Wenn vom Kürzen eines Teppichs die Rede ist, dann handelt es sich hierbei in der Regel um das Ketteln. Hierbei handelt es sich um eine sehr alte Handwerkstechnik, mit der offen liegende oder geschnittene Webkanten an Teppichen verschlossen werden. Wie Sie richtig ketteln, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Den Teppich kürzen, Schritt für Schritt erklärt
In der Regel können Sie jeden Teppich kürzen, indem Sie die Kante sauber abschneiden. Handelt es sich um einen gewebten Teppich, dann wird hier die Struktur verletzt und die Kante franst mit der Zeit aus, wenn diese nicht verschlossen wird. So kann hier durch das Ketteln nach dem Verkleinern des Teppich die Schnittkante sauber und haltbar verschlossen werden.
Kettelfähigkeit prüfen
Bevor Sie den Teppich an einer Seite abschneiden, sollten Sie prüfen, ob dieser gekettelt werden kann. Denn je nachdem mit welchem Garnlauf, welcher unterschiedlichen Webart und welchen Knotenformen der Teppich produziert wurde, benötigt er eine bestimmte Art des Kettelns. So gibt es Teppiche, bei denen nach dem Kürzen die Kante nur verdeckt werden muss und somit gegen das Ausfransen befestigt wird. Andere Webarten unterliegen beim Abschneiden einer „Verletzung“ des Webaufbaus, die durch das Ketteln repariert werden muss.
Richtig Ketteln
Achten Sie vor allem auf die Schnittrichtung, wenn Sie einen Teppich kürzen. Denn manche Webstrukturen dürfen nur in eine bestimmte Richtung gekürzt werden. Schneiden Sie dann versehentlich in die falsche Richtung, kann es zu einem Schaden kommen, der nicht mehr repariert werden kann. Dann kann der Teppich auch durch ein Ketteln nicht mehr vor dem Ausfransen geschützt werden. Weiterhin sollten Sie beim Kürzen des Teppichs auf das Folgende achten:
- Ziehen Sie vor dem Kürzen einen Handwerker des Fachs hinzu
- hierbei handelt es sich meist um Raumausstatter
- oder einem Mitarbeiter des Teppichhandels
- Ketteltechnik reicht von sich über die Schnittkante legenden schmalen Garntunneln
- über Randbordüren, die mehrere Zentimeter breit sein können
- bis zu Schnitttechniken, die bereits stabilisierend wirken sollen
Glasieren der Teppichunterseite
Bei einigen Teppicharten ist es möglich, nach dem Schneiden einen Flüssigkunststoff auf die Schnittkante von unten zu streichen. Diese sind meist auf Harzbasis erhältlich. Beim Trocknen härtet die Schicht aus und verklebt die untere Schnittkante des Teppichs. Diese Technik wird oft für die Herstellung von Teppichfliesen, die Sie aus einem alten Teppich herstellen können, genutzt.