Seidenteppich schonend reinigen – so gelingt es Ihnen

seidenteppich-reinigen

Seide ist ein edles, aber auch anspruchsvolles Material – bei Teppichen zeigt es sich im Unterschied zu anderen Tierfasern wie Wolle als empfindlich gegen mechanische Einflüsse und Feuchtigkeit. Das erschwert das Reinigen bei einem Seidenteppich deutlich, mit der richtigen Technik und einem geeigneten Mittel stellt es sich allerdings als unproblematisch heraus.

Seidenteppich reinigen – darauf kommt es an

Wenn Sie einen Seidenteppich reinigen möchten, müssen Sie dies grundsätzlich in Handarbeit erledigen. Viele Methoden, die bei anderen Teppichen kein Problem darstellen, lassen sich bei einem Seidenteppich nicht ohne Weiteres umsetzen. Die wichtigsten Regeln beinhalten:

  • Kein Einsatz von Staubsauger und anderen Haushaltsgeräten
  • Bürsten immer in Richtung des Striches
  • Kein Einsatz chemischer Reiniger oder aggressiver Mittel
  • Niedrige Feuchtigkeit ohne Durchfeuchtung des gesamten Stoffs
  • Keine mechanische Belastung wie starkes Ausschütteln oder gar Klopfen
  • Weiche Bürsten und Schwämme verwenden
  • Nach der Reinigung den Seidenteppich für zuverlässigen Schutz nachfetten

Eine professionelle oder gar chemische Reinigung durch externe Dienstleister empfiehlt sich nicht, da viele Betreiber die notwendige Sorgfalt vermissen lassen und einen Seidenteppich ohne Rücksicht auf das filigrane und empfindliche Material in der Maschine waschen. Sollte es tatsächlich notwendig sein, achten Sie auf spezialisierte Unternehmen, die explizit eine schonende Handwäsche für Seide anbieten.

Erster Schritt: Einschäumen statt Waschen

Die klassischen Hausmittel wie Zitronensaft, Essig oder Natron empfehlen sich nicht für Seide, da sie zu aggressiv wirken. Stattdessen bietet sich eine milde Seife mit neutralem pH-Wert an, die Sie als Vorbereitung mit lauwarmem Wasser möglichst stark aufschäumen. Für das Reinigen verwenden Sie nicht wie sonst üblich das Seifenwasser, sondern ausschließlich den Schaum, den Sie mit einer weichen Bürste aus Naturhaar stetig in Richtung des Strichs einarbeiten. Lassen Sie den Schaum fünf bis maximal 15 Minuten einziehen.

Zweiter Schritt: Schaum abbürsten

Verwenden Sie nach der kurzen Einwirkzeit dieselbe Bürste, um den Schaum wieder in Richtung des Strichs erneut zu verteilen und Schmutz oder Flecken durch sanften Druck zu lösen. Begrenzen Sie diesen Schritt auf einen kurzen Zeitraum von höchstens fünf Minuten und beginnen Sie anschließend, den Schaum mit der Bürste so weit wie möglich zu entfernen.

Dritter Schritt: Seife ausspülen

Sie sollten einen Seidenteppich niemals vollständig in Wasser eintauchen oder einem fließenden Wasserstrahl aussetzen. Eine derart hohe Feuchtigkeit führt rasch dazu, dass die Farben ausbluten und der Seidenteppich irreparable Schäden erleidet. Spülen Sie stattdessen Ihre Bürste aus und nutzen Sie diese, um den Schaum wieder in Richtung des Strichs auszubürsten. Wiederholen Sie diesen Vorgang bis zu fünf Mal, bis Sie den Schaum und Schmutz entfernt haben.

Vierter Schritt: Wasser ausstreichen und Teppich trocknen lassen

Trocknen Sie den Teppich nicht mit Hilfsmitteln wie einem Föhn, sondern verwenden Sie eine glatte Oberfläche wie die Rückseite eines Schrubbers oder einer trockenen Bürste, um das Wasser auszustreichen. Der Teppich sollte so rasch wie möglich den überwiegenden Teil des Wassers abgeben. Bürsten Sie ihn anschließend sanft mit einer trockenen Bürste ab, um die Feuchtigkeit weiter zu senken.

Fünfter Schritt: Fasern nachfetten

Lassen Sie den Teppich an einem trockenen, warmen und schattigen Ort trocknen. Wenn er lediglich eine niedrige Restfeuchte aufweist, tragen Sie mit einem fusselfreien, weichen Lappen etwas Wollfett oder Lanolin auf, um die Fasern neu einzufetten. Nach dem vollständigen Austrocknen können Sie den Seidenteppich erneut auslegen.