Stillgelegten Schornstein richtig belüften: So geht’s

Die Belüftung eines stillgelegten Schornsteins ist essentiell für die Erhaltung der Gesundheit des Gebäudes und die Vermeidung baulicher Schäden. In diesem Artikel werden die Ursachen und geeignete Maßnahmen zur effektiven Belüftung vorgestellt.

Warum Belüftung wichtig ist

Die Belüftung eines stillgelegten Schornsteins ist entscheidend für die Gesundheit des Gebäudes und seine bauliche Integrität. Eine unzureichende Belüftung kann zu schädlichen Bedingungen im Schornsteininneren führen, was ernsthafte Probleme nach sich ziehen kann. Besonders eindringende Feuchtigkeit, verursacht durch Regen oder Kondensation, begünstigt schädliche Ablagerungen und fördert die Versottung. Diese Ablagerungen können die Luftqualität beeinträchtigen und die Gesundheit der Bewohner gefährden.

Ein schlecht belüfteter Schornstein begünstigt auch Schimmelbildung, da sich feuchte Luft staut und nicht entweichen kann. Dies führt nicht nur zu einem Anstieg gesundheitsschädlicher Mikroorganismen, sondern kann auch das Mauerwerk schädigen und langfristig zu gravierenden Problemen führen. Feuchte Wände bieten den idealen Nährboden für gesundheitsschädliche Sporen.

Eine gute Luftzirkulation innerhalb des Schornsteins sorgt dafür, dass frische Luft regelmäßig ausgetauscht wird. Dies minimiert die Ansammlung unangenehmer Gerüche und potentiell schädlicher Gase im Innenraum. Maßnahmen zur regelmäßigen Belüftung reduzieren nicht nur das Risiko baulicher Schäden, sondern verbessern auch das Wohnklima. Achten Sie bei der Planung und Umsetzung von Belüftungsmaßnahmen auf die spezifischen Gegebenheiten Ihres Schornsteins und ziehen Sie gegebenenfalls Fachrat hinzu, um optimale Lösungen zu finden.

Möglichkeiten der Belüftung

Um eine optimale Luftzirkulation in einem stillgelegten Schornstein zu gewährleisten und die Bildung von Feuchtigkeit und Schimmel zu verhindern, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

1. Öffnungen in der Schornsteinmündung:

Eine einfache und kostengünstige Lösung besteht darin, die Schornsteinmündung nicht vollständig abzuschotten. Durch die Anbringung einer wetterfesten Abdeckung, die keine hermetische Abdichtung bietet, bleibt eine gewisse Luftzirkulation erhalten und die Bildung von Kondenswasser wird vermindert.

2. Passive Belüftung über Luftdurchlässe:

Installieren Sie passive Belüftungssysteme wie Außenwandluftdurchlässe oder Belüftungsgitter in Innenräumen. Diese Systeme nutzen die Thermik und fördern einen natürlichen Luftstrom, der die frische Luftzufuhr unterstützt und gleichzeitig die Feuchtigkeitsbildung verringert.

3. Aktive Luftzufuhr durch Lüftungselemente:

Nach dem Abtragen des Schornsteinkopfes können spezielle Lüftungselemente installiert werden. Diese Systeme leiten frische Luft durch einen Schlauch in den Schornstein und fördern einen aktiven Luftaustausch, was insbesondere in großen Wohnanlagen von Vorteil ist.

4. Installation von Belüftungsöffnungen in Wohnräumen:

Schaffen Sie direkt in den betroffenen Wohnräumen Belüftungsöffnungen. Achten Sie darauf, dass geschlossene Rauchzüge nur durch eine Öffnung belüftet werden. Die Größe der Bohrung spielt eine bedeutende Rolle: Größere Öffnungen ermöglichen zwar mehr Luftzirkulation, können jedoch die Geräuschbelastung erhöhen. Kleinere Öffnungen sind ideal, um Geräuschübertragungen zu minimieren.

5. Einsatz von windbetriebenen Belüftern:

Windbetriebene Belüfter, die auf dem Schornsteinkopf installiert werden, bieten eine aktive Lösung zur Belüftung. Diese Geräte nutzen die Windkraft zur Förderung der Luftzirkulation und tragen so zur Reduzierung der Feuchtigkeit im Schornstein bei.

Stellen Sie sicher, dass alle gewählten Methoden den örtlichen Vorschriften entsprechen und idealerweise von einem Fachmann geprüft werden, um die Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten.

Weitere Überlegungen

Es gibt einige zusätzliche Aspekte, die bei der Belüftung eines stillgelegten Schornsteins berücksichtigt werden sollten:

  1. Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie den Schornstein regelmäßig auf Risse, Verstopfungen oder andere Schäden, die den Luftstrom beeinträchtigen könnten. Eine jährliche Inspektion durch fachkundiges Personal gewährleistet die frühzeitige Erkennung und Behebung potenzieller Probleme.
  2. Wetterfeste Beschichtungen: Stellen Sie sicher, dass der Schornsteinkopf vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Der Einsatz wetterfester Materialien hilft, eindringende Feuchtigkeit zu reduzieren und die Lebensdauer des Schornsteins zu erhöhen.
  3. Vermeidung unsachgemäßer Füllmaterialien: Vermeiden Sie das Füllen des Schornsteins mit ungeeigneten Materialien wie Bauschutt. Dies könnte nicht nur die Belüftung behindern, sondern auch zu schädlichen Feuchtigkeitsansammlungen führen.
  4. Berücksichtigung von Brandschutzvorschriften: Prüfen Sie, ob alle geplanten Belüftungsmaßnahmen den geltenden Brandschutzbestimmungen entsprechen. Informieren Sie sich über erforderliche Sicherheitsvorkehrungen und setzen Sie diese um.
  5. Luftzirkulation in angrenzenden Räumen: Gewährleisten Sie, dass Räume, die an den Schornstein angrenzen, gut belüftet sind. Ein ausgewogenes Raumklima unterstützt den Luftaustausch und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Feuchtigkeitsbildung.

Mit diesen Überlegungen stellen Sie sicher, dass die Belüftung des stillgelegten Schornsteins nicht nur effektiv ist, sondern auch langfristig eine gesunde und sichere Umgebung gewährleistet.