Grundierung schleifen: So gelingt die perfekte Vorbereitung

Warum muss Grundierung geschliffen werden?

Das Schleifen der Grundierung ist entscheidend für die Maximierung der Haftung des Decklacks. Eine sorgfältig geschliffene Oberfläche sorgt dafür, dass der nachfolgende Anstrich optimal anhaftet und gleichmäßig verteilt wird. Dies geschieht, weil eine raue Oberfläche die Verbindung zwischen Lack und Grundierung verbessert. Eine nicht geschliffene Grundierung kann dazu führen, dass sich der neue Lack später ablöst, was das Endergebnis negativ beeinflusst.

Zudem dient das Schleifen der Grundierung der Beseitigung winziger Unebenheiten und Luftbläschen, die bei der finalen Lackierung zu unschönen Stellen oder ungleicher Farbverteilung führen können. Auch Verunreinigungen, wie Staub- oder Silikonrückstände, werden durch das Schleifen entfernt, sodass die Qualität des Anstriches nicht beeinträchtigt wird.

Bei speziellen Anwendungen, wie beispielsweise bei epoxybasierenden Produkten, wird das Schleifen empfohlen, um eine porenfreie Oberfläche zu schaffen, die die gewünschten Eigenschaften für den Lackauftrag unterstützt.

Beachten Sie folgende wichtige Punkte:

• Verbesserte Haftung: Eine raue Oberfläche sorgt für eine bessere Klebewirkung des Decklacks.
• Eliminierung von Mängeln: Das Schleifen entfernt Unebenheiten und Luftbläschen und führt zu einem gleichmäßigen Anstrich.
• Reinigung und Vorbereitung: Durch das Schleifen werden Verunreinigungen entfernt, die die Lackhaftung beeinträchtigen können.

Achten Sie darauf, dass die Grundierung vollständig ausgehärtet ist, bevor Sie mit dem Schleifen beginnen. Nur so erzielen Sie die besten Ergebnisse und eine langlebige Lackierung.

Wann und wie schleifen Sie die Grundierung?

Das Schleifen der Grundierung ist ein wesentlicher Schritt, dessen Ausführung von verschiedenen Faktoren abhängt. Um zu gewährleisten, dass die Oberfläche optimal vorbereitet ist, sollten Sie diese Aspekte berücksichtigen:

1. Zustand der Grundierung:

• Vollständige Aushärtung: Beginnen Sie erst mit dem Schleifen, wenn die Grundierung vollständig durchgetrocknet ist. Je nach Grundierung und Umgebungstemperaturen kann dies zwischen sechs und 24 Stunden dauern. Überprüfen Sie die Trockenheit, indem Sie leicht mit einem Fingernagel auf die Oberfläche drücken. Sie sollte sich nicht eindrücken lassen.
• Frisch aufgetragene Grundierung: Verzichten Sie auf das Schleifen, solange die Grundierung noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Andernfalls könnten Sie Unebenheiten und Haftungsprobleme mit dem Decklack riskieren.

2. Art der Grundierung:

• Ein-Schicht Grundierungsfüller (1K): Ist diese Grundierung vollständig getrocknet, schleifen Sie sie zunächst mit einer mittleren Körnung von 240 bis 400 von Hand oder mithilfe einer Schleifmaschine an, um eine klare und gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.
• Zwei-Schicht Grundierungsfüller (2K): Diese Grundierungen können oft nass-in-nass verarbeitet werden, was Ihnen das Schleifen erspart, solange Sie die Anweisungen des Herstellers beachten.

3. Gewünschte Oberflächenbeschaffenheit:

• Hochglanz-Lackierung: Um eine optimale Haftung und eine glatte Oberfläche für eine Hochglanzlackierung zu erreichen, empfehlen Experten, die Grundierung mit feinem Schleifpapier von 600 bis 800 Körnung zu schleifen.
• Geringere Ansprüche: Bei Arbeiten an älteren Fahrzeugen oder ähnlichen Projekten, bei denen die perfekte Optik nicht im Vordergrund steht, kann das Schleifen entfallen. Oft genügt hierbei die nass-in-nass-Methode.

4. Vorbereitung vor dem Schleifen:

• Oberflächenreinigung: Vor Beginn des Schleifvorgangs reinigen Sie die Grundierung gründlich von Staub und Verunreinigungen. Verwenden Sie ein nicht-fusselndes Tuch oder spezielle Staubbindetücher. So stellen Sie sicher, dass keine unerwünschten Partikel in die neue Lackschicht gelangen.
• Schleiftechnik: Üben Sie beim Schleifen mäßigen Druck aus, um übermäßigen Materialabtrag zu vermeiden. Arbeiten Sie in gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen und vermeiden Sie es, zu lange an einer Stelle zu verweilen.

