Das autarke Haus erfreut sich im Zuge der Nachhaltigkeit immer größere Beliebtheit. Dabei gibt es enorme Unterschiede zwischen dem Begriffsverständnis.
Der Begriff „Autark“
Autark bedeutet Unabhängigkeit. Wer autark leben möchte, möchte sich frei von äußeren Einflüssen und Leistungen machen. Während einige autarke Häuser dies hinsichtlich der Stromversorgung bieten, sind andere Gebäude vollkommen autark. Der Begriff ist somit umstritten. In Deutschland ist die Versorgung unabhängig von allen externen Versorgungsnetzen bereits aus baurechtlichen Gründen nicht umsetzbar. Zumindest der Anschluss an die Kanalisation muss erfolgen, dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Neubauten sind nur dort möglich, wo ein Kanalisationsnetz besteht.
Autarke Methoden je nach Einsatzbereich
Grundsätzlich gibt es schon verschiedene Methoden, die ein autarkes Wohnen ermöglichen. Auch wenn noch Optimierungsbedarf besteht und die Umsetzung teilweise nicht einfach möglich ist, können Sie die folgenden Bereiche grundsätzlich autark gestalten.
- Strom
- Heizung
- Wasser
- Abwasser
Strom
Die Versorgung des Hauses mit Strom ist autark bereits auf verschiedenen Wegen möglich. Beispielsweise können Sie Blockheizkraftwerk, Windrad oder Photovoltaikanlage nutzen, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Insbesondere die Solarplatten auf dem Dach eignen sich gut, um unabhängig Strom zu erzeugen. Allerdings bedarf es hierfür der teuren Speicherungstechnik. Denn andernfalls können Sie den Strom nur nutzen, wenn ausreichend Sonne zur Verfügung steht.
Heizung
Die Heizwärme wird bereits heute häufig autark hergestellt. Ölkessel oder Wärmepumpen eignen sich hierfür. Viele Häuser sind bereits hinsichtlich der Heizung autark.
Wasser
Grundsätzlich ist die Wasserversorgung über Regenwasser und mit entsprechenden Filterungssystemen möglich. Auch hier müssen Sie jedoch an die Speicherung denken. In Deutschland ist die Nutzung des Regenwassers jedoch nur begrenzt erlaubt.
Abwasser
Das Gleiche gilt für das Abwasser. Kompost-Toiletten oder Sickergruben ermöglichen Ihnen die Entsorgung von Abwasser. Allerdings sind derartige Vorkehrungen nur erlaubt, wo keine Kanalisation vorhanden ist. Dann benötigen Sie eine spezielle Baugenehmigung. In Deutschland ist der Anschluss an das Kanalnetz somit nahezu zwangsläufig erforderlich. Autarkes Wohnen ist diesbezüglich nicht möglich.
Die Vor- und Nachteile von autarkem Wohnen
Autarke Häuser bieten Ihnen sowohl Vor- als auch Nachteile. Die folgende Gegenüberstellung zeigt Ihnen, worauf Sie sich einstellen müssen.
Das sind die Vorteile
Zunächst profitieren Sie von einer enormen Unabhängigkeit. Sie sind unabhängig von der öffentlichen Versorgung und den Kosten der Anbieter. Langfristig reduzieren Sie die Kosten. Ab der Amortisation der Investition können Sie unabhängig von Preiserhöhungen und Steuern autark wohnen und leben.
Das sind die Nachteile
Auf der anderen Seite ist ein vollständig autarkes Leben technisch bzw. rechtlich heutzutage noch nicht einwandfrei möglich. Die Speicherung von Energie gelingt nur unzureichend oder ist sehr teuer. Darüber hinaus gibt es gerade im Winter Probleme, wenn die Versorgung nicht ausreicht, um das Haus zu heizen. Vorsorge heißt die Devise – dies ist möglich, jedoch mit weiteren Kosten verbunden.