Ein Sisalteppich ist ein hochwertiges Naturprodukt und erweist sich bei sachgerechter Pflege als langlebig und strapazierfähig. So gut er jedoch mechanischen Belastungen widersteht, so empfindlich zeigt sich das Material hingegen bei anderen Umwelteinflüssen – allen voran Feuchtigkeit. Beim Reinigen müssen Sie diesen Umstand berücksichtigen, damit keine dauerhaften Schäden entstehen.
Sisalteppich immer trocken reinigen
Die Fasern von Sisal stammen von speziellen Arten mexikanischer Agaven und sind extrem reißfest, widerstandsfähig und belastbar, eignen sich wegen ihrer Dicke und Festigkeit aber nicht für die Herstellung von Textilien. Eine weitere Eigenschaft besteht in ihrer mit der Zeit wachsenden Saugfähigkeit – bei längerem Kontakt mit Flüssigkeiten nehmen die Fasern zunächst nur wenig davon auf und schwellen im Laufe der Zeit immer rascher an.
Im Unterschied zu anderen – vor allem tierischen – Naturfasern wie Schaf-, Ziegen- und Kamelwolle fehlt Sisal darüber hinaus ein fetthaltiger Überzug, der die einzelnen Haare schützt und Wasser abweist. Ein Sisalteppich entwickelt dadurch leicht strukturelle Schäden, wenn Sie ihn feucht werden lassen. Sie müssen ihn deshalb stets trocken reinigen und verschüttete Flüssigkeiten so rasch wie möglich entfernen.
Geeignete Mittel zum Reinigen von Sisalteppichen
Wenn Sie einen Sisalteppich reinigen möchten, scheiden einige der beliebteren Hausmittel grundsätzlich aus. Zu diesen gehören zum Beispiel alle flüssigen Reiniger wie Zitronensaft und Essigessenz. Auch bei dem Einsatz von Soda, Backpulver oder Natron sollten Sie Vorsicht walten lassen – einige Varianten wie das als Ätzsoda oder -natron bekannte Natriumhydroxid greifen die Fasern an, weil sie pflanzliche Inhaltsstoffe lösen und in höheren Konzentrationen oder bei wiederholter Verwendung sogar die Mikrostruktur verändern.
Bei einem Sisalteppich sollten Sie abhängig von der Ursache unterschiedliche Mittel einsetzen. Zu den sicheren und effektiven Lösungen zählen unter anderem:
- Kartoffelstärke zum Aufsaugen von Flüssigkeiten wie Wasser
- Waschmittel mit neutralem pH-Wert für Flecken von Softdrinks und Säften
- Einige Tropfen Terpentin auf einem trockenen Tuch für Fette, Öle und Rotwein
- In wenig Wasser gelöstes Aspirin zum Entfernen von Blut
Trockene Flecken und groben Schmutz können Sie in einigen Fällen einfach entfernen, indem Sie diese wie einen Bleistift auf Papier „wegradieren“. Verwenden Sie dafür allerdings keinen Radiergummi, sondern einen sauberen Weinkorken.
Sisalteppich trocknen
Anders als Kunstfasern zeigt sich Sisal gegenüber Hitze robust und nimmt keinen Schaden, wenn Sie ihn mit einem Föhn oder Heizlüfter behandeln, um das Trocknen zu beschleunigen. Sie sollten von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen, wenn es sich anbietet. Alternativ bieten sich hygroskopische – als Wasser anziehende – Mittel wie Kartoffelstärke, Salz, Katzenstreu auf Silikatbasis oder Granulat zur Luftentfeuchtung an.
Sisalteppich durch kontinuierliche Pflege reinigen
Damit Schmutzpartikel nicht tief in den Teppich eindringen, sollten Sie ihn regelmäßig mit dem Staubsauger auf höchster Stufe absaugen. In Abständen von mehreren Wochen empfiehlt es sich, ihn zusätzlich auf der Teppichstange auszuklopfen und zu -schütteln , damit sich grober Schmutz löst und herausfällt.
Sisalteppich mit Dampfsauger reinigen
Spezielle Dampfsauger eignen sich zum Reinigen von Sisalteppichen. Dabei handelt es sich um weiterentwickelte Versionen der für private Haushalte angebotenen Dampfreiniger, die sowohl Dampf ausstoßen wie auch sofort wieder einsaugen. Dadurch befeuchten Sie die Oberfläche kaum, ermöglichen aber trotzdem eine tiefe und hygienische Reinigung.