Das Entfernen von Tapeten in einer Mietwohnung ist für Mieter grundsätzlich erlaubt, solange die Wände dabei unbeschädigt bleiben. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Methoden sich für das Tapetenentfernen eignen und wie Sie die Wände optimal vorbereiten.
Darf man Tapeten in der Mietwohnung entfernen?
In einer Mietwohnung haben Sie das Recht, die Wände nach Ihren Vorstellungen zu gestalten, was das Entfernen vorhandener Tapeten einschließt. Diese Handlung zählt zum vertragsgemäßen Gebrauch der Mietwohnung und ist in der Regel nicht vom Vermieter eingeschränkt. Dabei ist es jedoch entscheidend, dass während der Arbeiten keine Schäden an der Bausubstanz entstehen.
Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, werfen Sie einen Blick in Ihren Mietvertrag. Dort können spezielle Regelungen bezüglich Renovierungs- oder Malerarbeiten festgelegt sein. Achten Sie insbesondere auf Klauseln, die die Rückgabe der Wohnung betreffen, da diese gegebenenfalls vorschreiben, dass Wände in neutralen Farben oder mit bestimmten Tapeten überlassen werden müssen.
Beim Entfernen der Tapeten sollten Sie darauf achten, dass die alten Beläge in einem akzeptablen Zustand sind, wenn Sie ausziehen. Es empfiehlt sich, die Wände nach dem Entfernen der Tapete in neutralen, hellen Farben oder mit dezenten Tapeten zu gestalten, um mögliche Schwierigkeiten mit dem Vermieter zu vermeiden. Zudem sollten Sie bauliche Veränderungen, wie das Abrreißen von Wänden oder das Verändern des Wandbelags, nur mit der Zustimmung des Vermieters durchführen, da dies als über den vertragsgemäßen Gebrauch hinausgehend angesehen werden könnte.
Mieter dürfen also die vorhandenen Tapeten entfernen, sofern die Wohnung in einem ordentlichen Zustand und die Bausubstanz unbeschädigt bleibt.
Verschiedene Methoden zum einfachen Tapeten entfernen
Das Entfernen alter Tapeten erfolgt auf unterschiedliche Weise, die Auswahl der Methode hängt von der Art der Tapete und der Wandbeschaffenheit ab. Hier sind einige bewährte Techniken, die Ihnen helfen können, diese Aufgabe effizient durchzuführen:
1. Wasser mit Spülmittel
Eine der einfachsten Methoden, die sich besonders für viele Papiertapeten eignet, ist die Verwendung von Wasser und mildem Spülmittel. Diese Mischung ermöglicht es, die Tapete zu durchfeuchten, sodass sie sich leichter ablösen lässt.
- Vorbereitung der Lösung: Mischen Sie in einem Eimer warmes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel.
- Auftragen: Benutzen Sie einen Schwamm oder eine Sprühflasche, um die Lösung gleichmäßig auf die Tapete aufzutragen. Achten Sie darauf, dass die gesamte Fläche benetzt wird.
- Einwirkzeit: Lassen Sie die Lösung etwa 10 bis 30 Minuten einwirken, abhängig von der Art der Tapete.
- Abziehen: Beginnen Sie an einer Ecke der Tapete und lösen Sie sie vorsichtig mit einem Spachtel ab. Ziehen Sie die Tapete stückweise von der Wand.
2. Dampftapetenentferner
Ein Dampftapetenentferner eignet sich hervorragend für stark verklebte Tapeten oder wenn mehrere Lagen vorhanden sind. Der heiße Dampf dringt in die Tapete ein und löst den Kleister effektiv auf.
- Gerät vorbereiten: Füllen Sie den Wassertank gemäß den Anweisungen des Herstellers.
- Vorheizen: Lassen Sie das Gerät aufheizen, bis der Dampf einsatzbereit ist.
- Einsatz: Halten Sie die Dampfplatte auf die Tapete, um diese durchzuweichen. Dies dauert in der Regel nur einige Sekunden.
