Ein Regenschutz auf dem Balkon erleichtert vieles. Die Möbel können stehen bleiben, die Zeitung wird nicht nass und Sie bleiben bei einem Schauer bequem sitzen und lauschen dem Prasseln der Tropfen. Um sich diesem Komfort zu genehmigen, bieten sich unterschiedliche Methoden mit kleinem bis hohem Arbeitsaufwand an.
Verschiedene Möglichkeiten für einen effizienten Regenschutz
Es hängt von Ihrer individuellen Situation ab, welcher Regenschutz sich für Ihren Balkon anbietet. Neben den räumlichen und baulichen Beschränkungen müssen Sie bei einer festen Installation rechtliche Aspekte beachten. Der Balkon gilt an sich als Sondernutzung und unterliegt eingeschränkten Rechten gegenüber dem Wohnraum. Einige Optionen für einen permanenten oder temporären Regenschutz umfassen:
- Eine geeignete Markise
- Eine dauerhafte Überdachung
- Wasserfeste Sonnensegel
- Mobile Schirme
- Pflanzen
Selbst bei einem unwilligen Vermieter oder strengem Denkmalschutz müssen Sie nicht auf Ihren Regenschutz auf dem Balkon verzichten, wenn Sie eine geeignete Methode wählen. Günstiger ist die Lage für Sie natürlich in einem Einfamilienhaus – im Rahmen der Bauordnung und des Bebauungsplans stehen Ihnen hier alle Möglichkeiten offen.
Dauerhafte Lösungen: Der fest installierte Regenschutz
Ein permanenter Regenschutz ist die komfortabelste Lösung und bietet die Möglichkeit, sie mit weiteren Optionen wie einem seitlichen Windschutz zu kombinieren. Die Umsetzung gestaltet sich allerdings aufwendig und unterliegt rechtlichen Einschränkungen – in vielen Fällen benötigen Sie eine Baugenehmigung, die Sie mit etwas Glück in einem vereinfachten oder genehmigungsfreien Verfahren erhalten. Mietobjekte oder eine Eigentümergemeinschaft erfordern außerdem die Zustimmung der Besitzer und unter Umständen zusätzlich die der Nachbarn.
Überdachung durch geeignete Materialien
Bei einem festen Dach spielt die Statik des Balkons eine wichtige Rolle, so dass ein anerkannter Experte wie ein Bauingenieur oder ein Architekt Ihr Projekt überprüfen und genehmigen muss. Für den Dachbereich bieten sich unterschiedliche Werkstoffe an, darunter:
- Sicherheitsglas
- Kunststoffe wie PVC, Acrylglas oder Polycarbonate
- Wellblech
- Wetterfestes, imprägniertes Holz oder Bretter und Platten aus Leimholz
- Dachschindeln
- Robuste und reißfeste Folien
Achten Sie unter anderem auf eine hohe Stabilität und ein ausreichendes Gefälle, damit die Konstruktion Sturm und Schnee widersteht und Wasser schnell abläuft. Die Verankerung muss nicht nur Druck von oben, sondern auch Windböen von der Seite und von unten berücksichtigen. Je nach Ihrem individuellen Fachwissen können Sie einen Eigenbau entwerfen oder auf fertige Bausätze zurückgreifen.
Ein verstellbarer Regenschutz
Bei schönem Wetter direkter Sonnenschein und bei Regen ein trockener Ort im Freien – diese Kombination erreichen Sie am besten durch einen temporären, aber dauerhaft montierten Regenschutz. Der Aufwand ist geringer als bei einer Überdachung, beinhaltet aber ebenfalls einen Eingriff in die Bausubstanz. Auch diese Verfahren setzen deshalb eine vorherige Absprache voraus und gelten in vielen Fällen als bauliche Veränderung, unterliegen jedoch meist einem verfahrens- oder genehmigungsfreien Antrag. Das gilt nicht bei einem bestehenden Denkmalschutz, hier besitzt die zuständige Behörde ein Vetorecht.
Markisen
Viele Hersteller entwerfen ihre Markisen ausschließlich als Sonnendach, achten Sie deshalb auf einen zusätzlich ausgewiesenen Regenschutz. Der Unterschied liegt darin, dass entsprechende Modelle eine hohe Schräglage sowie eine verstärkte Struktur aufweisen, damit sich in der Mitte kein Wasser sammelt. Sie erreichen diese Voraussetzung durch eine mittlere Längsstange mit seitlicher Neigung (Giebel) oder eine bis mehrere Querleisten (Pfetten).
Neben einer wasserdichten Bespannung benötigen Markisen eine sichere Verankerung durch Schwerlastdübel, um das Gewicht des Wassers selbst bei einem Starkregen zu tragen. Diese habe ihre Grenzen – die Anforderungen entsprechen nicht den Belastungen bei starken Stürmen oder Schneefall.
Sonnen- und Regensegel
Hier handelt es sich um eine robuste Stoffbahn aus Kunststoff oder imprägnierten Leinen, die oben und unten entweder Rohre aus Metall oder zwei Stahlseile (Seilspanntechnik) straffen. Das erlaubt Ihnen, die Segel seitwärts an einen gewünschten Punkt zu verschieben oder wie eine Gardine zusammenzufalten. Die Segel weisen eine steile Neigung auf und müssen wie Markisen eine zusätzliche Regentauglichkeit besitzen. Sie eignen sich in erster Linie für leichten bis mittleren Regenfall, da sie den Balkon nicht vollständig schützen.
Mobiler Regenschutz
Ein nicht verankerter Regenschutz, den Sie jederzeit ohne Spuren abbauen können, ist genehmigungsfrei. Zu ihm zählen beispielsweise faltbare Schirme in einer mobilen Halterung. Möchten Sie eine großflächigere Abdeckung erreichen, halten Sie nach am besten nach einem regenfesten Gartenpavillon mit den optimal passenden Maßen für Ihren Balkon Ausschau. Diese Umnutzung stößt häufig auf Verwunderung, ist jedoch vollständig legitim, falls der Mietvertrag sie nicht verbietet und Sie die Struktur nicht dauerhaft auf dem Balkon verankern. Ein mobiler Regenschutz benötigt in jedem Fall sehr schwere Halterungen mit verschraubter Befestigung, damit ihn ein starker Windstoß weder umwirft noch anhebt.
Natürlicher Regenschutz durch Pflanzen
Diese Methode benötigt entweder einen größeren und tragfähigen oder einen niedrig gelegenen Balkon in einem Eigenheim. Im ersteren Fall nutzen Sie einige größere und höhere Pflanzen mit breiten Blättern als Regenschutz. Berücksichtigen Sie dabei das Gewicht der Pflanzkübel. Bei einem Eigenheim stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung, Sie müssen aber Geduld aufbringen. Eine Variante ist ein mit Kletterpflanzen umranktes Gestell auf dem Balkon. Eine zweite – sehr langfristige – ist das Pflanzen eines schnell wachsenden Baumes mit breiter Krone auf dem Grundstück vor ihrem Balkon.