Vor allem dann, wenn Regenwasser gesammelt und dem Abwassersystem zugeführt wird, entsteht häufig die Überlegung, ob es nicht auch eine sinnvollere Nutzung gibt – zum Beispiel als Trinkwasser. Warum davon allerdings abgeraten werden muss und welche alternativen Nutzungsarten infrage kommen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Regenwasser darf nicht als Trinkwasser verwendet werden
Obwohl vor allem im Zuge der Selbstversorgung oftmals dafür argumentiert wird, darf Regenwasser tatsächlich nicht als Trinkwasser aufbereitet und verwendet werden. So gilt es ausdrücklich als nicht genießbar für den menschlichen Genuss, was sich vor allem aus dessen Weg durch die Atmosphäre bedingt.
Regenwasser entsteht dann, wenn Wasser innerhalb der Erdatmosphäre verdunstet. Dabei handelt es sich dann um ein Äquivalent zu destilliertem Wasser, weil die natürliche Mineralisierung des Wasser bei der Verdunstung verloren geht. Fällt das Regenwasser nun auf dem Weg zurück zur Erde durch die Luft, nimmt es Staub, Luftverschmutzung, Bakterien und viele andere Schadstoffe einfach auf – sodass es stark verschmutzt ist, wenn es auf den Boden fällt. In Deutschland ist es daher gesetzlich verboten, Regenwasser in die Trinkwassernutzung einzufügen (nach der EG-Richtlinie „Wasser für den menschlichen Gebrauch“).
Aber eine Nutzung im Haushalt ist durchaus erlaubt
Tatsächlich heißt dies im Umkehrschluss aber nicht, dass das Regenwasser in jedem Fall entsorgt werden muss. Vielmehr können spezielle Filtrationsanlagen installiert werden, die das Regenwasser reinigen und dann in das Haushaltswasser einspeisen. Gesetzlich darf es nämlich für die folgenden Zwecke durchaus verwendet werden:
- Bewässerung des Gartens;
- Verwendung beim Waschen von Wäsche; sowie
- Einspeisung in das Abwassersystem, sodass die Toilette damit gespült werden darf.
Außerdem gibt es inzwischen einige Fachfirmen, die die Installation von Spezialfiltern anbieten, um Regenwasser trinkwassertauglich zu machen. Zwar können diese Optionen angedacht werden, sind von der Gesetzgebung allerdings noch nicht erlaubt oder freigegeben.