OSB-Platten: geschliffen oder ungeschliffen?

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OSB-Platten haben sich seit den 1960er Jahren im Roh- und Innenausbau und zusehends auch im Heimwerkerbereich eindrucksvoll durchgesetzt. Die charakteristischen Grobspanplatten sind in unterschiedlichen Klassen und in geschliffener oder ungeschliffener Form zu haben. Doch wann nimmt man eigentlich was?

Die unterschiedlichen Arten von OSB-Platten

Die OSB-Platten, zu deutsch: Grobspanplatten, sind 1963 in Kalifornien erfunden worden und werden seitdem vor allem im Rohbau und im Innenausbau eingesetzt. Durch ihre im Vergleich zu ihren Verwandten, den Flachpressplatten, zeichnen sie sich wegen der langen Späne, aus denen sie verklebt sind, durch eine hohe Dimensionsstabilität, Biegefestigkeit und axiale Beanspruchbarkeit aus. Im Allgemeinen werden OSB-Platten in 4 Klassen eingeteilt:

  • Klasse 1: Für Innenausbau im Trockenbereich
  • Klasse 2: Für tragende Konstruktionen im Trockenbereich
  • Klasse 3: Für tragende Konstruktionen im Feuchtbereich
  • Klasse 4: Für stark belastete tragende Konstruktionen im Feuchtbereich

Im Grunde werden die OSB-Platten mit steigender Klasse also immer beanspruchbarer.

Wieso geschliffen und ungeschliffen?

Unabhängig von der Beanspruchbarkeitsklasse gibt es die OSB-Platten immer auch noch in ungeschliffener und in geschliffener Form. Bei den geschliffenen Varianten ist schlichtweg ein Arbeitsschritt vorweggenommen, den Sie sich in bestimmten Fällen durch den eher unerheblichen Aufpreis also ersparen. In anderen Fällen reichen aber auch ungeschliffene OSB-Platten, sodass Sie sich den Mehrpreis sparen können.

Geschliffene OSB-Platten

Die geschliffenen Varianten sind zunächst einmal optisch und haptisch glatter. Das bedeutet, dass sie sich vor allem für Beplankungen im Sichtbereich eignen. Wenn Sie also eine Decke oder Wände mit dem markanten OSB-Schick verkleiden möchten, ist es sinnvoll, gleich geschliffene Platten zu nehmen. Sie sind auch später bei der Raumbenutzung und bei der Verarbeitung selbst sicherer, weil man sich an ihnen deutlich weniger leicht Späne in die Haut zieht. Auch haften Staub, Fasern von Textilien oder Haare nicht so leicht an ihnen.

Ungeschliffene OSB-Platten

Ungeschliffene OSB-Platten sind vor allem für nicht sichtbare, tragende Konstruktionen geeignet, mit denen man auch später nicht mehr in Kontakt kommt. Aber auch für eine Bodenbeplankung, die robust und nicht zu rutschig werden soll, eignen sich ungeschliffene Varianten.

OSB-Platten streichen

Ob OSB-Platten mit Lacken, Lasuren oder Ölen behandelbar sind, hängt weniger von der Geschliffenheit ab, als von der Beschichtung. Manche OSB-Platten sind beschichtet und sollten dann auch nicht weiter überstrichen oder lasiert werden. Wenn Sie vorhaben, Ihre OSB-Platten farbig zu streichen oder mit einem selbst gewählten Holzschutz zu versehen, sollten Sie nur unbeschichtete und am besten schon geschliffene Varianten wählen, auf denen das Anstrichmaterial gut haftet und in die es tief einzieht.