Streichen ohne Grundierung: So gelingt’s nachhaltig

Das Streichen von Wänden ist eine gängige Renovierungsmaßnahme, bei der oft auf eine Grundierung verzichtet werden kann. Dieser Artikel erläutert die Voraussetzungen, wann eine Grundierung nicht erforderlich ist, sowie die notwendigen Schritte für einen erfolgreichen Anstrich.

Wann kann man auf eine Grundierung verzichten?

Bei gut erhaltenen Wänden mit tragfähigem Anstrich können Sie häufig auf eine Grundierung verzichten. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen:

  • Fester Untergrund: Der Anstrich muss fest haften, ohne dass sich Farbreste abblättern oder abtragen lassen.
  • Geringe Saugfähigkeit: Wände, die nicht stark saugen, bieten oft optimale Bedingungen für einen neuen Farbanstrich. Sie können diese Eigenschaft überprüfen, um den Bedarf an einer Grundierung festzustellen.
  • Intakte Oberflächen: Unbeschädigte Tapetenarten wie Raufaser, Vlies oder Strukturtapeten ermöglichen es Ihnen, direkt mit dem Streichen zu beginnen, vorausgesetzt, der Untergrund ist stabil.

In bestimmten Fällen ist jedoch eine Grundierung unumgänglich:

  • Erstanstrich auf ungefleckten Untergründen: Neue Wände aus Gipskarton oder frischem Putz benötigen in der Regel eine Grundierung, um die Saugfähigkeit zu verringern und die Haftung der Farbe zu verbessern.
  • Problematische Oberflächen: Stark sandende oder poröse Wände, die Teile ihrer Struktur abgeben, erfordern eine Grundierung. Das gilt besonders für Altbauten oder frisch verputzte Flächen.

Um zu prüfen, ob Ihre Wand grundiert werden sollte, führen Sie einfache Tests durch. Beurteilen Sie den Zustand Ihrer Wände sorgfältig, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.

Streichen ohne Grundierung – Schritt für Schritt

Wenn Sie festgestellt haben, dass eine Grundierung nicht notwendig ist, können Sie mit dem Streichen beginnen. Achten Sie bei den folgenden Schritten auf eine sorgfältige Ausführung:

  1. Wandvorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Wandoberfläche sauber und trocken ist. Entfernen Sie Schmutz, Staub und lose Farbschichten. Um eine optimale Haftung zu gewährleisten, kratzen Sie abblätternde Farbreste gründlich ab.
  2. Abkleben von Kanten: Schützen Sie angrenzende Flächen wie Fensterrahmen, Fußleisten oder Türzargen, indem Sie diese mit Malerkrepp abkleben. Dies verhindert unschöne Farbspritzer und sorgt für saubere Linien.
  3. Farbe korrekt anrühren: Rühren Sie die Farbe gründlich um, damit sich die Pigmente gleichmäßig verteilen. Wenn die Herstelleranweisungen es vorsehen, verdünnen Sie die Farbe mit einem geeigneten Verdünnungsmittel, um eine leichtere Verarbeitung zu ermöglichen.
  4. Erster Anstrich: Tragen Sie die Farbe gleichmäßig auf. nutzen Sie eine Farbrolle für größere Flächen oder einen Pinsel für Präzisionsarbeiten an Kanten und Ecken. Verwenden Sie bei Bedarf eine Teleskopstange, um höher gelegene Wandbereiche zu erreichen.
  5. Trocknungszeit beachten: Lassen Sie den ersten Anstrich vollständig trocknen, bevor Sie mit einem zweiten Anstrich fortfahren. Die Dauer der Trocknung kann variieren, halten Sie sich daher an die Herstellerangaben für optimale Ergebnisse.
  6. Zweiter Anstrich (falls notwendig): Überprüfen Sie den ersten Anstrich auf gleichmäßige Deckkraft. Sollten Sie transparente Stellen entdecken, tragen Sie eine zweite Farbschicht auf, um die Farbintensität zu steigern.

Durch die Befolgung dieser Schritte erzielen Sie ein sauberes und gleichmäßiges Streichergebnis. Achten Sie auf eine sorgfältige Ausführung, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Ihre Wände in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Sonderfall: Spezielle Farben ohne Grundierung

Einige spezielle Farben ermöglichen das Streichen ohne vorherige Grundierung. Diese Produkte kombinieren die Eigenschaften von Grundierung und Farbe, was die Anwendung besonders praktisch macht. Sie sind speziell für saugende Untergründe wie Gipskarton, Putz oder Raufaser gestaltet und ermöglichen ein schnelleres Vorgehen.

Merkmale spezieller Farben

  • Verbesserte Haftung: Die Zusammensetzung dieser Farben sorgt dafür, dass sie gut auf den genannten Untergründen haften und Probleme wie Abblättern verhindern.
  • Vereinfachte Anwendung: Die Verwendung solcher Kombinationen spart Ihnen Zeit, da Sie nicht zusätzlich grundieren müssen, was besonders vorteilhaft bei größeren Flächen ist.
  • Hohe Deckkraft: Viele dieser Produkte bieten eine hohe Deckkraft, sodass weniger Anstriche erforderlich sind, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Tipps zur Anwendung

  • Untergrund prüfen: Überprüfen Sie vor dem Start den Zustand des Untergrunds gründlich. Bei stark beschädigten oder porösen Flächen ist es ratsam, eine Grundierung aufzutragen, um die Saugfähigkeit zu verringern.
  • Farbe anrühren: Rühren Sie die Farbe gut durch, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Gebinde für optimale Ergebnisse.
  • Verarbeitungstemperatur beachten: Tragen Sie die Farbe bei den empfohlenen Temperaturen auf, da extreme Kälte oder Hitze die Trocknungszeit beeinflussen können.

Durch die Nutzung dieser speziellen Farben können Sie Ihre Projekte einfacher und schneller umsetzen und dennoch ansprechende Ergebnisse erzielen. Denken Sie daran, die spezifischen Anforderungen Ihres Untergrunds zu berücksichtigen, um eine bestmögliche Haftung und Deckkraft sicherzustellen.