Bei einem Einfamilienhaus existieren zwei verschiedene Versionen für einen Blitzschutz – den inneren und einen äußeren Schutz. Beide übernehmen unterschiedliche Funktionen und besitzen einen vollständig abweichenden Aufbau. Für einen vollständigen Blitzschutz ist es erforderlich, dass Sie diese Vorrichtungen getrennt voneinander einrichten.
Gefahren durch einen Blitzschutz am Einfamilienhaus vermeiden
Ein einziger, durchschnittlicher Blitz besitzt eine Spannung von über zehn Millionen Volt und erreicht dabei eine Stromstärke zwischen 100.000 und 200.000 Ampere. Der Donner entsteht dabei ausschließlich durch das rasche Erhitzen der umgebenden Luft auf über 30.000° Celsius, die durch ihre Ausbreitung die umgebenden Schichten verdrängt. Diese Energie setzt sich innerhalb von weniger als dem Zehntel einer Sekunde frei – es entsteht ein entsprechend hoher Schaden, falls sie nicht sicher abgeleitet werden kann. Für diesen Zweck existieren zwei Verfahren:
- Der äußere Blitzschutz (Blitzableiter) schützt das Gebäude bei einem direkten Einschlag.
- Der innere Blitzschutz verhindert die unerwünschte Einspeisung der Spannung in das Hausnetz.
Ohne Zweifel besitzt der Gebäudeschutz eine hohe Priorität, aber auch der innere Blitzschutz spielt bei einem Einfamilienhaus eine wichtige Rolle. Angesichts der zahlreichen und teilweise kostspieligen Geräte in einem Haushalt – Fernseher, Computer, Küchengeräte und mehr – kann ein einzelner Blitzschlag hier ebenfalls einen großen Schaden auslösen.
Äußerer Blitzschutz an einem Einfamilienhaus
Der äußere Blitzschutz – besser unter seinem umgangssprachlichen Namen Blitzableiter bekannt – besteht aus einem bis zu 1 cm dicken Metalldraht, der von dem höchsten Punkt des Gebäudes bis in das Erdreich führt. Als geeigneter Leiter führt dieser den Strom nach unten ab, wo er sich unterirdisch verteilt und kein Risiko für die Umgebung oder die Oberfläche darstellt. Grundsätzlich ist ein solcher Blitzschutz sinnvoll, da jeder Einschlag erhebliche Schäden und nicht selten einen Brand verursachen kann.
Rechtliche Pflicht für einen Blitzschutz am Einfamilienhaus
In den meisten Fällen besteht keine rechtliche Vorschrift, die Sie zu dem Anbringen eines Blitzschutzes an einem Einfamilienhaus verpflichtet. Ausnahmen bestehen in erster Linie bei Gebäuden über einer Höhe von 20 Metern und unter gewissen Bedingungen, die die lokale Bauvorschriften definieren. Bei einzeln stehenden Gebäuden oder einer flachen Umbauung durch weitere Gebäude empfiehlt sich meist ein Blitzschutz – einige Versicherungen schreiben diesen ebenfalls in ihrer Police als Maßnahme vor, um größere Schäden zu vermeiden.
Innerer Blitzschutz in einem Einfamilienhaus
Falls ein Blitzschlag direkt oder neben einer elektrischen Leitung einschlägt, leiten die Kabel diesen Impuls weiter und führen zu einer Überspannung innerhalb der angeschlossenen elektrischen Geräte. Durch diese nehmen interne Bauteile Schaden – gefährdet sind insbesondere kostspielige Geräte wie Computer, Fernseher, Audioanlagen und Haushaltsgeräte wie Herd, Spül- oder Waschmaschine.
Grob-, Mittel- und Feinschutz
Bei einem inneren Blitzschutz für das Einfamilienhaus dient ein mehrstufiger Aufbau der Ableitung von Spannungsspitzen entsprechend ihrer Höhe. Zu diesem Zweck vereint er mehrere Filter, die auf eine unterschiedliche Höhe reagieren und nur Spannungen bis zu einem gewissen Grenzwert passieren lassen. Die gesamte Anlage besteht aus einer Kombination von mehreren Sicherungen zwischen den Verteilern und den Steckdosen, weshalb die Installation einen professionellen Fachmann erfordert.