Schwebealgen im Aquarium: Ursachen und Entfernungstipps

Schwebealgen sind häufige Probleme in Aquarien und können die Wasserqualität erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die Ursachen für ihr Wachstum erläutert und verschiedene Methoden zur effektiven Bekämpfung vorgestellt.

Was sind Schwebealgen und warum treten sie auf?

Schwebealgen sind mikroskopisch kleine Grünalgen, die schwebend im Wasser vorkommen und zu einer Trübung des Aquarienwassers führen. Diese Algen gehören häufig zu Gattungen wie Chlorella, Ankistrodesmus oder Scenedesmus und sind ein natürlicher Bestandteil aquatischer Ökosysteme. In geringen Mengen stellen sie eine Nahrungsquelle für viele filtrierende Tiere dar.

Ein Ungleichgewicht in den Wasserbedingungen ist der Hauptgrund für die rasante Vermehrung von Schwebealgen. Besonders häufig entwickeln sich Algenblüten, wenn die Nährstoffkonzentrationen, insbesondere von Stickstoff, Phosphat und Kalium, so hoch sind, dass sie die Regenerationsfähigkeit des Wassers übersteigen. Hohe Phosphat- und Ammoniumwerte treiben das Wachstum voran. Zu den begünstigenden Faktoren zählen:

  • Direkte Sonneneinstrahlung: Lang andauernde Lichtverhältnisse fördern das Algenwachstum und sollten vermieden werden.
  • Unzureichende Filterung: Eine ineffiziente Filteranlage kann dazu führen, dass Partikel im Wasser nicht ausreichend abgebaut werden.
  • Mangelnde Wasserwechsel: Zu spärliche Wasserwechsel tragen zur Anreicherung von Nährstoffen im Wasser bei.

Schwebealgen sind insbesondere während der Einfahrphase eines neuen Aquariums anzutreffen, da das biologische Gleichgewicht in dieser Zeit oft noch instabil ist. In dieser Phase können sie als Indikator für zu viele Nährstoffe und ungünstige Bedingungen im Becken fungieren. Um präventiv gegen das Algenwachstum vorzugehen, ist es wichtig, die Wasserqualität und Lichtverhältnisse im Blick zu behalten.

UVC-Klärer: Schnelle und effektive Algenbekämpfung

UVC-Klärer stellen eine wirkungsvolle Methode dar, um Schwebealgen in Ihrem Aquarium zu bekämpfen. Diese Geräte setzen ultraviolettes Licht ein, das die Erbinformationen der Algen schädigt, wodurch diese absterben und sich verklumpen. Die Verklumpung erleichtert die Entfernung der Algenpartikel durch den Filter oder manuelles Abfischen.

Für optimale Ergebnisse sollten Sie den UVC-Klärer nicht im Filterkreislauf installieren, sondern an eine separate Pumpe anschließen, die eine niedrigere Durchflussrate bietet. So kann das Wasser ausreichend lange im Klärer verweilen und wird besser von den Algen bestrahlt. Die empfohlene Leistung liegt in der Regel bei etwa einem Watt pro hundert Liter Aquarienwasser. Nach einigen Tagen sollten Sie eine deutliche Verbesserung der Wassertrübung feststellen. Um die Wirkung zu maximieren, begleiten Sie den Einsatz des UVC-Klärers mit regelmäßigen Wasserwechseln, um die Ablagerungen abgestorbener Algen zu entfernen.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass UVC-Klärer auch nützliche Mikroorganismen abtöten können. Daher sollten Sie dieses Gerät nicht dauerhaft im Einsatz haben, um die biologische Balance im Aquarium zu schützen. Achten Sie darauf, den UVC-Klärer rechtzeitig auszutauschen, da die UV-Lampen mit der Zeit an Leistung verlieren. Ein jährlicher Austausch wird empfohlen.

Wasserflöhe: Biologische Algenbekämpfung

Wasserflöhe bieten eine biologische Möglichkeit zur Bekämpfung von Schwebealgen. Diese winzigen Krebse filtern das Wasser und ernähren sich von den schwebenden Algenpartikeln, was zu klarerem Wasser führt. Besonders vorteilhaft ist ihre Fähigkeit, die Algenpopulation in Aquarien ohne Fischbesatz zu regulieren, da Fische Wasserflöhe als Nahrung betrachten.

Im natürlichen Umfeld, wie im Bodensee, zeigen Wasserflöhe eine beeindruckende Massenvermehrung als Antwort auf steigende Algenblüten und tragen zur Klarheit des Wassers bei. Durch die Einführung dieser kleinen Planktonfresser in Ihr Aquarium können Sie ähnliche Ergebnisse erzielen, vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen.

