Estrichfeuchtigkeit messen: So gelingt die CM-Methode

Die Feuchtigkeitsmessung in Estrich ist entscheidend für die korrekte Verlegung von Bodenbelägen. Dieser Artikel erläutert die bewährte CM-Methode zur präzisen Bestimmung des Estrichfeuchtigkeitsgehalts und gibt wichtige Hinweise zur Belegreife.

Die CM-Methode: Der Standard bei der Estrichfeuchtemessung

Die CM-Methode, auch als Calciumcarbid-Methode bekannt, hat sich als die am häufigsten genutzte und rechtlich anerkannte Methode zur Messung der Feuchtigkeit in Estrichen etabliert. Diese Methode spielt eine wesentliche Rolle bei der Gewährleistung, dass der Estrich seine Belegreife erreicht hat, bevor Sie den Bodenbelag verlegen. Ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit machen die CM-Methode zur bevorzugten Wahl.

Ablauf der CM-Messung

  1. Probenentnahme: Fachkräfte entnehmen Estrichproben aus verschiedenen Bereichen des Raumes. Bei der Entnahme kommt spezielles Werkzeug zum Einsatz, das die Zerstörung des Estrichs minimiert und die Umgebungsfeuchtigkeit nicht beeinflusst.
  2. Reaktionsmessung: Die entnommenen Proben werden in eine spezielle Messflasche mit Calciumcarbid gegeben. Durch das Vermischen der Probe mit dem Calciumcarbid entsteht Acetylen, ein Gas, dessen Druck gemessen wird.
  3. Druckmessung: Ein integriertes Manometer erfasst den Druckanstieg, der durch das erzeugte Gas entsteht. Dieser Druckanstieg ist direkt proportional zur Wassermenge in der Estrichprobe.
  4. Ergebnisinterpretation: Nach der Druckmessung können Fachkräfte den Feuchtigkeitsgehalt der Probe bestimmen und damit Rückschlüsse auf den Zustand des gesamten Estrichs ziehen. Diese Informationen helfen, fundierte Entscheidungen bezüglich der Belegreife zu treffen.

Wichtige Hinweise

  • Erfahrung ist für eine korrekte Durchführung der CM-Messung entscheidend. Es ist ratsam, diese Aufgabe einer qualifizierten Fachkraft zu übertragen, die die richtigen Techniken anwendet und die Ergebnisse sachgerecht interpretiert.
  • Bei größeren Bereichen empfiehlt sich die Entnahme mehrerer Proben. Zum Beispiel ist es sinnvoll, bei einer Fläche über 100 m² eine Messung pro 200 m² durchzuführen, um repräsentative Ergebnisse zu gewährleisten.
  • Die CM-Methode ist nicht nur für Neubauten vorgesehen, sondern auch wichtig zur Überprüfung nach Wasserschäden. Nur durch diese präzise Messung kann sichergestellt werden, dass der Estrich ausreichend trocken ist, um Schäden an nachfolgenden Bodenbelägen zu vermeiden.

Verlassen Sie sich auf die CM-Methode, um die Trocknung Ihres Estrichs optimal zu begleiten und um spätere Probleme bei der Verlegung von Bodenbelägen zu verhindern.

Weitere Verfahren zur Orientierung

Neben der etablierten CM-Methode existieren alternative Verfahren zur Feuchtigkeitsmessung im Estrich, die trotz geringer Präzision nützliche Einblicke in den Feuchtegehalt bieten können. Diese sollten jedoch nicht als Ersatz für die CM-Messung betrachtet werden.

Die elektrische Widerstandsmessung

Hierbei leitet ein Gerät elektrischen Strom durch den Estrich. Der gemessene Widerstand, den der Estrich dem Strom entgegenbringt, dient als Indikator für den Feuchtigkeitsgehalt. Diese Methode ist schnell und schont den Estrich. Allerdings können die Ergebnisse variieren, da Faktoren wie Estrichtyp, Oberflächenbeschaffenheit und Temperatur den Widerstand beeinflussen.

Kapazitive Messmethode

Diese Methode bewertet die Fähigkeit des Estrichs, elektrische Ladungen zu speichern. Ein Messfühler erfasst die Kapazität, die mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt zunimmt. Auch in diesem Fall wird der Estrich nicht beschädigt, und die Ergebnisse lassen sich schnell ablesen. Die präzise Messung gestaltet sich jedoch schwierig, da unterschiedliche Estrichzusammensetzungen und die Dicke des Estrichs das Ergebnis beeinflussen können.

KRL-Methode (Korrespondierende relative Luftfeuchte)

Bei dieser Methode wird die relative Luftfeuchtigkeit bestimmt, die sich über einer Estrichprobe in einem geschlossenen System einstellt. Ein geeignetes Hygrometer erfasst die Messung. Diese Methode ermöglicht eine zerstörungsfreie Erfassung, doch die Ergebnisse sind stark temperaturabhängig. Daher sind sorgfältige Bedingungen für die Durchführung erforderlich.

Diese Verfahren sind hilfreich für einen ersten Überblick über den Feuchtigkeitsgehalt, erreichen jedoch nicht die Präzision und Zuverlässigkeit der CM-Methode. Es ist ratsam, sich bei wichtigen Messungen auf die CM-Methode zu verlassen, um sicherzustellen, dass der Estrich ausreichend trocken und belegreif ist.

Wann ist der Estrich belegreif?

Die Belegreife des Estrichs ist entscheidend, um spätere Schäden am Bodenbelag zu vermeiden. Ein Estrich gilt als belegreif, wenn er sowohl seine Nennfestigkeit erreicht hat als auch die Gleichgewichtsfeuchte erlangt ist. Diese Gleichgewichtsfeuchte bezeichnet den Zustand, in welchem der Wassergehalt des Estrichs mit der umgebenden Raumluft im Gleichgewicht steht. Verschiedene Faktoren beeinflussen dies:

1. Estrichart:

  • Bei Zementestrich darf der Restfeuchtegehalt 2,0 % (ohne Fußbodenheizung) oder 1,8 % (mit Fußbodenheizung) nicht überschreiten.
  • Calciumsulfatestrich darf eine maximale Restfeuchte von 0,5 % (ohne Fußbodenheizung) und 0,3 % (mit Fußbodenheizung) aufweisen.

2. Estrichdicke: Dickere Estriche benötigen in der Regel eine längere Trocknungszeit. Bei einer Dicke von 45 bis 50 mm sollten Sie bei günstigen Umgebungsbedingungen mit ca. vier Wochen Trocknungszeit rechnen.

3. Umgebungsbedingungen: Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit im Raum sind entscheidend für die Trocknung. Achten Sie darauf, dass trotz Lüftungsmaßnahmen keine feuchte Außenluft eindringt, da dies die Belegreife negativ beeinflussen kann.

Um die Belegreife genau zu bestimmen, wird die Feuchtigkeit des Estrichs üblicherweise von Fachkräften gemessen. Die Verwendung der CM-Methode ist der Standard zur genauen Ermittlung der Restfeuchte. Vor der Verlegung des Bodenbelags ist es wichtig, die Messwerte erneut zu überprüfen, um sicherzustellen, dass der Estrich die erforderlichen Trocknungsbedingungen erfüllt hat.

Zusätzlich sollten Sie das Raumklima während der Trocknungsphase im Auge behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Dampfdiffusionsermöglichung ergreifen, um die Trocknung optimal zu unterstützen.