Bewässerungssystem für Gewächshaus selber bauen: So geht’s

Automatische Bewässerungssysteme sind eine wertvolle Unterstützung für den Pflanzenanbau im Gewächshaus. In diesem Artikel werden verschiedene Methoden vorgestellt, um eine effiziente Wasserversorgung sicherzustellen und den Pflegeaufwand zu reduzieren.

Automatische Bewässerung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Die automatische Bewässerung stellt eine effiziente Lösung dar, um Ihre Pflanzen im Gewächshaus gleichmäßig mit Wasser zu versorgen. Verschiedene Systeme bieten spezifische Vorteile, sodass Sie je nach Bedarf und Gegebenheiten die passende Variante auswählen können.

Tropfbewässerung

Die Tropfbewässerung gilt als eine der effektivsten Methoden für Gewächshäuser. Hierbei kommen spezielle Schläuche mit kleinen Tropföffnungen zum Einsatz, die das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgeben. Diese Methode spart Wasser und Zeit und verringert das Risiko von Krankheiten, da die Blätter nicht befeuchtet werden.

Sprinkleranlagen

Sprinkleranlagen verteilen Wasser gleichmäßig durch feine Sprühnebelschleier oder größere Wassertröpfchen. Diese Methode erfreut sich in größeren Anlagen großer Beliebtheit. In Gewächshäusern sollten Sie jedoch vorsichtig damit umgehen, da feuchte Blätter anfällig für Krankheiten sind. Optimal sind Systeme, die das Wasserangebot individuell auf den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen anpassen.

Nebel- und Benebelungssysteme

Nebelsysteme sind besonders vorteilhaft für Pflanzen, die hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen. Diese erzeugen feinen Nebel, der sowohl die Pflanzen befeuchtet als auch die Luftfeuchtigkeit erhöht. Häufig werden sie in Tropfbewässerungen integriert und können zusammen mit anderen automatisierten Lösungen verwendet werden.

Bewässerungscomputer

Ein Bewässerungscomputer ermöglicht die Programmierung automatisierter Bewässerungsintervalle. Diese Geräte erlauben Ihnen, den Zeitpunkt und die Menge des zugeführten Wassers präzise zu steuern, was besonders nützlich ist, wenn Sie über längere Zeit abwesend sind, beispielsweise während des Urlaubs.

Solar- und batteriebetriebene Pumpen

Für umweltbewusste Gärtner stellen solarbetriebene Pumpen eine nachhaltige Option dar. Diese Systeme nutzen Sonnenenergie, um Wasser bei Bedarf zu fördern. Alternativ stehen batteriebetriebene Pumpen zur Verfügung, die in Gebieten ohne Stromanschluss eingesetzt werden können.

Schwerkraftsysteme

Schwerkraftsysteme verwenden die natürliche Schwerkraft, um Wasser aus einem erhöhten Behälter an die Pflanzen abzugeben. Diese Systeme sind einfach zu handhaben und benötigen keine Stromquellen. Bei der optimalen Platzierung des Behälters sollte eine Mindesthöhe von 40 cm angestrebt werden, um ausreichenden Druck zu erzielen.

Anleitung: Gewächshaus-Bewässerung mit Schwerkraft bauen

Der Bau eines Schwerkraftbewässerungssystems für Ihr Gewächshaus ist eine kosteneffiziente Methode zur nachhaltigen Bewässerung Ihrer Pflanzen. Um ein solches System einfach und funktional einzurichten, folgen Sie bitte diesen Schritten:

1. Podest für den Wasserbehälter erstellen:

Beginnen Sie mit dem Bau eines stabilen Podests, auf dem Sie Ihren Wasserbehälter anbringen. Eine Höhe von mindestens 40 cm ist empfehlenswert, da sie einen ausreichenden Wasserdruck erzeugt. Höhere Podeste können den Druck zudem weiter verstärken, was die Verteilung des Wassers verbessert.

2. Wasserbehälter wählen und vorbereiten:

Verwenden Sie einen geeigneten Wasserbehälter, zum Beispiel eine Regentonne oder einen großen Eimer. Bohren Sie im unteren Bereich des Behälters ein Loch, um einen Schlauchanschluss zu installieren. Achten Sie darauf, dass die Öffnung dem Durchmesser Ihres Schlauches entspricht, um Undichtigkeiten zu vermeiden.