Beachten Sie folgende Punkte für den optimalen Einsatz von Wasserflöhen:

  • Aquarien ohne Fische: Stellen Sie sicher, dass Ihr Aquarium vorübergehend fischfrei ist, um die Überlebenschancen der Wasserflöhe zu erhöhen.
  • Nährstoffkontrolle: Halten Sie die Nährstoffwerte stabil, um die Wasserflöhe zu unterstützen, da sie sich von den Algen ernähren, die durch überschüssige Nährstoffe gefördert werden.
  • Konditionen im Aquarium: Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung und eine temperierte Umgebung, um ein rapides Algenwachstum zu gewährleisten und den Wasserflöhen genügend Nahrung zu bieten.

Die Ergänzung von Wasserflöhen kann eine langfristige Lösung sein, um das Wachstum von Schwebealgen nachhaltig zu kontrollieren, wobei der Fokus auf einem ausgewogenen Nährstoffhaushalt und gegebenenfalls der Kombination mit anderen Methoden der Algenbekämpfung liegen sollte.

Dunkelkur: Algen durch Lichtentzug bekämpfen

Die Dunkelkur ist eine bewährte Methode zur Bekämpfung von Schwebealgen, die das Aquarienwasser trüben können. Diese Technik erfordert eine vollständige Abdeckung des Aquariums, um sämtliches Licht auszuschließen. Eine Dunkelperiode von etwa sieben bis vierzehn Tagen entzieht den Algen die nötige Lichtquelle für die Photosynthese und führt zu ihrem Rückgang.

Für eine erfolgreiche Dunkelkur sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Aquarium abdecken: Verwenden Sie eine undurchsichtige Decke oder Pappe, um sicherzustellen, dass kein Licht ins Aquarium gelangt. Achten Sie darauf, dass alle Ecken gut abgedeckt sind.
  2. Belüftung während des Lichtentzugs: Eine ausreichende Belüftung ist wichtig, damit Ihre Fische und Pflanzen während dieser Zeit gut versorgt bleiben. Nutzen Sie einen Luftstein oder eine Luftpumpe, um den Sauerstoffgehalt im Wasser aufrechtzuerhalten.
  3. Fütterung einstellen: Reduzieren oder stellen Sie die Fütterung Ihrer Fische während der Dunkelkur ein. Futterreste können die Wasserbelastung erhöhen.
  4. Wasserwechsel am Anfang und Ende: Führen Sie zu Beginn und nach der Dunkelkur einen großzügigen Wasserwechsel durch. Dies hilft, tote Algen und Abfallstoffe zu entfernen, die während des Prozesses anfallen.

Überprüfen Sie während der Dunkelkur regelmäßig das Wohlbefinden des Aquarienbesatzes und stellen Sie sicher, dass die Dunkelheit nicht zu belastend wird. Nach dem Abschluss der Dunkelkur ist es ratsam, die Pflanzen und Tiere auf Stresssymptome zu beobachten und sicherzustellen, dass die Wasserparameter stabil und im optimalen Bereich bleiben.

Die Dunkelkur ist eine natürliche, chemiefreie Methode zur Bekämpfung von Schwebealgen und eignet sich besonders für Aquarien, in denen keine empfindlichen Tiere leben, die auf Lichtentzug sensibel reagieren könnten.

Optimierung der Wasserwerte und Beckenhygiene

Um stabile Wasserwerte in Ihrem Aquarium aufrechtzuerhalten und das Wachstum von Schwebealgen zu verhindern, sollten Sie regelmäßige Wasserwechsel und gründliche Beckenreinigungen in Ihre Pflegeroutine integrieren. Hier sind gezielte Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Wasserwechsel: Planen Sie in Intervallen von einem bis drei Wochen Wasserwechsel ein, bei denen Sie 30 bis 50 % des Wassers austauschen. Dies hilft, überschüssige Nährstoffe zu entfernen und die Wasserqualität zu verbessern.
  2. Mulm- und Abfallbeseitigung: Bei den Wasserwechseln sollten Sie nicht nur das Wasser ablassen, sondern auch Mulm und abgestorbene Pflanzenteile absaugen, da diese Nährboden für Algen bieten und zur Wassertrübung beitragen.
  3. Filterwartung: Reinigen Sie Ihren Filter regelmäßig und wechseln Sie das Filtermaterial. Vermeiden Sie jedoch, alle Filtermaterialien auf einmal zu ersetzen, um die biologische Stabilität des Beckens nicht zu gefährden.
  4. Nährstoffüberprüfung: Bestimmen Sie die Werte für Nitrat, Kalium und Phosphat im Aquarienwasser mithilfe von Tröpfchentests. Hohe Gehalte dieser Stoffe erhöhen das Risiko für Algenblüten. Sollte Ihr Leitungswasser auffällig hohe Werte aufweisen, ist der Einsatz einer Osmoseanlage sinnvoll, um die Wasserqualität zu verbessern.
  5. pH-Wert-Anpassung: Bei der Haltung von Weichwasserfischen kann die Zugabe von Torf in Ihren Filter helfen, den pH-Wert zu senken. Dies hemmt die Wachstumsbedingungen für Algen und unterstützt die langfristige Stabilität Ihrer Wasserwerte.

