Starkstromanschluss nachrüsten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Nachrüstung eines Starkstromanschlusses erfordert sorgfältige Planung und fachliche Durchführung. In diesem Artikel erfahren Sie die wesentlichen Schritte von der Planung bis zur Installation, um eine sichere und effiziente Stromversorgung zu gewährleisten.

Den Starkstromanschluss planen

Bevor Sie mit der Nachrüstung eines Starkstromanschlusses beginnen, müssen Sie grundlegende Aspekte klären. Zunächst gilt es, die elektrischen Geräte zu identifizieren, die Sie anschließen möchten, sowie deren Leistungsbedarf zu ermitteln. Die Leistungsaufnahme finden Sie in der Regel auf dem Typenschild der Geräte. Diese Information ist entscheidend, um den notwendigen Leitungsquerschnitt und die geeignete Absicherung zu bestimmen.

Bei der Auswahl des Leitungsquerschnitts spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Geräteleistung: Die Stromstärken und Spannungen müssen erfasst werden, um sicherzustellen, dass die Leitungen die erforderliche Belastung sicher tragen können.
  • Verlegeart: Ob die Kabel unter Putz oder auf Putz verlegt werden, beeinflusst den nötigen Querschnitt. Bei einer Unterputzverlegung sind beispielsweise kleinere Querschnitte sinnvoll, da diese weniger thermisch belastet werden.
  • Leitungs Länge: Längere Leitungen erfordern in der Regel einen größeren Querschnitt, um Spannungsverluste zu minimieren.

Die gängigen Normen und Richtlinien zur Berechnung und Auswahl der Leitungen geben klare Vorgaben bezüglich der zu verwendenden Querschnitte und Absicherungen. Diese Vorgaben sollten in engem Austausch mit einem Fachbetrieb berücksichtigt werden.

Des Weiteren sollten Sie die Gegebenheiten vor Ort im Blick haben:

  • Zugänglichkeit des Sicherungskastens: Der Standort und die Erreichbarkeit sind entscheidend für eine sichere Installation.
  • Installationsbedingungen: Überprüfen Sie die Umgebung auf mögliche Hindernisse und die Verfügbarkeit von bestehenden Leitungen.
  • Notwendige Genehmigungen: In vielen Fällen ist es erforderlich, vor der Installation Genehmigungen einzuholen.

Eine detaillierte Planung trägt dazu bei, Ihren Starkstromanschluss effizient und sicher nachzurüsten. Achten Sie darauf, alle genannten Punkte zu berücksichtigen, und holen Sie gegebenenfalls Unterstützung von einem Elektrofachbetrieb.

Den Elektrofachbetrieb beauftragen

Die Beauftragung einer qualifizierten Elektrofachkraft ist für die Nachrüstung eines Starkstromanschlusses unerlässlich. Fachkräfte setzen die gesetzlichen Vorschriften sowohl sicher als auch effizient um. Arbeiten an der Elektroinstallation, insbesondere bei Starkstrom, sind mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden und sollten nicht von Laien durchgeführt werden.

Eine kompetente Elektrofachkraft bietet Ihnen Unterstützung in mehreren Phasen des Projekts:

  • Planung: Die Fachkraft hilft Ihnen bei der detaillierten Planung Ihrer Elektroinstallation. Dabei berücksichtigt sie, welche Geräte angeschlossen werden sollen und wie hoch die benötigte Leistung ist, um den geeigneten Leitungsquerschnitt zu wählen und die korrekte Absicherung festzulegen.
  • Materialbeschaffung: Die Elektrofachkraft übernimmt die Beschaffung der erforderlichen Materialien. Dank ihres Zugangs zu hochwertigen Elektroartikeln und ihrer Kenntnisse über aktuelle Vorschriften sorgt sie dafür, dass alle notwendigen Komponenten vorhanden sind.
  • Durchführung der Installation: Die Fachkraft führt die komplette Installation des Starkstromanschlusses durch. Dabei stellt sie sicher, dass alles ordnungsgemäß verlegt, angeschlossen und getestet wird. Auch die sicherheitsrelevanten Aspekte, wie die richtige Absicherung im Sicherungskasten, werden eingehalten.
  • Prüfung der Sicherheit: Nach Abschluss der Arbeiten prüft die Elektrofachkraft die gesamte Installation. Hierzu gehören unter anderem die Kontrolle von Spannung, Schutzleiter und Drehfeld, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert und den Sicherheitsstandards entspricht.

