Glas selber gießen

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Glas muss verflüssigt werden, um gegossen werden zu können

Ein Hobby für kreative Köpfe: da Glas recyclebar ist, kann es durch Einschmelzen und Gießen immer wieder zu neuen Objekten verarbeitet werden. Dies stellt zwar kein leichtes Unterfangen dar, kann aber mithilfe der folgenden Grundlagen durchaus erlernt werden.

Diese Materialien werden benötigt

Um Glas gießen zu können, werden einige Materialien benötigt, die mehr oder weniger teuer und leicht erhältlich sind. Dazu zählen im Wesentlichen die folgenden Dinge:

  • Brennofen: Um eine Temperatur zu erzeugen, mit der Glas geschmolzen werden kann (diese liegt bei etwa 1.000 Grad Celsius), wird ein spezieller Brennofen benötigt. Dafür muss ein Ort vorhanden sein, der den Brandschutzvorkehrungen entspricht. Darüber hinaus ist eine Anschaffung eher teuer, weshalb es sich besonders für Anfänger lohnt, sich umzuhören, ob ein solcher Ofen beispielsweise in Vereinen zur Mitbenutzung angeboten wird.
  • Glas: Eine weitere wichtige Komponente stellt natürlich Ihr Glas dar, welches Sie einschmelzen möchten: Hierfür eignen sich beispielsweise alte Flaschen, Bruchstücke oder gefärbte Glasobjekte. Wichtig ist allerdings, dass das Glas vor dem Einschmelzen sauber ist, um Verunreinigungen im flüssigen Glas zu vermeiden.
  • Gussformen: Wie auch beim Glas gilt: experimentieren Sie mit Sorten und Formen, da Ihnen hier viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Neben selbst entworfenen Formen können Sie ebenso auf Casting-Formen aus dem Handel zurückgreifen, die mit entsprechender Behandlung sehr lange verwendbar bleiben.

So wird Glas gegossen

Bevor Sie mit dem Gießen beginnen, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben. Tragen Sie also unbedingt schwer entflammbare Kleidung sowie Schutzbrille und Schutzhandschuhe. Danach können Sie wie folgt vorgehen:

  • Befestigen Sie Ihr Altglas schwebend (zum Beispiel mithilfe von Kupferdrähten) über den Gussformen;
  • Heizen Sie den Brennofen entsprechend der ausgewählten Glassorten und -dicke auf eine geeignete Temperatur hoch. Diese beginnt zumeist bei etwa 700 Grad Celsius. Das Glas sollte nun zu schmelzen und zu tropfen beginnen;
  • Behalten Sie das flüssige Glas im Auge und achten Sie darauf, dass es zu keinen größeren Luftblasen oder zu einem Überlaufen der Gussformen kommt. Dies gleicht einer Versuchsreihe: wenn Sie den Brennvorgang unterbrechen müssen, ist danach ein Neubeginn nötig;
  • Lassen Sie das Glas wieder aushärten und kühlen Sie den Ofen langsam ab. Ein zu abrupter Temperaturwechsel kann die Qualität Ihres neuen Glasobjektes negativ beeinflussen;
  • Warten Sie etwa 24 Stunden, bis das Glas vollkommen ausgekühlt ist, und schleifen Sie danach gegebenenfalls scharfe Kanten ab.