Das Anbringen von Stuckleisten bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten – anders sieht es mit dem passgenauen Schneiden, das für einen sauberen Anschluss der Stuckleisten untereinander unverzichtbar ist. Entscheidend für Ihren Erfolg ist in erster Linie die Qualität es verwendeten Werkzeugs.
Materialien für die Herstellung von Stuckleisten
Ursprünglich wurden Stuckleisten vor Ort und individuell aus Gips gegossen – dieses aufwendige Verfahren erübrigt sich heutzutage dank vorgefertigter Elemente, die Sie auf die richtige Länge schneiden können. Die Hersteller verwenden unterschiedliche Materialien für ihre Produkte, darunter zum Beispiel:
- Polystyrol (Styropor) für geringes Gewicht, universelle Produktion und leichte Verarbeitung
- Gips als klassischen und traditionellen Werkstoff für hochwertige Stuckleisten
- Fester Kunststoff wie PVC, Polyethylen oder Polykarbonate
- Holz und mit Kunstharz gebundenes Pressholz
Bei den beiden letzten Varianten handelt es sich in der Regel nicht um klassisch geformten Stuck, sondern um Anschlussleisten. Sie erfüllen neben der Dekoration mitunter zusätzliche Zwecke wie etwa die Spalten bei dem Verlegen von Boden-, Wand- und Deckenverschalungen zu verdecken. Echte Stuckleisten dienen hingegen fast immer ausschließlich der Ästhetik und bestanden früher aus Gips. Moderne Versionen verwenden hingegen das sehr leichte und beliebig formbare Polystyrol, um dieses zu imitieren.
Stuckleisten exakt schneiden – Winkel bestimmen und übertragen
In der Theorie stehen auf dem Bauplan Böden, Wände und Decken meist in einem rechten Winkel – also mit genau 90° – zueinander. In der Praxis treten speziell bei Altbauten Abweichungen von mehreren Grad auf, die Sie beim Schneiden der Stuckleisten berücksichtigen müssen, damit sich keine Spalten ergeben. Um diese präzise zu bestimmen und zu übertragen, benötigen Sie eine Winkellehre und eine verstellbare Gehrungslade.
Die Winkellehre funktioniert ähnlich wie ein fixierbarer Zirkel und zeigt Ihnen über die Skala das genau Maß an. Dieses müssen Sie auf die Gehrungslade übernehmen, in die Sie die Stuckleiste mit der Wand- oder Deckenfläche nach unten einlegen.
Das richtige Werkzeug zum Schneiden von Stuckleisten
Die generelle Empfehlung der meisten Hersteller und Ratgeber lautet, für das Schneiden einer Stuckleiste einen Fuchsschwanz zu verwenden. Wenn Sie dieser folgen, achten Sie darauf, dass Sie ein sehr feines und scharfes Sägeblatt verwenden, damit Sie einen genauen und sauberen Schnitt erreichen.
Die höchste Genauigkeit erzielen Sie jedoch mit einer Tischkreissäge, die über eine verstellbare Gehrungslade verfügt. Verwenden Sie auch hier ein scharfes, schmales und feinzahniges Kreisblatt und nehmen Sie den Schnitt mit einer hohen Geschwindigkeit und rasch vor. Das rasche Schneiden ist vornehmlich bei Stuckleisten aus Polystyrol entscheidend, damit sich das Material nicht durch unnötige Reibung erhitzt und schmilzt.
Breite des Sägeblatts berücksichtigen
Damit Sie die Länge perfekt treffen, berücksichtigen Sie, dass Sie beim Sägen Material entfernen. Optimalerweise setzen Sie eine Markierung bei der gewünschten Distanz plus der Dicke des Sägeblatts und trennen Sie die Stuckleiste genau vor dieser ab. So entfernen Sie alle Spuren und erreichen dabei einen millimetergenauen Zuschnitt.