Heizung entlüften: So optimieren Sie Ihre Gastherme

Die regelmäßige Entlüftung Ihrer Heizung ist entscheidend für eine effiziente Wärmeverteilung und niedrige Heizkosten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Luft im Heizsystem problematisch ist und wie Sie Ihre Heizung effektiv entlüften.

Warum muss ich meine Heizung entlüften?

Die Entlüftung Ihrer Heizung ist unerlässlich, um die Effizienz Ihrer Heizungsanlage zu gewährleisten. In geschlossenen Heizsystemen kann Luft eindringen, was oft aufgrund natürlicher Prozesse während des Betriebs oder durch Undichtigkeiten geschieht. Diese Luft sammelt sich in den Heizkörpern und behindert den optimalen Durchfluss des Heizwassers. Dies hat einige unerwünschte Effekte:

  • Reduzierte Wärmeleistung: Wenn Luft im Heizkörper vorhanden ist, kann das Heizwasser nicht richtig zirkulieren. Die Wärme bleibt in den Rohren und wird nicht an den Raum abgegeben, was zu ungleichmäßig beheizten Räumen führt.
  • Erhöhter Energieverbrauch: Heizkörper, die Luft enthalten, benötigen mehr Energie, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Dies steigert den Energieverbrauch und folglich auch die Heizkosten. Regelmäßiges Entlüften kann bis zu einem erheblichen Anteil der Heizkosten einsparen.
  • Lärmentwicklung: Luftblasen, die durch den Heizkörper wandern, können störende Geräusche wie Gluckern verursachen, was das Wohnklima unangenehm beeinflusst.
  • Korrosionsgefahr: Schadstoffe in der Luft können mit Wasser reagieren und Korrosion in Heizkörpern und Rohren verursachen, was langfristig zu kostspieligen Schäden führt.

Um die Heizleistung und Energieeffizienz zu sichern, sollten Sie Ihre Heizkörper regelmäßig überprüfen, insbesondere vor der Heizperiode oder wenn Sie feststellen, dass bestimmte Bereiche nicht mehr richtig beheizt werden.

Was benötige ich zum Entlüften der Heizung?

Bevor Sie die Heizung entlüften, sollten Sie einige wichtige Utensilien bereithalten, um den Prozess effektiv und sauber durchzuführen. Diese Gegenstände sind nötig:

  • Handschuhe (optional): Das Tragen von Handschuhen schützt Ihre Hände vor heißem Wasser und Spritzern, besonders wenn die Heizkörper kürzlich in Betrieb waren.
  • Wasserauffanggefäß: Ein Behälter, wie eine Schüssel oder ein kleiner Eimer, fängt das herausströmende Wasser auf und minimiert Schäden durch Nässe.
  • Tuch oder Handtuch: Ein frisches Tuch ist nützlich, um eventuell überschüssiges Wasser aufzuwischen und eine saubere Umgebung zu gewährleisten.
  • Bodenabdeckung (bei Bedarf): Wenn Sie empfindliche Böden haben, legen Sie Handtücher oder alte Zeitungen aus, um diese vor Wasserflecken zu schützen.
  • Entlüftungsschlüssel: Mit einem speziellen Schlüssel zum Entlüften lassen sich die Ventile an den Heizkörpern leicht öffnen, was eine effiziente Luftentlastung ermöglicht.

Mit diesen Hilfsmitteln sind Sie bestens gerüstet, um Ihre Heizkörper effizient zu entlüften und die Heizleistung zu optimieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entlüften Ihrer Heizung

Um sicherzustellen, dass Ihre Heizungsanlage effizient arbeitet, sollten Sie regelmäßig Ihre Heizkörper entlüften. Hier ist eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für diese Aufgabe:

  1. Vorbereitung: Legen Sie alle benötigten Materialien bereit: einen Wasserauffanggefäß, ein Tuch und einen Entlüftungsschlüssel. Diese Utensilien helfen Ihnen, den Prozess sauber und effizient zu gestalten.
  2. Gastherme und Umwälzpumpe abschalten: Schalten Sie die Gastherme und die Umwälzpumpe aus. So vermeiden Sie gefährliches Spritzwasser während des Entlüftens.
  3. Heizkörperventile öffnen: Stellen Sie die Thermostatventile an allen Heizkörpern auf die höchste Stufe ein. Dadurch können sich Luftblasen leichter absetzen.
  4. Warten: Lassen Sie die Heizkörper etwa 30 bis 60 Minuten abkühlen. So stellen Sie sicher, dass beim Öffnen des Entlüftungsventils kein heißes Wasser oder Dampf entweicht.
  5. Systematisch entlüften: Beginnen Sie mit dem Heizkörper im untersten Stockwerk und arbeiten Sie sich nach oben. So stellen Sie sicher, dass die Luft, die sich an den höchsten Punkten sammelt, zuerst entlüftet wird.
  6. Entlüftungsventil öffnen: Halten Sie den Wasserauffanggefäß unter das Entlüftungsventil am Heizkörper. Verwenden Sie den Entlüftungsschlüssel, um das Ventil behutsam gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Ein leises Zischen zeigt an, dass die Luft entweicht.
  7. Ventil schließen: Sobald nur noch Heizwasser austritt, schließen Sie das Ventil vorsichtig wieder. Achten Sie darauf, dass kein Wasser zurückläuft, um mögliche Schäden am Boden zu vermeiden.
  8. Wiederholen für alle Heizkörper: Führen Sie diesen Vorgang für alle Heizkörper in Ihrer Wohnung durch, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.
  9. Heizung und Umwälzpumpe wieder in Betrieb nehmen: Drehen Sie die Umwälzpumpe und die Gastherme wieder an und prüfen Sie den Druck im Heizsystem. Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, Heizwasser nachzufüllen, wenn während des Entlüftens zu viel Flüssigkeit entwichen ist.
  10. Überprüfung: Lassen Sie die Heizung eine Stunde laufen und prüfen Sie, ob alle Heizkörper gleichmäßig warm werden. Bei kalten Stellen könnte ein erneutes Entlüften oder die Hinzuziehung eines Fachmanns notwendig sein.

