Der Unterfaden ist ein wichtiger Bestandteil der Nähmaschine, dessen ordnungsgemäße Funktion entscheidend für erfolgreiche Nähprojekte ist. In diesem Artikel werden mögliche Ursachen behandelt und praxisnahe Lösungen vorgestellt, um das Problem zu beheben.
Der Unterfaden erscheint nicht – was tun?
Wenn der Unterfaden Ihrer Nähmaschine nicht hochkommt, kann dies auf verschiedene technische Probleme hinweisen. Um das Problem zu beheben, sollten Sie folgende Punkte überprüfen und gegebenenfalls anpassen:
- Oberfaden festhalten: Halten Sie den Oberfaden beim Hochholen des Unterfadens locker fest. Dies verhindert ein Verheddern im Spulenkasten.
- Richtige Spule einsetzen: Überprüfen Sie, ob die Spule korrekt in der Spulenkapsel eingelegt wurde. Sie sollte sich im Uhrzeigersinn drehen und der Faden muss durch die vorgesehene Nase oder den Schlitz geleitet werden.
- Fadenlänge: Achten Sie darauf, dass genügend Faden, etwa 5 bis 6 cm, aus der Spule herausragt. Eine angemessene Fadenlänge gewährleistet, dass der Unterfaden richtig gefasst werden kann.
- Nadel korrekt positionieren: Überprüfen Sie, ob die Nadel ordnungsgemäß eingesetzt ist. Die flache Seite der Nadel sollte von Ihnen wegzeigen. Eine falsch eingesetzte Nadel kann zu Problemen beim Stich führen.
- Nadeltyp und -zustand: Verwenden Sie eine geeignete Nadel für den jeweiligen Stoff. Eine stumpfe oder ungeeignete Nadel kann dazu führen, dass der Unterfaden nicht hochgeholt werden kann. Im Zweifelsfall empfiehlt sich der Einsatz einer neuen Nadel.
- Maschine sauber halten: Reinigen Sie regelmäßig den Spulenbereich sowie die Stichplatte von Staub, Flusen und Fadenresten. Diese Ablagerungen können den Fadenlauf stören und Schwierigkeiten verursachen.
- Nähfuß absenken: Stellen Sie sicher, dass der Nähfuß vor dem Nähen in die richtige Position abgesenkt ist. Ein angehobener Nähfuß verhindert, dass der Oberfaden die benötigte Spannung erhält.
- Fadenspannung überprüfen: Sollte der Unterfaden nach diesen Schritten immer noch nicht hochkommen, kann eine falsche Fadenspannung die Ursache sein. Justieren Sie die Spannung von Ober- und Unterfaden, um sicherzustellen, dass beide optimal aufeinander abgestimmt sind.
Methode: Spule und Nadel überprüfen
Um sicherzustellen, dass der Unterfaden ordnungsgemäß hochkommt, überprüfen Sie sowohl die Spule als auch die Nadel gründlich. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Spule herausnehmen: Nehmen Sie die Spule aus der Spulenkapsel und kontrollieren Sie die Einlage. Der Faden sollte sich im Uhrzeigersinn von der Spule abrollen.
- Fadenspannung prüfen: Überprüfen Sie, ob der Faden bei der Spule durch die Spannvorrichtung gezogen wurde. Diese erzeugt den notwendigen Widerstand. Führen Sie den Faden gegebenenfalls erneut durch die Spannungsscheibe.
- Neue Nadel einsetzen: Verwenden Sie eine scharfe und geeignete Nadel für den jeweiligen Stoff. Achten Sie darauf, dass die Nadel fest im Nadelhalter sitzt und gerade sowie unbeschädigt ist.
- Sauberkeit im Spulenbereich: Reinigen Sie den Bereich um die Spule und den Nähfuß sorgfältig von Ablagerungen. Staub und Flusen können den korrekten Fadenlauf stören.
Methode: Unterfaden hochholen
Um den Unterfaden Ihrer Nähmaschine erfolgreich hochzuholen, sind folgende Schritte erforderlich:
- Oberfaden vorbereiten: Halten Sie den Oberfaden in Ihrer Hand und lassen Sie ihn locker. Dies ist wichtig, um ein Verheddern im Spulenkasten zu vermeiden.
