Wand ohne Tapete streichen – wie geht das?

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Die Tapete galt lange Zeit als nahezu obligatorisch für Wohnräume – diesen Ruf hat sie allerdings spätestens im 21. Jahrhundert eingebüßt. Immer häufiger streichen Bewohner ihre Wand direkt ohne Tapete. Gegen diese Entwicklung ist eigentlich nichts einzuwenden, sofern Sie den Untergrund sachgerecht vorbereiten und die richtige Farbe wählen.

Verschiedene Farben für das Streichen ohne Tapete

Bei Wandfarben bestehen große Unterschiede, die sowohl die Eigenschaften wie auch die Zusammensetzung betreffen. Wenn Sie eine Wand ohne Tapete streichen möchten, bieten sich dafür je nach Untergrund unterschiedliche Varianten an. Jede von ihnen besitzt eigen Vor- und Nachteile, die sie zu einer optimalen Lösung für bestimmte Zwecke machen. Zu den häufigsten Wandfarben zählen:

  • Dispersionfarben auf der Basis von Pigmenten, Wasser und Zusätzen
  • Feste Wandfarbe, die beim Streichen kaum oder gar nicht tropft
  • Synthetische Farben mit Anteilen von Lösungsmitteln oder Kunstharz, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen
  • Farben auf der Grundlage von Mineralien wie Kalk- oder Silikatfarben
  • Kasein- und Milchfarbe aus eigener Produktion
  • Latexfarbe für wasserfeste Anstriche unter widrigen Bedingungen
  • Strukturfarben mit Zusätzen wie Sand oder Kügelchen

Grundsätzlich können Sie alle diese Farben verwenden, wenn Sie eine Wand ohne Tapete streichen. Allerdings sollten Sie die speziellen Eigenschaften berücksichtigen, die ein nachträgliches Überstreichen erschweren oder das Raumklima beeinflussen.

Direkt auf Putz streichen – notwendige Vorbereitungen

Damit Sie eine Wand ohne Tapete streichen können, benötigen Sie einen trockenen, sauberen, glatten und soliden Untergrund. Wichtig ist, dass dieser nicht zu saugfähig ist, da in diesem Fall keine gleichmäßige Verteilung der Farbe erfolgt und sich später deutliche Nuancen abzeichnen. Um die optimale Saugfähigkeit herzustellen, sollten Sie eine verputzte Wand immer mit einer Grundierung vorbereiten – diese ist auch unter dem Namen Makulatur oder Tiefengrund bekannt. Kalkhaltige Wände sollten Sie zudem vorher gründlich mit einer Wurzelbürste scheuern, um den leicht löslichen Abrieb zu entfernen.

Streichen Sie die Grundierung, nachdem Sie die Wand gesäubert und alle Schäden inklusive Rissen und Löchern mit Mörtel oder Spachtelmasse beseitigt haben. Für das vollständige Austrocknen benötigt die Schicht mindestens 24 Stunden, warten Sie jedoch besser zwei bis drei Tage bis zum ersten Anstrich.

Wand ohne Tapete streichen

Das Streichen der Farbe unterscheidet sich nicht nennenswert von demjenigen bei einer Tapete. Je nach Untergrund und Kombination verändern die Farben mitunter ihre Deckkraft. Bis auf wenige Ausnahmen – etwa Mineralfarben auf Mineralputzen – gehen Sie davon aus, dass Sie mindestens zwei Anstriche benötigen werden, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.