Verzinkte Schrauben: Vorteile, Arten und Kaufhinweise

Verzinkte Schrauben sind eine bewährte Wahl für zahlreiche Anwendungen, da sie durch ihre Zinkbeschichtung effektiven Korrosionsschutz bieten. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Verzinkungsverfahren, Arten von Schrauben und wichtige Aspekte beim Kauf.

Was bedeutet „verzinkt“ bei Schrauben?

Der Begriff „verzinkt“ bezieht sich auf eine Oberflächenbehandlung von Schrauben, bei der eine Schicht aus Zink aufgetragen wird. Diese Zinkschicht spielt eine wesentliche Rolle beim Korrosionsschutz und schützt den darunterliegenden Stahl vor Rost. Die Verzinkung erfolgt durch unterschiedliche Verfahren, wobei das Hauptziel darin besteht, die Lebensdauer der Schraube signifikant zu verlängern.

Die Zinkschicht fungiert als Opferanode, was bedeutet, dass sie vor dem darunter liegenden Werkstoff korrodiert. Dadurch bleibt nicht nur die physische Integrität der Schraube erhalten, sondern auch ihre Funktionalität in verschiedenen Anwendungen wird verbessert.

Vorteile der Verzinkung umfassen:

  • Erhöhter Korrosionsschutz: Besonders in feuchten Umgebungen oder bei temporärem Kontakt mit Wasser verringert die Zinkschicht signifikant das Risiko von Rostbildung.
  • Ästhetische Aufwertung: Verzinkte Schrauben besitzen häufig eine ansprechende Optik, die ihnen im Vergleich zu unbehandeltem Stahl eine edlere Erscheinung verleiht.
  • Kosteneffizienz: Verzinkte Schrauben sind in der Regel eine preisgünstige Alternative zu Edelstahl und bieten dennoch einen soliden Schutz gegen Korrosion.

Je nach Verwendungszweck und Umgebungsbedingungen können unterschiedliche Verzinkungsmethoden besser geeignet sein, etwa die galvanische Verzinkung für Innenräume oder die Feuerverzinkung für Anwendungen im Außenbereich. Wenn Sie die jeweiligen Eigenschaften und Vorteile der verzinkten Schrauben verstehen, werden Sie in der Lage sein, die optimale Auswahl für Ihr Projekt zu treffen.

Verfahren zur Verzinkung von Schrauben

Es gibt mehrere Verfahren zur Verzinkung von Schrauben, die sich in ihren Anwendungsmöglichkeiten und der Art des Oberflächenschutzes unterscheiden. Die drei Hauptmethoden sind:

  1. Galvanische Verzinkung: Bei dieser elektrolytischen Methode werden die Schrauben in ein Zinkbad getaucht, wobei Zinkionen auf die Schraube abgeschieden werden. Dies erlaubt eine kontrollierte Schichtdicke, die in der Regel zwischen 10 und 20 Mikrometern liegt. Die galvanische Verzinkung bietet einen soliden Korrosionsschutz und eignet sich vor allem für Innenanwendungen, da sie nicht die gleiche Widerstandsfähigkeit gegen extreme Witterungsbedingungen aufweist.
  2. Feuerverzinkung: Bei der Feuerverzinkung werden Schrauben in ein flüssiges Zinkbad bei Temperaturen von etwa 455 bis 480 °C eingetaucht. Zunächst bildet sich eine legierte Schicht aus Zink und Eisen, gefolgt von einer dicken Zinkschicht. Feuerverzinkte Schrauben sind besonders für Außenanwendungen geeignet, da sie langlebigen Schutz gegen Korrosion bieten. Die Schichtdicken variieren in der Regel zwischen 50 und 150 Mikrometern und tragen zur langen Lebensdauer bei.
  3. Mechanisches Verzinken: Dieses Verfahren kombiniert chemische und mechanische Prozesse. Hierbei werden Schrauben in eine Trommel gegeben, die mit Glaskugeln und Zinkpulver gefüllt ist. Durch Reibung und Kaltverschweißen haften die Zinkpartikel an der Schraube. Die Schichtdicken erreichen in der Regel bis zu 50 Mikrometer und können vorteilhaft sein, wenn eine robustere Beschichtung gefordert ist.

Zusätzlich können Schrauben mit Spezialbeschichtungen versehen werden, wie Zinklamellen oder Kombinationen aus Zink und Nickel, um den Korrosionsschutz weiter zu optimieren. Diese Verfahren bieten unter extremen Bedingungen, wie im maritimen Umfeld, besonders hohen Schutz.