Mit dieser Anleitung entlüften Sie Ihre Heizkörper effektiv, sodass Ihre Heizungsanlage optimal funktioniert.

Was tun, wenn die Heizung im Mehrfamilienhaus nicht warm wird?

Falls Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen und Ihre Heizung nicht richtig funktioniert, können Sie folgende Schritte unternehmen. Obwohl Sie oft keinen Zugang zur zentralen Heizungsanlage haben, sind Ihre Optionen dennoch durchaus effektiv:

  1. Heizkörperventile überprüfen: Stellen Sie sicher, dass alle Thermostatventile an den Heizkörpern vollständig geöffnet sind. Gelegentlich kann ein versehentlich geschlossenes Ventil die Wärmeabgabe behindern.
  2. Luftgeräusche beachten: Achten Sie auf Geräusche wie Gluckern oder Blubbern, die auf Luft im Heizkörper hinweisen können und einen Hinweis auf die Notwendigkeit einer Entlüftung geben. In einem Mehrfamilienhaus kann es helfen, alle Heizkörperventile zu schließen, bevor Sie mit dem Entlüften beginnen.
  3. Wasserdruck prüfen: Überprüfen Sie den Druck im Heizsystem. Ein zu niedriger Druck kann bewirken, dass nicht genügend Wasser zirkuliert, um die Heizkörper effektiv zu beheizen. Der optimale Druck liegt meistens zwischen einem und zwei bar, abhängig vom jeweiligen System. Sollten Sie einen zu niedrigen Druck feststellen, informieren Sie den Hausmeister oder die Hausverwaltung.
  4. Wenden Sie sich an die Hausverwaltung: Wenn nach der Überprüfung der Heizkörper die Problematik weiterhin besteht, kontaktieren Sie umgehend Ihre Hausverwaltung oder den Vermieter, da diese für die Instandhaltung der Heizungsanlage verantwortlich sind und Fachkräfte hinzuziehen können, um weitere Probleme im System zu identifizieren.
  5. Hydraulischer Abgleich: Sollte die Heizung nach dem Entlüften und der korrekten Ventileinstellung nicht funktionieren, kann ein hydraulischer Abgleich des Systems erforderlich sein. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass jeder Heizkörper im Gebäude optimal mit Wärme versorgt wird.

Durch die systematische Überprüfung und Anwendung der genannten Maßnahmen können Sie effektiv zur Behebung des Heizproblems beitragen, ohne dabei auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Heizung entlüftet – und jetzt?

Nachdem Sie die Heizkörper erfolgreich entlüftet haben, sollten Sie einige zusätzliche Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass Ihr Heizsystem effizient arbeitet. Beginnen Sie mit der Überprüfung der Heizungsleistung. Schalten Sie die Gastherme oder die Heizungsanlage wieder ein und beobachten Sie die Heizkörper.

  1. Temperatur prüfen: Achten Sie darauf, ob alle Heizkörper gleichmäßig warm werden. Gelegentlich benötigt die Wärme etwas Zeit für eine gleichmäßige Verteilung. Warten Sie daher mindestens eine Stunde nach dem Einschalten der Heizung, bevor Sie eine abschließende Beurteilung vornehmen.
  2. Wasserdruck kontrollieren: Überprüfen Sie den Wasserdruck über das Manometer in der Nähe der Heizungsanlage. Der Druck sollte im Normalbereich liegen, meist zwischen einem und zwei bar. Ist der Druck zu niedrig, kann es erforderlich sein, Heizwasser nachzufüllen.
  3. Anzeichen für Luftansammlungen beobachten: Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche wie Gluckern, die andeuten, dass eventuell erneut Luft ins System gelangt ist. In diesem Fall könnte ein erneutes Entlüften notwendig sein.
  4. Repetitives Entlüften vermeiden: Wenn Sie feststellen, dass trotz regelmäßiger Entlüftung ständig Luft in Ihrem System vorhanden ist, könnte dies auf ein tiefer liegendes Problem hinweisen. In diesem Fall sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen, um das Heizsystem gründlich zu überprüfen. Mögliche Ursachen könnten undichte Stellen oder mangelhafte Installationen sein.

Durch diese zusätzlichen Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre Heizungsanlage optimal funktioniert und maximale Energieeffizienz erreicht wird. Mit regelmäßiger Wartung und gelegentlichem Entlüften können Sie Ihre Heizkosten senken und das Wohlfühlklima in Ihrem Zuhause verbessern.