Das Polieren von Scheinwerfern ist in Deutschland aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht zulässig. Dieser Artikel behandelt die rechtlichen Hintergründe und bietet alternative Lösungen für matte oder vergilbte Scheinwerfer.
Ist Scheinwerfer polieren überhaupt erlaubt?
Das eigenständige Polieren von Scheinwerfern ist in Deutschland nicht gestattet. Diese Regelung beruht auf der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung, die besagt, dass Scheinwerfer als typgenehmigte Bauteile eingestuft werden. Eine Veränderung dieser Komponenten führt zum Erlöschen der Betriebserlaubnis.
Ein zentraler Grund für dieses Verbot ist der Verlust der Schutzschicht auf der Scheinwerferabdeckung während des Polierens. Diese Schicht ist entscheidend, um die lichttechnischen Eigenschaften zu gewährleisten, die für die Sicherheit im Straßenverkehr unerlässlich sind. Eine Veränderung der Scheinwerferoberfläche kann zu gefährlicher Lichtstreuung oder Blendung von entgegenkommenden Fahrzeugen führen, was das Unfallrisiko erhöht.
Darüber hinaus können Sie bei der Hauptuntersuchung Probleme bekommen. Wenn Prüfer feststellen, dass Scheinwerfer baulich verändert wurden, kann dies dazu führen, dass die TÜV-Plakette verweigert wird. Im schlimmsten Fall könnte Ihre Kfz-Versicherung die Kostenübernahme bei Schäden ablehnen, wenn die Scheinwerfer eigenhändig poliert wurden.
Daher raten Experten Autobesitzern, auf das Polieren ihrer Scheinwerfer zu verzichten und stattdessen die professionelle Wartung oder den Austausch in Betracht zu ziehen.
Was tun bei matten Scheinwerfern?
Wenn Sie bemerken, dass Ihre Scheinwerfer matt oder vergilbt sind, ist schnelles Handeln wichtig, da diese Bedingungen Ihre Sicht beim Fahren beeinträchtigen können. Überprüfen Sie zunächst, ob Beschmutzungen oder starke Beschädigungen vorliegen. Eine eingehende Reinigung mit mildem Autoshampoo und warmem Wasser hilft Ihnen dabei, oberflächliche Verunreinigungen zu entfernen. Lassen Sie die Scheinwerfer gründlich trocknen, um den Zustand besser beurteilen zu können.
Sollten die Scheinwerfer weiterhin trübe erscheinen, bedenken Sie, dass eine eigenständige Politur in Deutschland rechtlich nicht zulässig ist, da sie die bautechnischen Eigenschaften der Scheinwerfer verändert. Der sicherste und rechtlich unproblematische Ansatz stellt der Austausch Ihrer Scheinwerfer dar. Dies kommt nicht nur Ihrer Sicherheit im Straßenverkehr zugute, sondern verhindert auch mögliche Probleme bei der Hauptuntersuchung.
Wenn Sie eine Werkstatt aufsuchen, übernehmen professionelle Techniker den Austausch, wobei die Kosten je nach Fahrzeugmodell und Anbieter variieren können. Achten Sie darauf, qualitativ hochwertige Scheinwerfer auszuwählen, um eine langfristige Funktionsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
Um zukünftige Schäden zu minimieren, empfiehlt es sich, regelmäßig die Scheinwerfer zu kontrollieren und gegebenenfalls gründlich zu reinigen. Vermeiden Sie zudem unbefestigte Straßen und starke Witterungseinflüsse, die die Scheinwerferoberfläche zusätzlich belasten können.
Scheinwerfer aufbereiten – Schritt für Schritt
Um die Sichtbarkeit Ihrer Scheinwerfer zu verbessern und deren Lebensdauer zu verlängern, folgen Sie dieser detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Scheinwerferaufbereitung.
1. Gründliche Reinigung:
Starten Sie mit der gründlichen Reinigung der Scheinwerfer. Verwenden Sie warmes Wasser und ein mildes Autoshampoo. Mit einem weichen Schwamm entfernen Sie Schmutz, Staub und Insektenreste. Vermeiden Sie Druck, um Kratzer zu verhindern. Lassen Sie die Scheinwerfer vollständig trocknen, bevor Sie fortfahren.
2. Scheinwerfer kontrollieren:
Überprüfen Sie den Zustand der Scheinwerfer. Achten Sie darauf, ob es sich lediglich um oberflächliche Vergilbungen oder tiefere Kratzer handelt. Dies hilft Ihnen bei der Auswahl der richtigen Schleifpapierkörnung.
3. Abkleben:
Schützen Sie die angrenzenden Karosserieteile, indem Sie die Kanten rund um die Scheinwerfer mit Malerkreppband abkleben. Dadurch wird verhindert, dass Lack oder Behandlungsmittel auf die Karosserie gelangen.
4. Nassschleifen:
Verwenden Sie nassschleifendes Schleifpapier und beginnen Sie mit einer Körnung von 800. Befeuchten Sie sowohl das Schleifpapier als auch die Scheinwerferoberfläche, bevor Sie mit dem Schleifen beginnen. Führen Sie leichte, kreisende Bewegungen aus, bis die Oberfläche gleichmäßig matt ist. Bei Bedarf können Sie zu einer gröberen Körnung wechseln, um tiefere Kratzer zu beseitigen.
5. Feinschleifen:
Après dem groben Schleifen spülen Sie die Scheinwerfer gründlich ab. Nutzen Sie jetzt ein Schleifpapier mit einer feineren Körnung, um die Oberfläche weiter zu glätten. Dieser Schritt sorgt dafür, dass die Scheinwerfer letztlich eine klare und glänzende Erscheinung erhalten.
6. Polieren:
Im nächsten Schritt tragen Sie eine spezielle Kunststoffpolitur mit einem weichen, fusselfreien Tuch auf. Polieren Sie die Scheinwerfer in sanften, kreisenden Bewegungen, um ein klares Finish zu erzielen. Alternativ können Sie Zahnpasta verwenden, da die Polierstoffe in diesem Produkt ähnliche Ergebnisse bieten können.
7. Entfetten und Versiegeln:
Nach dem Polieren ist es wichtig, die Scheinwerfer gründlich zu entfetten. Verwenden Sie hierfür einen speziellen Reiniger. Tragen Sie anschließend einen Haftgrund für Kunststoffe auf und lassen Sie ihn trocknen. Dies verbessert die Haftung des Klarlacks, der in den folgenden Schritten aufgetragen wird.
8. Klarlack auftragen:
Sobald der Haftgrund trocken ist, tragen Sie den Klarlack gleichmäßig auf die Scheinwerferoberfläche auf. Dieser Schritt bietet zusätzlichen Schutz und hilft, das Vergilben der Scheinwerfer zu verhindern. Achten Sie darauf, den Klarlack in mehreren dünnen Schichten aufzutragen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
9. Abschlusskontrolle:
Nachdem der Klarlack vollständig getrocknet ist, überprüfen Sie die Scheinwerfer auf ihre Funktionalität. Hierbei kann es sinnvoll sein, eine Fachkraft zu konsultieren, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert und die Scheinwerfer gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Die Aufbereitung von Scheinwerfern mag einfach erscheinen, jedoch sollten Autobesitzer die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland immer im Auge behalten.