3. Schlauchverlauf planen:

Verlegen Sie den Schlauch von Ihrem Wasserbehälter zu den einzelnen Pflanzenbeeten. Achten Sie darauf, dass der Schlauch so verlegt wird, dass alle Pflanzen gut erreichbar sind. Vermeiden Sie scharfe Knicke, um den Wasserfluss nicht zu behindern.

4. Tropfer integrieren:

Bohren Sie kleine Löcher an den Stellen in den Schlauch, wo das Wasser an die Pflanzen abgeben werden soll. Schrauben Sie die Tropfer in diese Löcher ein. Stellen Sie sicher, dass die Tropfer nicht zu nah beieinander liegen, um eine gleichmäßige Verteilung des Wassers zu gewährleisten.

5. Anpassung der Tropferposition:

Positionieren Sie die Tropfer so, dass das Wasser direkt an den Wurzeln der Pflanzen austritt. Dies stellt sicher, dass die Pflanzen mit der nötigen Menge Wasser versorgt werden, während die Blätter trocken bleiben, um das Risiko von Krankheiten zu verringern.

6. Regelmäßige Kontrolle und Wartung:

Überprüfen Sie Ihr System regelmäßig auf Verstopfungen und stellen Sie bei Bedarf die Tropfmenge ein. Achten Sie besonders auf Ablagerungen im Schlauch, die den Wasserfluss behindern könnten. Ein Wasserfilter kann helfen, die Lebensdauer des Systems zu verlängern und die Wasserqualität zu verbessern.

Durch die Einhaltung dieser Schritte können Sie mit minimalem Aufwand ein effektives Schwerkraftbewässerungssystem für Ihr Gewächshaus erstellen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern sichert auch eine gleichmäßige Wasserversorgung, die das Wachstum Ihrer Pflanzen fördert.

Praktische Tipps für Ihre Gewächshausbewässerung

Um die Bewässerung Ihres Gewächshauses weiter zu optimieren, sollten Sie die folgenden praktischen Tipps berücksichtigen:

  1. Wasserqualität: Nutzen Sie nach Möglichkeit Regenwasser zur Bewässerung. Es ist kostengünstig und bietet aufgrund seines niedrigen Mineralstoffgehalts eine hervorragende Versorgung für viele Pflanzen. Achten Sie darauf, das Wasser vor der Verwendung zu filtern, um Ablagerungen und Schmutz zu vermeiden.
  2. Frühzeitiges Gießen: Gießen Sie Ihre Pflanzen am besten früh morgens. In den morgendlichen Stunden kann die Erde das Wasser effektiv aufnehmen, bevor die Sonne stark aufgeht und das Risiko der Verdunstung steigt.
  3. Bodenfeuchtigkeit messen: Verwenden Sie einen Feuchtigkeitsmesser, um die Bodenfeuchtigkeit genau zu bestimmen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen nur dann Wasser erhalten, wenn sie es wirklich benötigen. Für die meisten Pflanzen ist eine oberflächliche Trockenheit von einem Zentimeter ein gutes Indiz für die Notwendigkeit der Bewässerung.
  4. Bewässerungssystem anpassen: Wenn Sie ein automatisches Bewässerungssystem nutzen, sollten Sie dieses regelmäßig an die Wetterbedingungen und den spezifischen Bedarf Ihrer Pflanzen anpassen. Bei hohen Temperaturen oder während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen möglicherweise mehr Wasser.
  5. Mulch nutzen: Decken Sie den Boden um Ihre Pflanzen herum mit einer Schicht organischen Materials, wie z.B. Stroh oder Rindenmulch, ab. Dies hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten, reduziert die Verdunstung und verhindert Unkrautwachstum.
  6. Ausreichende Abstände: Achten Sie darauf, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Übermäßige Enge kann die Verdunstung erhöhen und den Wasserbedarf steigen lassen.
  7. Sichtbare Symptome beachten: Achten Sie auf Anzeichen von Wassermangel bei Ihren Pflanzen, wie welkendes oder gelbes Blattwerk. Diese Symptome sollten Sie frühzeitig als Signal für eine Anpassung Ihrer Bewässerung interpretieren.

Mit diesen einfachen, jedoch effektiven Tipps optimieren Sie die Bedingungen Ihres Gewächshauses, sodass Ihre Pflanzen prächtig gedeihen und gesunde Ernten liefern können.