Kamin selber einbauen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Der Einbau eines Kaminofens erfordert sorgfältige Planung und präzise Ausführung. In diesem Artikel werden die entscheidenden Schritte und Sicherheitsvorkehrungen beschrieben, die für eine erfolgreiche Installation notwendig sind.

Planung und Vorbereitung – Der erste Schritt zum Kamin

Bevor Sie mit dem Einbau Ihres Kaminofens beginnen, sollten Sie gründlich planen und alle relevanten Aspekte berücksichtigen. Eine detaillierte Vorbereitung ist entscheidend, um Schwierigkeiten zu vermeiden und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Beachten Sie dabei folgende wesentliche Punkte:

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen Platz, der nah am Schornstein liegt, um die Länge des Ofenrohrs im zulässigen Bereich zu halten. Überprüfen Sie außerdem, ob der Schornstein für den Betrieb eines Kaminofens geeignet ist. Möglicherweise müssen bauliche Veränderungen vorgenommen werden, beispielsweise das Setzen eines Wandfutters oder das Anbringen eines Edelstahlschornsteins an der Außenwand, falls kein interner Anschluss vorhanden ist.
  2. Brandschutzanforderungen: Halten Sie die gesetzlichen Mindestabstände zu brennbaren Materialien ein. Diese Abstände können je nach Hersteller und Ofentyp variieren, liegen jedoch typischerweise bei 80-100 cm zu Möbeln, 30 cm seitlich der Feuerraumöffnung und 20 cm Abstand zu Wänden. Wenn der Kaminofen auf brennbarem Boden steht, sollten Sie zudem eine Funkenschutzplatte verwenden, die mindestens 30 cm breiter ist als der Ofen.
  3. Fachkundige Beratung: Konsultieren Sie eine Fachkraft, um alle erforderlichen Vorschriften und Auflagen im Voraus zu klären. Dazu gehören nicht nur die Gebühren für die Abnahme, sondern auch Informationen über mögliche Reparaturen oder Anpassungen am Schornstein. Die Fachkraft kann Ihnen zudem bei der Auswahl des passenden Kaminofens helfen.
  4. Materialliste erstellen: Stellen Sie eine Liste der benötigten Materialien und Werkzeuge zusammen. Wichtige Materialien sind Ofenrohre, Wandfutter, Brandschutzplatten und hitzebeständiges Dichtungsmaterial. Für die Arbeiten benötigen Sie eine Wasserwaage, eine Bohrmaschine, Schraubenschlüssel und eventuell ein Mörtel.
  5. Gesetzliche Normen und Vorschriften: Informieren Sie sich über die aktuellen Vorschriften bezüglich Emissionsschutz und Brandschutz, insbesondere die neuen Umweltanforderungen, die ab dem 31.12.2024 für ältere Kaminöfen gelten. Hierzu gehört, dass Sie sich über mögliche Nachrüstungen oder den Austausch Ihres Kaminofens informieren sollten.

Eine sorgfältige Vorbereitung sorgt dafür, dass Sie schnell und reibungslos in die wohltuende Wärme Ihres Kaminofens eintauchen können.

Den Kaminofen anschließen – Schritt für Schritt

Nach der Planung und Vorbereitung können Sie mit dem Anschluss Ihres Kaminofens beginnen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:

  1. Funkenschutzplatte verlegen: Wenn der Kaminofen auf brennbarem Bodenbelag steht, legen Sie zuerst eine Funkenschutzplatte aus. Diese sollte mindestens 30 cm breiter als der Ofen sein, um den Brandschutz sicherzustellen.
  2. Kaminofen platzieren: Stellen Sie den Kaminofen auf die Funkenschutzplatte. Richten Sie ihn mit einer Wasserwaage so aus, dass er waagerecht steht. Eine gleichmäßige Ausrichtung ist wichtig für eine optimale Abgasführung und Verbrennung.
  3. Rauchrohr vorbereiten: Messen Sie die Höhe des Ofens von der Oberkante bis zur Wand, wo das Rauchrohr in den Schornstein führt. Verbinden Sie die Teile des Rauchrohrs gemäß der Herstelleranleitung und überprüfen Sie alle Verbindungen auf Dichtigkeit.
  4. Wandfutter installieren: Setzen Sie an der Stelle, wo das Rauchrohr durch die Wand in den Schornstein geleitet wird, ein Wandfutter ein. Dieses sorgt dafür, dass keine Abgase in den Wohnraum gelangen.
  5. Rauchrohr anschließen: Führen Sie das Rauchrohr durch das Wandfutter und verbinden Sie es mit dem Schornstein. Stellen Sie sicher, dass alle Anschlüsse absolut dicht sind. Verwenden Sie hitzebeständiges Dichtungsmaterial oder glasfaserverstärktes Dichtband für eine sorgfältige Abdichtung.
  6. Verkleidung anbringen: Sollten Verkleidungsteile vorhanden sein, montieren Sie diese jetzt. Diese Elemente tragen nicht nur zur Optik bei, sondern auch zur Sicherheit, indem sie Hitze abhalten.
  7. Sicherheitsüberprüfung: Kontrollieren Sie alle Verbindungen und die Stabilität des gesamten Aufbaus. Überprüfen Sie mit der Wasserwaage, ob der Ofen richtig ausgerichtet ist.

Nach diesen Schritten ist Ihr Kaminofen bereit für die Abnahme durch den Schornsteinfeger. Planen Sie ausreichend Zeit für diese Überprüfung ein, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß installiert wurde.

Abnahme und Inbetriebnahme – Sicherheit geht vor

Bevor Sie Ihren Kaminofen zum ersten Mal in Betrieb nehmen können, ist eine umfassende Abnahme durch einen Schornsteinfeger erforderlich. Dieser Schritt gewährleistet, dass der Kaminofen korrekt installiert wurde und alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Die Abnahme ist gesetzlich vorgeschrieben und trägt entscheidend zu Ihrer Sicherheit sowie der Sicherheit Ihrer Familie und Nachbarn bei.

Im Rahmen der Abnahme überprüft der Schornsteinfeger folgende Aspekte:

  1. Sichere Installation: Der Schornsteinfeger kontrolliert, ob der Kaminofen stabil steht und alle Verbindungen, insbesondere zwischen Kaminofen und Rauchrohr, dicht sind. Undichtigkeiten können gesundheitsschädliche Rauchgase in den Wohnbereich bringen.
  2. Abstand zu brennbaren Materialien: Die Fachkraft prüft, ob die erforderlichen Sicherheitsabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Üblicherweise sind dies mindestens 80-100 cm zu Möbeln, 30 cm seitlich der Feuerraumöffnung und 20 cm Abstand zu Wänden.
  3. Funkenschutz: Bei einem Kaminofen auf brennbarem Boden muss überprüft werden, ob eine geeignete Funkenschutzplatte installiert ist, die mindestens 30 cm breiter als der Ofen ist. Auch diese Maßnahme wird von der Fachkraft begutachtet.

Nach einer erfolgreichen Abnahme können Sie mit der ersten Inbetriebnahme Ihres Kaminofens beginnen. Achten Sie dabei auf die spezifischen Anweisungen des Herstellers, insbesondere beim Einbrennen des Ofens. Dieses Verfahren verlangt in der Regel ein langsames und kontrolliertes Hochheizen, um das Material nicht zu schädigen. Bei den ersten Brennvorgängen ist es normal, Treffer Geräusche und Gerüche wahrzunehmen, da sich die Ofenoberfläche an die Hitze anpassen muss.

Beachten Sie stets die Hinweise des Herstellers und nehmen Sie den Kaminofen erst nach der erfolgreichen Abnahme in Betrieb.