocknen glatt ausgelegt. Ob dieses Verfahren jedoch wirklich zu empfehlen ist, sei einmal dahin gestellt. Denn auch wenn der Schnee frisch und weiß aussieht, beinhaltet dieser viele Schmutzpartikel aus der Luft.
Reinigungsmaschine
Haben Sie keine Möglichkeit, Ihren Teppich draußen auf einer Terrasse, im Garten oder in der Waschmaschine zu waschen, dann können Sie sich im Fachhandel oder Baumarkt auch ein Reinigungsgerät, zum Beispiel einen Teppichreiniger oder einen Waschsauger ausleihen. Wichtig ist auch bei dieser Reinigung das passende Waschmittel, das sie erst auf die Eignung prüfen sollten. Auch mit dem Teppichreinigungsgerät geht es einfach und schnell, den Teppich wieder aufzufrischen und sauber zu bekommen.
Wurzelbürste für die trockene Reinigung
Wollen Sie sich die Arbeit sparen, da Ihr Teppich nur leicht grau wirkt, aber nicht wirklich verschmutzt ist, dann reicht es oft auch aus, diesen gründlich abzubürsten. Hierzu sollten Sie eine harte Bürste, wie zum Beispiel eine Wurzelbürste nutzen. Oft sieht ein Teppich danach schon wie frisch gewaschen und gereinigt aus.