Zwischen den beiden Brenndurchgängen von Keramik findet ein weiterer wichtiger Schritt statt: das Glasieren. Hier erhält das spätere Produkt neben seiner Versiegelung gegen Wasser auch seine individuelle Farbe. Wie dabei vorzugehen ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Vorbereitung des Keramikstücks
Nachdem der Schrühbrand des gefertigten Keramikstücks durchgeführt wurde, folgt vor dem finalen Brand das Glasieren. Dazu muss zunächst sichergestellt werden, dass die Keramik frei von Beulen, Abplatzungen und Staub ist. Sollte hier Verbesserungsbedarf bestehen, kann das Keramikstück mit Sandpapier abgeschliffen und mit einem feuchten Tuch von Staubresten und Schmutz befreit werden. Durchnässen Sie das Produkt hierbei allerdings nicht, um die Oberflächenintegrität nicht zu gefährden. Auch empfiehlt es sich, Wachs auf den Boden des Keramikstücks aufzutragen, damit es dort nicht durch eine etwaige herunterlaufende Glasur am Töpferofen festkleben wird.
Auswahl der richtigen Glasur
Bei der Glasur kann generell zwischen bereits fertig gemischten oder selbst angesetzter Pulverglasur unterschieden werden. Letzteres eignet sich eher für Fortgeschrittene, bietet aber den Vorteil, dass das Auftragen in einer einzelnen Schicht und durch vollständiges Eintauchen des Keramikstücks möglich ist. Fertig gemischte Glasuren lösen hingegen zumeist weniger Probleme beim Brennen aus und sind leichter in der Anwendung.
Achten Sie beim Kauf einer Glasur auf die Brenntemperatur und darauf, dass bei der Verwendung mehrerer Glasuren die Brenntemperaturen ident sind. Auch lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe: manche Glasuren beinhalten Schadstoffe wie zum Beispiel Blei, wodurch sie sich nicht für lebensmittelechte Produkte eignen. Generell wird (mindestens) eine farbige Unterglasur und eine Überglasur für eine schützende und glänzende Oberfläche benötigt.
Glasur vorbereiten und auftragen
Das Vorbereiten und Auftragen der Glasur erfolgt in mehreren Schritten:
- Anrühren: Rühren Sie die Glasur entsprechend der Herstellerangaben an. Tragen Sie ab diesem Schritt Latexhandschuhe und eine Atemschutzmaske, um Ihre Hände zu schützen und das Einatmen von Glasurpartikeln zu verhindern.
- Auftragen: Tragen Sie zuerst die Unterglasur mit einem feinen Pinsel auf, lassen Sie diese Trocknen und gehen Sie dann erst zur nächsten Schicht über, bis die Überglasur aufgetragen wurde. Verbesserungswürdige Stellen können mit einem feuchten Schwamm bzw mit einem Metallobjekt zum Abkratzen noch ausgebessert werden.
- Brennen: Brennen Sie das Keramikstück schließlich entsprechend der Vorgaben. Beachten Sie hierbei die benötigte Haltezeit und warten Sie mit der Entnahme aus dem Ofen so lange, bis die Keramik auf unter 100 Grad Celsius abgekühlt ist.