Bei der Wahl des Verzinkungsverfahrens sollten Sie stets die Einsatzbedingungen und die gewünschte Langlebigkeit der Schrauben berücksichtigen.

Welche Arten von verzinkten Schrauben gibt es?

Verzinkte Schrauben bieten eine erhebliche Vielfalt und können je nach Anwendung in verschiedenen Varianten erhältlich sein. Sie unterscheiden sich nicht nur im Verzinkungsverfahren, sondern auch in weiteren technischen Aspekten. Folgende Kategorien sind besonders relevant:

  • Materialzusammensetzung: Verzinkte Schrauben bestehen in der Regel aus Stahl, können jedoch auch aus Materialien wie Edelstahl oder Messing gefertigt werden, die eine höhere Korrosionsbeständigkeit aufweisen.
  • Festigkeitsklassen: Diese Klassen geben an, für welche Belastungen eine Schraube geeignet ist. Gängige Klassen sind beispielsweise 8.8 oder 10.9, wobei die Zahlen die charakteristische Zugfestigkeit in Megapascal anzeigen und eine höhere Zahl eine größere Tragfähigkeit bedeutet.
  • Kopfdesign: Schrauben sind in unterschiedlichen Formen erhältlich, die sich je nach Einsatzgebiet unterscheiden. Zu den häufigsten Formen zählen Sechskant-, Senk- und Linsensenkköpfe. Jede Form hat ihre speziellen Vorzüge hinsichtlich Anwendung oder dem benötigten Werkzeug zur Befestigung.
  • Gewindearten: Die verwendeten Gewinde können entweder metrisch oder zöllig sein. Um die erforderliche Verbindungssicherheit zu gewährleisten, ist es entscheidend, das passende Gewinde entsprechend den Projektanforderungen auszuwählen.

Durch das Verständnis dieser Aspekte können Sie gezielt die passende verzinkte Schraube auswählen, die Ihren praktischen Anforderungen entspricht und zur Langlebigkeit Ihrer Projekte beiträgt.

Worauf sollten Sie beim Kauf von verzinkten Schrauben achten?

Beim Kauf von verzinkten Schrauben gibt es verschiedene Faktoren, die Sie beachten sollten, um die optimale Lösung für Ihre spezifischen Bedürfnisse zu finden. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Verzinkungsverfahren: Wählen Sie das Verzinkungsverfahren, das am besten zu Ihrer Anwendung passt. Galvanisch verzinkte Schrauben sind ideal für Innenanwendungen, während feuerverzinkte Schrauben robuster sind und sich besser für den Außenbereich eignen. Die Verfahren unterscheiden sich in der Schichtdicke und dem Korrosionsschutzgrad.
  • Schichtdicke der Zinkbeschichtung: Informieren Sie sich über die Schichtdicke der Zinkbeschichtung, da diese variieren kann. Galvanisch verzinkte Schrauben weisen üblicherweise eine Schichtdicke von 10 bis 20 Mikrometern auf, während feuerverzinkte Modelle Schichtdicken zwischen 50 und 150 Mikrometern erreichen können. Eine dickere Schicht bietet besseren Schutz gegen Korrosion.
  • Festigkeitsklasse: Überprüfen Sie die Festigkeitsklasse der Schrauben entsprechend den Anforderungen Ihres Projekts. Oft kommen Klassen wie 8.8 oder 10.9 zum Einsatz, wobei höhere Zahlen auf größere Tragfähigkeiten hinweisen.
  • Anwendungsbedingungen: Berücksichtigen Sie die spezifischen Bedingungen, denen die Schrauben ausgesetzt sind. In stark korrosiven Umgebungen wie dem Einsatz in Salzwasser oder in Kontakt mit aggressiven Chemikalien sind verzinkte Schrauben weniger geeignet. Hier könnten Edelstahlschrauben die bessere Wahl sein.
  • Nachhaltigkeit und Umweltaspekte: Achten Sie auf umweltfreundliche Optionen. In einigen industriellen Anwendungen könnten spezielle Beschichtungen wie Zinklamellen verwendet werden, die schädliche Umweltauswirkungen verringern.
  • Kompatibilität mit anderen Materialien: Stellen Sie sicher, dass die Schrauben zum Material Ihrer Konstruktion passen. Verzinkte Schrauben können in Verbindung mit bestimmten Metallen schneller korrodieren. Nutzen Sie gegebenenfalls Dichtungen oder spezielle Unterlegscheiben, wenn Sie verschiedene Werkstoffe kombinieren.

Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, sichern Sie sich eine Auswahl an verzinkten Schrauben, die sowohl leistungsfähig als auch langlebig ist, was die Stabilität und Sicherheit Ihrer Projekte erhöht.