Wenn Sie diese Aspekte in Ihrem Schleifprozess berücksichtigen, schaffen Sie eine solide Grundlage, die nicht nur die Haftung des Decklacks verbessert, sondern auch das gesamte Lackierergebnis aufwertet.

Welche Körnung ist die richtige?

Bei der Auswahl der richtigen Körnung für das Schleifen der Grundierung ist es wichtig, jede Körnung nach ihrer spezifischen Funktion auszuwählen. Der Zustand der Grundierung sowie das gewünschte Endergebnis spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

• Grobe Körnungen (P 40 bis P 120): Diese Körnungen eignen sich hervorragend, um starke Unebenheiten oder alte Farbschichten schnell abzutragen. Sie sind jedoch nicht für das finale Schleifen der Grundierung geeignet, sondern eher für Vorbehandlungsarbeiten an rauen Oberflächen.
• Mittlere Körnungen (P 180 bis P 400): Diese Körnungen kommen meist nach dem Auftragen der Grundierung zum Einsatz. Sie helfen, kleinere Unebenheiten zu beseitigen und die Oberfläche für den nächsten Anstrich vorzubereiten. Diese Körnungsstufen sind besonders gut für das erste Schleifen nach der Grundierung geeignet.
• Feine Körnungen (P 600 bis P 800): Sie sorgen für ein glattes Finish und sind für den Feinschliff vor dem finalen Lackieren gedacht. Diese Körnung bereitet die Oberfläche optimal auf den Decklack vor und minimiert das Risiko von sichtbaren Unregelmäßigkeiten.
• Sehr feine Körnungen (P 1000 bis P 1200): Diese Körnungen werden für den letzten Schliff verwendet und sorgen dafür, dass die Oberfläche äußerst glatt und perfekt für die Lackierung vorbereitet ist. Durch die Anwendung sehr feiner Körnungen wird die Verbindung zwischen Grundierung und Decklack weiter optimiert.

Berücksichtigen Sie auch die Art der Materialien, die Sie bearbeiten, denn je nach Untergrund und Anwendung können andere Körnungen sinnvoll sein. Optimal ist es, stufenweise von groben zu feinen Körnungsstufen vorzugehen, um ein ideales Resultat zu erzielen und die Schleifzeiten zu minimieren.

So schleifen Sie Ihre Grundierung richtig

Um sicherzustellen, dass Ihre Grundierung optimal für den nächsten Lackauftrag vorbereitet ist, sollten Sie einige Schritte und Techniken beachten. Ein präzises Vorgehen verbessert nicht nur die Haftung des Decklacks, sondern sorgt auch für ein gleichmäßiges und ansprechendes Finish.

1. Gründliche Reinigung: Beginnen Sie mit der Reinigung der gesamten Grundierungsfläche. Beseitigen Sie Staub, Schmutz und Fettreste, um eine gute Haftung zu ermöglichen. Nutzen Sie dafür ein nicht-fusselndes Tuch und achten Sie darauf, dass keine Verunreinigungen zurückbleiben.
2. Wahl der Schleifmittel: Entscheiden Sie sich für die geeignete Körnung Ihres Schleifpapiers. Empfohlen wird für den ersten Schleifvorgang nach dem Trocknen der Grundierung eine mittlere Körnung von 180 bis 400. Für den Feinschliff verwenden Sie eine Körnung von 600 bis 800, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
3. Schleiftechnik: Schleifen Sie die Oberfläche gleichmäßig und mit leichtem Druck, um einen übermäßigen Materialabtrag zu vermeiden. Bewegen Sie das Schleifpapier in sanften, gleichmäßigen Bewegungen über die Grundierung. Falls erforderlich, können Sie auch einen Schleifklotz verwenden, um Gleichmäßigkeit zu gewährleisten und einen festen Halt zu haben.
4. Erneute Reinigung: Nach dem Schleifen ist es wichtig, den entstandenen Schleifstaub gründlich zu entfernen, um eine saubere Grundlage für die nächste Lackschicht zu erhalten. Verwenden Sie dazu ein trockenes, sauberes Tuch oder einen Handbesen, um alle Rückstände zu beseitigen.
5. Kontrollieren der Oberfläche: Überprüfen Sie die Oberfläche nach dem Schleifen, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig und glatt ist. Achten Sie dabei auf mögliche Unebenheiten oder Rückstände von Staub. Gegebenenfalls durchführen Sie den Schleifprozess und die anschließende Reinigung erneut.

Sobald die Grundierung glatt, sauber und vollständig vorbereitet ist, können Sie mit dem Lackieren beginnen. Dieses sorgfältige Vorgehen hilft Ihnen, ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen und die Basis für Ihren Decklack optimal vorzubereiten.