- Handrad drehen: Drehen Sie das Handrad der Nähmaschine langsam in Ihre Richtung. Dadurch wird die Nadel einmal vollständig nach unten und dann wieder nach oben bewegt.
- Unterfaden hochziehen: Ziehen Sie vorsichtig am Oberfaden, nachdem Sie das Handrad gedreht haben. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Unterfaden als Schlaufe nach oben erscheinen. Wiederholen Sie die Schritte gegebenenfalls und überprüfen Sie die Fadenführung.
Methode: Fadenspannung einstellen
Die korrekte Fadenspannung hat großen Einfluss auf die Qualität Ihrer Näharbeiten. Wenn der Unterfaden nicht zuverlässig hochkommt oder ungleichmäßige Stiche entstehen, kann dies an einer falschen Fadenspannung liegen. Setzen Sie folgende Schritte um:
Oberfadenspannung anpassen
- Einstellbereich identifizieren: Die Oberfadenspannung lässt sich meist durch ein Rädchen an Ihrer Nähmaschine regulieren. Der ideale Spannungsbereich liegt zwischen 4 und 6.
- Probestiche erstellen: Führen Sie Genehmigungsstiche auf einem identischen Materialstück durch. Achten Sie darauf, ob die Oberfadenschlaufen sichtbar sind. Wenn ja, ist die Spannung zu niedrig und sollte erhöht werden.
- Nahtkontrolle: Überprüfen Sie die Naht auf Faltenbildung oder ungleichmäßige Stiche. Bei einer Verziehung des Stoffes könnte die Spannung zu hoch sein.
Unterfadenspannung überprüfen
- Einstellung vornehmen: Bei vielen Nähmaschinen ist eine Justierung der Unterfadenspannung in der Spulenkapsel möglich. Es gibt häufig eine kleine Schraube, die Sie im Uhrzeigersinn drehen können, um die Spannung zu erhöhen.
- Automatikfunktion nutzen: Falls Ihre Maschine eine Automatikfunktion für die Unterfadenspannung bietet, verwenden Sie diese zunächst.
Spannungstest durchführen
- Prüfen der Unterfadenspule: Halten Sie die Spulenkapsel in einer Hand und ziehen Sie leicht am Faden. Wenn die Kapsel mühelos nach unten gleitet, ist die Spannung zu locker. Sie sollte leichten Widerstand bieten.
- Probenähen fortsetzen: Nähen Sie einige Stiche auf einem Teststoff, um die Auswirkungen Ihrer Einstellungen auf das Stichbild zu beobachten.
Methode: Nadelstange überprüfen
Eine nicht korrekt installierte oder verstellte Nadelstange kann Probleme beim Hochkommen des Unterfadens verursachen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Nadelstangenhöhe prüfen: Heben Sie das Handrad der Nähmaschine an und bewegen Sie die Nadelstange nach oben und unten. Achten Sie auf einen reibungslosen Bewegungsablauf.
- Nadel richtig einfügen: Stellen Sie sicher, dass die Nadel fest in die Nadelstange eingesetzt ist. Der flache Teil der Nadel zeigt von Ihnen weg.
- Kontrolle auf Beschädigungen: Überprüfen Sie die Nadel auf Verformungen oder Abnützungserscheinungen. Eine beschädigte Nadel kann den Fadenlauf stören.
- Abstand zwischen Nadel und Greifer prüfen: Achten Sie auf den Abstand zwischen der Nadel und dem Greifer, der den Unterfaden aufnimmt. Ein Abstand von etwa 0,05 mm sollte gewährleistet sein.
- Mechanische Teile inspizieren: Überprüfen Sie auch angrenzende Teile der Nähmaschine auf eventuelle Beschädigungen, die den Fadenlauf beeinträchtigen.
Sollten Sie bei Ihren Kontrollen Unregelmäßigkeiten feststellen, ist es ratsam, die Maschine von einer Fachkraft überprüfen zu lassen. Eine präzise Funktion der Nadelstange ist entscheidend dafür, dass der Unterfaden ordnungsgemäß hochkommt und Ihre Nähprojekte reibungslos verlaufen.