Mit diesen gezielten Maßnahmen können Sie nicht nur die Wasserqualität Ihres Aquariums aufrechterhalten, sondern auch aktiv gegen das Wachstum von Schwebealgen vorgehen und so ein gesundes Lebensumfeld für Ihre aquatischen Bewohner schaffen.

Anpassung der Lichtverhältnisse

Ein ausgewogenes Lichtmanagement ist entscheidend, um das Wachstum von Schwebealgen in Ihrem Aquarium zu kontrollieren. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da dies das Algenwachstum begünstigt. Optimieren Sie die Lichtverhältnisse durch folgende Schritte:

  • Helligkeit regulieren: Verwenden Sie Vorhänge oder Jalousien, um direktes Sonnenlicht zu minimieren und gegebenenfalls das Tageslicht zu steuern.
  • Beleuchtungsdauer anpassen: Reduzieren Sie die tägliche Beleuchtungszeit auf sechs bis acht Stunden, um Überlichtung zu vermeiden. Eine geringere Lichtmenge schafft weniger optimale Bedingungen für Algen.
  • Mittagspause einführen: Implementieren Sie eine Lichtpause von zwei bis drei Stunden am Mittag. Dies reduziert die Gesamtlichteinstrahlung und gibt Ihren Wasserbewohnern eine Erholungsphase.
  • Lichtintensität modifizieren: Nutzen Sie, wenn möglich, dimmbare Beleuchtung, um die Lichtintensität je nach Tageszeit anzupassen. Zu helle Beleuchtung fördert das Algenwachstum, während sanftere Beleuchtung die Pflanzen unterstützt.

Durch die Implementierung dieser Maßnahmen schaffen Sie ein umweltfreundlicheres Aquarienklima, das die Wachstumsbedingungen für Schwebealgen reduziert, während Ihre Pflanzen weiterhin optimal gedeihen können.

Optimierung des Nährstoffhaushaltes

Um ein gesundes Umfeld in Ihrem Aquarium zu schaffen und das Wachstum von Schwebealgen zu verhindern, ist eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung des Nährstoffhaushalts wesentlich. Hier sind einige Schritte, die Sie berücksichtigen sollten:

  1. Wasserwerte regelmäßig überprüfen: Verwenden Sie Tröpfchentests, um die Werte für Stickstoff, Phosphor und Kalium zu ermitteln. Achten Sie darauf, dass diese Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Hohe Konzentrationen, insbesondere von Phosphat und Ammonium, fördern das Algenwachstum.
  2. Häufige Wasserwechsel durchführen: Planen Sie alle ein bis zwei Wochen Wasserwechsel ein, bei denen Sie 30 bis 50 % des Wassers austauschen. Dies hilft, überschüssige Nährstoffe zu entfernen und die Wasserqualität signifikant zu verbessern. Achten Sie darauf, dass das nachgefüllte Wasser möglichst niedrige Nährstoffwerte aufweisen sollte, um eine erneute Anreicherung zu vermeiden.
  3. Zielgerichtete Düngung: Düngen Sie Ihre Pflanzen gezielt und in angemessenen Mengen. Überprüfen Sie kontinuierlich die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und passen Sie die Düngung entsprechend an. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen kann ebenfalls zu einem Ungleichgewicht führen.
  4. Überbesatz vermeiden: Ein zu hoher Fischbesatz sorgt für zusätzliche Nährstoffe durch Fäkalien und überflüssige Fütterung. Achten Sie darauf, die Anzahl der Fische auf eine gesunde Menge zu beschränken, damit die Nährstoffbelastung im Becken ausreichend reguliert bleibt.
  5. Futtermenge optimieren: Füttern Sie Ihre Fische in kleinen, regelmäßigen Portionen, um Futterreste zu vermeiden, die sich im Wasser zersetzen und zusätzliche Nährstoffe freisetzen. Entfernen Sie nicht gefressenes Futter sofort.
  6. Nutzbare Pflanzen integrieren: Schnell wachsende Pflanzen, die effizient Nährstoffe aufnehmen, sind entscheidend. Diese bieten der Algenbildung Konkurrenz und helfen, den Nährstoffhaushalt zu stabilisieren.

Durch diese Maßnahmen fördern Sie nicht nur das Wohlbefinden Ihrer Aquarienbewohner, sondern schaffen auch die besten Voraussetzungen für ein gesundes Pflanzenwachstum. Ein stabiler Nährstoffhaushalt ist der Schlüssel zur Vermeidung von Algenblüten und zur langfristigen Pflege Ihres Aquariums.