Eine Fußbodenheizung ist ideal bei Fliesen – ist der Bodenbelag selbst doch sehr kühl, wird er dank der Wärme von unten mollig warm. Ähnlich verhält es sich bei Parkett. Doch wie schaut es mit Teppich aus? Kann man eine Fußbodenheizung mit Teppich überhaupt kombinieren oder muss man hier aufpassen?
Die Probleme
Nicht allzu häufig findet man die Fußbodenheizung und Teppichboden Kombination an. Natürlich ist es verständlich, dass manch einer gerade im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer auf den doppelten Komfort nicht verzichten mag, doch leider gibt es nicht außer Acht zu lassende Nachteile:
- Wärmedurchlasswiderstand ist gering
- Energieverbrauch wird gesteigert
- Befestigung kann isolierend wirken
Wärmedurchlasswiderstand
Bei einer herkömmlichen Heizung mit Heizkörpern ist es egal, welcher Bodenbelag verwendet wird, da die im Raum befindliche Luft erwärmt wird. Bei einer Fußbodenheizung verhält sich das jedoch anders: Hier haben wir es mit Strahlungswärme zu tun, die direkt vom Boden ausgeht – es gelten entsprechend andere physikalische Gesetze. Deshalb ist es wichtig, dass der Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags hoch ist. Bei Teppich ist aber das Gegenteil der Fall, der Wärmedurchlasswiderstand ist relativ hoch, sodass die Wärme, die eigentlich in den Raum gestrahlt werden sollte, in zirkulierenden Heizungsflüssigkeit verbleibt.
Energieverbrauch
Aufgrund des hohen Wärmedurchlasswiderstands muss die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung erhöht werden – was bei einem anderen Bodenbelag aber nicht notwendig wäre. Das wiederum führt dazu, dass Energieverbrauch steigt und die Durchflussmenge erhöht werden muss.
Befestigung
Einen weiteren Negativpunkt bekommt der Teppichboden für die Befestigung, die im schlimmsten Fall sogar isolierend wirken kann. Das Material des Teppichs ist letztendlich gar nicht mehr ausschlaggebend, denn die Unterschiede zwischen Naturfaser, Kunstfaser und Textilfaser sind in diesem Fall so gering, dass alle drei Möglichkeiten nicht geeignet sind. Dennoch werden Sie feststellen, dass Sie im Handel Teppichböden mit dem Prädikat „für Fußböden geeignet“ vorfinden werden. Generell ist das keine falsche Aussage, denn es kann nichts passieren, wenn Sie einen Teppichboden über eine Fußbodenheizung legen – vorteilhaft ist dies eben dennoch nicht. Wird der Teppich dann aber auch noch auf dem Boden verspannt, entstehen Lufteinschlüsse, die wie eine Isolierschicht wirken. Dadurch wird die Wärmeübertragung so gut wie gänzlich verhindert.
Alternativen
Wer auf keinen Fall auf einen Teppich verzichten möchte (wenn auch nur aus optischen Gründen), der könnte diesen als Läufer legen und darauf achten, dass so wenig Fläche wie möglich mit Teppich verdeckt wird. Eine gutes Mittelmaß zwischen warmen Teppich und kalten Fliesen ist übrigens Naturstein – vielleicht also eine Überlegung wert.