Die Beauftragung einer Elektrofachkraft gewährleistet, dass Ihr Starkstromanschluss effizient und sicher installiert wird. Sie minimieren damit künftige Probleme und erhöhen die Zuverlässigkeit Ihrer elektrischen Geräte.

Die Nachrüstung des Starkstromanschlusses

Die Nachrüstung eines Starkstromanschlusses erfordert präzise Planung und Durchführung, um eine sichere Stromversorgung sicherzustellen. Die entscheidenden Schritte sind:

  1. Bestimmung des Installationsorts: Bestimmen Sie, wo der Starkstromanschluss benötigt wird und welche elektrischen Geräte damit betrieben werden sollen. Prüfen Sie auch die Zugänglichkeit des Sicherungskastens sowie den Zustand und die Verfügbarkeit bestehender Leitungen.
  2. Vorbereitung der Leitungsführung: Die Elektrofachkraft plant die Verlegung der Starkstromleitung unter Berücksichtigung der Installationszonen. Dabei werden die optimalen Routen von der Hauptverteilung bis zur neuen Steckdose ermittelt und mögliche Hindernisse identifiziert.
  3. Verlegen des Starkstromkabels: Je nach örtlichen Gegebenheiten kann die Leitung entweder unter Putz oder auf Putz verlegt werden. Bei der Unterputzverlegung müssen Wandschlitze gezogen werden. Bei der Aufputzverlegung kommen Kabelkanäle oder spezielle Halterungen zum Einsatz.
  4. Installation der Steckdose: Häufig kommen CEE-Steckdosen zum Einsatz, die für die jeweilige Belastung des Starkstromanschlusses (z. B. 16A, 32A oder mehr) geeignet sind. Diese Steckdosen besitzen eine spezielle Bauart, die nur die Verwendung passenden Steckers ermöglicht.
  5. Anschluss an den Verteilerkasten: Die neu verlegte Leitung wird im Sicherungskasten angeschlossen. Dabei ist eine geeignete Absicherung auszuwählen, die auf der maximalen Leistung basiert, die durch den Starkstromanschluss fließen soll.
  6. Sicherheitsüberprüfung: Nach Abschluss der Arbeiten führt die Elektrofachkraft umfassende Tests durch, bei denen Spannungen gemessen und die Funktionalität des Schutzleiters sowie das Drehfeld überprüft werden. Gliederungen müssen umgehend nachgebessert werden, wenn Unstimmigkeiten auftreten.

Die präzise Durchführung dieser Schritte ist unerlässlich, um die Sicherheit und Funktionalität der neuen Starkstromversorgung zu gewährleisten. Überlassen Sie diese Aufgaben nicht dem Zufall, sondern setzen Sie auf die professionelle Expertise einer Elektrofachkraft.

Kosten der Nachrüstung

Die Kosten für die Nachrüstung eines Starkstromanschlusses variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Im Durchschnitt müssen Sie mit Kosten zwischen 120 und 500 Euro rechnen. Bei einer einfachen Installation fällt der Preis in der Regel in den unteren Bereich dieser Spanne, während komplexere Projekte, die auf tiefere Eingriffe in die bestehende Elektroinstallation angewiesen sind, deutlich teurer werden können.

Einige Faktoren, die die Kosten beeinflussen, sind:

  • Materialkosten: Die Preise variieren je nach benötigtem Kabeltyp, Anzahl der Steckdosen und weiteren Materialien wie Sicherungen oder Leerrohren. Für eine Standardinstallation sind beispielsweise Kabel und Anschlussdosen erforderlich, deren Kosten sich summieren.
  • Arbeitsaufwand: Die Zeit, die die Elektrofachkraft in die Installation investiert, wirkt sich direkt auf die Gesamtkosten aus. In der Regel benötigt eine erfahrene Elektrofachkraft für die Installation eines neuen Starkstromanschlusses zwischen vier und acht Stunden.
  • Anfahrtskosten: Diese hängen vom Standort der Elektrofachkraft ab und können zwischen 30 und 50 Euro liegen.
  • Zusätzliche Gebühren: In einigen Fällen müssen Genehmigungen eingeholt oder öffentliche Gebühren beachtet werden, was die Gesamtkosten weiter erhöhen kann.

Um die Kosten zu minimieren, ist es ratsam, multiple Angebote von verschiedenen Elektrofachkräften einzuholen und den Umfang der benötigten Arbeiten im Voraus genau zu klären. Eine vorausschauende Planung hilft, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Nachrüstung Ihres Starkstromanschlusses.