Bis 2015 stieg die Zahl der Einbruchdiebstähle über ein Jahrzehnt kontinuierlich an, seitdem sinkt sie wieder deutlich ab. Neben der Strafverfolgung liegt ein entscheidender Grund hierfür in Investitionen für den verbesserten Einbruchsschutz. Die Pilzkopfverriegelung an Türen und Fenstern ist ein Schlüsselelement für die Prävention – doch wie viele Zapfen benötigt sie eigentlich, damit Sie sich sicher fühlen können?
Pilzkopfverriegelung bietet Sicherheit gegen Aufhebeln
Bis etwa 2010 spielte der Einbruchsschutz bei privaten Wohnungen und Häusern nur eine untergeordnete Rolle. Ein dramatischer Anstieg auf fast das Doppelte bis 2015 bewirkte ein Umdenken und führte dazu, dass neben der Ermittlungsarbeit die Prävention in den Fokus rückte. Heute (Stand Juni 2020) scheitert fast die Hälfte der Versuche an Sicherheitsmaßnahmen. Ein wichtiges Element ist die Pilzkopfverriegelung, die unter anderem an folgenden Stellen zum Einsatz kommt:
- Fenstern und deren Verschlüssen wie Rollläden
- Terrassentüren aus Glas
- Haustüren mit spezieller Einbruchssicherung
- Dachluken und Oberlichtern, die sich öffnen lassen
Das Prinzip besteht darin, dass statt eines einfachen Rundkopfs ein an der Spitze verbreiteter Pilzkopf zum Einsatz kommt, der in ein besonderes Schließteil greift. Diese Konstruktion und eine mehrfache Verankerung an ausreichend vielen Stellen verhindert effizient das Aushebeln des Verschlusses.
Wie viele Zapfen für die Pilzkopfverriegelung?
Eine Pilzkopfverriegelung ist darauf ausgelegt, das Öffnen dann noch zu verhindern, wenn ein Einbrecher einen oder mehr Zapfen aus ihrer Verankerung hebelt. Je mehr Zapfen sie besitzt, desto länger hält sie einem gewaltsamen Eindringen stand. Dabei gelten folgende grundlegenden Regeln dafür, wie viele Zapfen ein wirkungsvoller Schutz benötigt:
- Vier bis sechs Zapfen als Minimum für die Basissicherheit
- Sechs, acht oder zehn Zapfen zur Verhinderung des Aufstemmens mit einfachem Werkzeug
- Zehn und mehr Zapfen, um Brecheisen und schwerem Werkzeug zu widerstehen
Allerdings ist diese Einteilung bei Weitem nicht so eindeutig, wie sie zunächst aussehen mag, denn viele andere Faktoren nehmen zusätzlichen Einfluss auf die reale Sicherheit.
Sichere Pilzkopfverriegelung hängt von vielen Bedingungen ab
Ein wichtiger, mitunter nicht ausreichend beachteter Aspekt bei der Pilzkopfverriegelung ist, dass diese nur die Struktur der Halterung schützt. Um einen Einbruch sicher zu vermeiden, benötigen Sie ebenfalls bruchfestes Glas. Darüber hinaus entscheiden Größe und Position darüber, wie viele Zapfen Sie bei einer Pilzkopfverriegelung benötigen. Fenster in Obergeschossen sind wenig gefährdet, solche im Erdgeschoss sowie Balkon- und Terrassentüren hingegen stark. Eine generelle Antwort wäre deshalb irreführend – empfehlenswert ist es, die individuelle Lage mit einem kompetenten, nicht am Verkauf beteiligten Berater zu analysieren. Dessen Honorar können Sie oft durch gezielte Investitionen wieder einsparen und dabei die Sicherheit trotzdem erhöhen.