- Entfernen: Verwenden Sie einen Spachtel, um die aufgeweichte Tapete abzuziehen, und achten Sie darauf, die Wand nicht zu beschädigen.
3. Chemische Tapetenlöser
Chemische Tapetenlöser bieten eine weitere Möglichkeit, insbesondere bei stark oder mehrfach tapezierten Wänden. Diese Produkte sind oft sehr wirkungsvoll, sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden.
- Schutzmaßnahmen: Decken Sie den Boden und die Möbel mit Folie ab, um sie vor Verunreinigungen zu schützen.
- Anwendung: Tragen Sie den Chemikalien gemäß den Anweisungen großzügig auf die Tapete auf und nutzen Sie Schutzkleidung sowie eine Schutzbrille.
- Einwirkzeit: Lassen Sie das Mittel gut einziehen, um den Kleber zu lösen.
- Abziehen: Entfernen Sie die Tapete mit einem Spachtel und seien Sie dabei vorsichtig, um die Wandoberfläche nicht zu beschädigen.
4. Mechanische Hilfsmittel
Bei robusten Tapeten oder speziellen Wandoberflächen, wie Raufaser, kann der Einsatz mechanischer Hilfsmittel hilfreich sein.
- Spachtel oder Schaber: Verwenden Sie einen breiten Spachtel oder einen speziellen Tapetenschaber, um die Tapete an den Kanten zu lösen.
- Tapetenigel: Dieses Werkzeug hilft, die Tapete aufzulockern, indem es kleine Löcher in die Oberfläche sticht, sodass Feuchtigkeit besser eindringen kann.
Mit der richtigen Auswahl der Methode und einer sorgfältigen Vorgehensweise gelingt es Ihnen, alte Tapeten gründlich und effizient zu entfernen.
Auf den richtigen Abschluss kommt es an
Nachdem Sie die alte Tapete entfernt haben, ist es wichtig, die Wände sorgfältig vorzubereiten. Überprüfen Sie die Oberfläche auf Unebenheiten, Risse oder Schäden, die zeitnah repariert werden sollten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um ein ansprechendes Endergebnis zu erzielen und sicherzustellen, dass die neue Tapete gut haftet oder die Wandfarbe gleichmäßig aussieht.
Um die Wände optimal für die weitere Gestaltung vorzubereiten, gehen Sie wie folgt vor:
- Reinigung der Wände: Entfernen Sie alle Rückstände von Kleber oder alten Farbresten mit einem feuchten Tuch. Bei Bedarf verwenden Sie ein mildes Reinigungsmittel und lassen Sie die Wände vollständig trocknen.
- Flickarbeiten: Füllen Sie Risse oder Löcher mit Spachtelmasse auf. Achten Sie darauf, die Spachtelmasse glatt und gleichmäßig aufzutragen, um unschöne Unebenheiten zu vermeiden.
- Schutzmaßnahmen: Decken Sie den Boden und Möbel mit Abdeckmaterial ab, um sie vor Farbspritzern oder anderen Verunreinigungen zu schützen. Seien Sie besonders vorsichtig bei wasserempfindlichen Oberflächen und elektrischen Installationen.
- Farbe oder Tapete wählen: Entscheiden Sie sich für eine neutrale oder helle Wandfarbe oder wählen Sie eine neue Tapete, die Ihrem Stil entspricht. Beachten Sie, dass bei der Rückgabe der Wohnung oft ein neutraler Zustand gewünscht ist.
- Abschlussarbeiten: Arbeiten Sie an Kanten und Ecken mit Sorgfalt, um ein professionelles Erscheinungsbild zu gewährleisten.
Durch diese Vorbereitungen und Abschlussarbeiten verleihen Sie Ihrer Wohnung nicht nur einen frischen Look, sondern stellen auch sicher, dass der Übergabeprozess reibungslos verläuft. Genießen Sie den Renovierungsprozess und freuen Sie sich auf das neue Ambiente in Ihrer Mietwohnung!