Fliesen auf Holz kleben – keine alltägliche Aufgabe, manchmal aber unumgänglich, wenn zum Beispiel der Untergrund zu schwach für Zement ist oder das Entfernen des Holzbodens zu aufwändig und riskant wäre. Tatsächlich gibt es Mittel und Wege, Fliesen auch gut auf Holz zu verlegen.
Voraussetzungen beachten
Fliesen auf Estrich ist kein Problem. Auch Fliesen auf Fliesen ist durchaus möglich. Bei Fliesen auf Holz wird das allerdings schon etwas schwieriger. Denn bei Holz handelt es sich um ein ständig arbeitendes Material, das entsprechend in Bewegung ist. Außerdem nimmt Holz Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus. Dadurch besteht die Gefahr von Fliesenbruch. Diese kann allerdings verringert werden, wenn Sie die folgenden drei Tipps einhalten:
- Befestigen Sie wenn möglich eine elastische Trittschalldämmung mit einer Stärke von etwa 22 bis 25 mm oder verwenden Sie Entkopplungsbahnen. Das kann beispielsweise in Form von Dämmplatten aus Steinwolle geschehen.
- Verwenden Sie sowohl flexiblen Fliesenkleber als auch flexiblen Fugenmörtel. Achten Sie darauf, dass sich diese beiden Materialien für die Verwendung auf Holz eignen.
- Kaufen Sie keine Fliesen von minderer Qualität. Für dieses Vorhaben sind hochwertige Fliesen vonnöten.
Fliesen auf Holzdielen verlegen – Schritt für Schritt
Wenn Sie Fliesen auf einem Holzuntergrund verlegen möchten, müssen Sie zunächst feststellen, ob es sich um Parkett, Spanplatten oder Holzdielen handelt. Das Verlegen von Fliesen auf Parkett ist leider nicht möglich, das Verlegen von Fliesen auf Spanplatten hingegen schon und wird Ihnen hier erklärt. Im Folgenden wird nun erläutert, wie Sie beim Verlegen von Fliesen auf Holzdielen vorgehen sollten.
Untergrund überprüfen
Wichtig beim Verlegen von Fliesen auf Holzdielen ist, dass der Untergrund so fest wie möglich ist. Überprüfen Sie also zunächst, ob sich irgendwo lose Holzdielen befinden. Es ist wichtig, dass der Untergrund möglichst schwingungsfrei ist, weshalb Sie lose Bretter unbedingt fest verschrauben müssen.
Des Weiteren sollten Sie den Boden auf seine Biegesteifigkeit überprüfen und mögliche Schäden ausmachen und beseitigen bzw. die beschädigten Dielen erneuern. Grundsätzlich sollten Sie sichergehen, dass die Stärke der Dielen bei mindestens 2 Zentimetern liegt und der Balkenabstand höchstens 70 Zentimetern beträgt. Achten Sie des Weiteren darauf, dass eine Dehnungsfuge vorhanden ist. Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Ihr Dielenboden für das Verlegen von Fliesen geeignet ist, ist es eine Überlegung wert, die Meinung eines Profis einzuholen.
Boden vorbereiten
Es ist wichtig, dass die Holzdielen gründlich gereinigt werden, bevor Sie mit dem Fliesen verlegen beginnen. Schleifen Sie dazu den Boden und entfernen dabei gleich einen eventuellen alten Anstrich. Anschließend saugen oder fegen Sie jeglichen Schmutz, Staub und Späne weg.
Grundierung auftragen
Bei Holzböden sollten Sie auf eine Grundierung nicht verzichten, verwenden Sie dazu einen Tiefgrund. Nachdem die Grundierung getrocknet ist, können Sie zusätzlich ein Armierungsgewebe verlegen, das sich ganz einfach am Holzfußboden festtackern lässt. Auch empfiehlt es sich, zusätzlich eine Entkopplungsbahn einzubauen. Bei solchen Matten werden Bewegungen abgefangen, die Fliesen werden also deutlich besser geschützt, als wenn sie direkt auf der arbeitenden Holzschicht verlegt werden würden. Diese Entkopplungsbahn werden mit dem flexiblen Fliesenkleber verlegt und idealerweise mit einer Rolle geebnet, damit der Untergrund für die folgenden Fliesen gleichmäßig ist.
Verlegen der Fliesen
Nun können Sie Fliesen so verlegen, wie Sie es eventuell bereits aus anderen Räumen kennen. Zunächst wird der Flexkleber auf die Fläche aufgetragen, die Sie in einem Schritt bearbeiten können. Achten Sie darauf, dass Sie bei einer größeren Fläche etappenweise vorgehen, da der Kleber sonst eintrocknet und die Fliesen nicht mehr haften können. Anschließend werden die Fliesen mit einem passenden Abstand für die Fugen ins Kleberbett gelegt. Bei der Wahl von Fliesen zur Verlegung auf Holz sollten Sie darauf achten, dass die Fliesen nicht zu groß sind. Maximal 20 x 20 cm sollten Sie in Erwägung ziehen, nur bei besonders hochwertigen Fliesen können diese bis höchstens 30 x 30 cm sein.
Abschlussarbeiten
Nachdem alle Fliesen verlegt worden sind, rühren Sie den Fugenmörtel nach Herstellerangaben an und tragen diesen in die Fugen auf. Schlämmen Sie die Masse mit einem Gummirakel ein und lassen den Mörtel anziehen. Abschließend sollten Sie dem neuen Bodenbelag einer Grundreinigung unterziehen, um unschönen Zementschleier auf den Fliesen zu vermeiden.