Sie können Holz einfach anmalen – wenn Sie jedoch seine Struktur verändern und eine dauerhafte Veränderung bis in die Tiefe erreichen möchten, bleibt Ihnen lediglich die Wahl zwischen Lasieren oder Beizen. Allerdings besteht auch zwischen diesen beiden Alternativen ein gravierender Unterschied, den Sie in jedem Fall berücksichtigen sollten.
Verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Holz
Holz ist ein Naturstoff und unterscheidet sich deshalb immer in einzelnen Details – selbst innerhalb einer einzigen Pflanze und zwischen den einzelnen Arten einer Gattung ergeben sich signifikante Merkmale. Ein einfacher und mittlerweile gut erforschter Effekt dieses Phänomen sind die Jahresringe eines Baumes, an denen sich vielseitige Informationen wie Klima, Wachstum, Alter und der durchschnittliche Niederschlag ablesen lassen. Um unterschiedliche Effekte hervorrufen und das Holz vor Witterung schützen zu können, bieten sich mehrere Verfahren an:
- Färben durch wasserlösliche oder in Lösungsmitteln enthaltene Pigmente
- Beizen mit geeigneten Läsungen
- Lasur mittels einziehenden Chemikalien
- Lackieren einer homogenen Oberfläche
- Beschichten mit Kunststoffen
- Auftragen einer zusätzlichen Versiegelung
Jedes dieser Verfahren besitzt spezifische Vor- und Nachteile, die Sie mit Hinsicht auf das gewünschte Ergebnis berücksichtigen sollten. Gemeinsam ist ihnen hingegen, dass sie die optische Erscheinung verändern und – mit einzelnen Ausnahmen – auch einen direkten Einfluss auf die Eigenschaften des Materials ausüben.
Was ist eine Beize?
Bei der Beize steht die Veränderung der optischen Erscheinung im Vordergrund. Diese erzielt der Prozess durch das Einziehen von Farbstoffen oder einer chemischen Reaktion innerhalb des Holzes – beispielsweise um die Tönung, den Kontrast, die Helligkeit oder den Farbwert zu verändern. Eine Beize stellt in jedem Fall ebenso wie eine Lasur eine permanente und unwiderrufliche Änderung dar, schützt das Holz aber nicht vor Umwelteinflüssen wie Witterung oder Feuchtigkeit. Sie dient primär einem optischen Effekt.
Was ist eine Lasur?
Eine Lasur erfolgt ebenso wie eine Beize durch direkten Kontakt der Oberfläche mit dem verwendeten Mittel, wirkt sich jedoch ebenfalls dauerhaft auf die Materialeigenschaft des Holzes aus. Dafür verwendet sie Bindemittel, die beispielsweise die zellularen Poren verschließen und dadurch eine einheitliche, glatte Oberfläche schaffen-
Lasur oder Beize im direkten Vergleich
Möchten Sie lediglich das optische Erscheinungsbild eines Holzes wie beispielsweise Akazie verändern, eignet sich eine Beize. Wollen Sie hingegen dem Material eine oder mehrere weitere Eigenschaften hinzufügen – etwa eine erhöhte Resistenz gegen Feuchtigkeit, Pilze und Witterung – benötigen Sie eine Lasur oder eine Versiegelung der Beize. In jedem Fall empfiehlt es sich, zunächst mit Schnittresten zu experimentieren, denn das Ergebnis ist bei beiden Verfahren nicht immer vorhersehbar.