Die Erde in einem Hochbeet sinkt im Laufe der Zeit durch den Zersetzungsprozess organischer Materialien ab. In diesem Artikel erfahren Sie, warum dies geschieht und wie Sie Ihr Hochbeet rechtzeitig nachfüllen können.
Warum sackt die Erde im Hochbeet ab?
Die Erde in einem Hochbeet sackt im Laufe der Zeit ab, was ein natürlicher Prozess ist. Dieser Vorgang resultiert hauptsächlich aus der Zersetzung organischer Materialien, die Sie in das Beet eingebracht haben. Hochbeete sind oft mehrschichtig aufgebaut; grobe Materialien wie Äste und Strauchreste befinden sich unten, während oben feinere Komponenten wie kompostierte Erde und feine Erde lagern.
In den unteren Schichten bestehen viele Hohlräume zwischen den groben Bestandteilen. Sobald sich diese Materialien zersetzen, vermindert sich ihr Volumen erheblich. Wärme und Feuchtigkeit fördern das Wachstum von Mikroorganismen, welche die organischen Substanzen umsetzen. Dieser Prozess trägt zur Erzeugung von Wärme und zur Freisetzung von Nährstoffen bei, die das Wachstum der Pflanzen unterstützen.
Die Absenkung der Erde variiert je nach Art der verwendeten Materialien und deren Zersetzungsgrad. Im Durchschnitt sackt die Erde jährlich um etwa 10 bis 20 Zentimeter ab, was als normal gilt. Über einen Zeitraum von etwa sechs Jahren kann das gesamte Material im Hochbeet vollständig umgeschichtet und in feine Erde umgewandelt werden.
Ein weiterer Faktor, der die Absenkung beeinflusst, ist die Art der Befüllung des Hochbeets. Wenn Sie das Beet direkt vor der Vegetationsperiode mit frischen Materialien füllen, neigt es dazu, schneller zu sinken, weil sich die neuen Materialien während der Saison setzen. Erfolgt die Befüllung hingegen im Herbst, komprimiert die Erde über den Winter, hauptsächlich wenn das Beet in dieser Zeit nicht bewirtschaftet wird.
Um die Struktur und Funktionalität des Hochbeets langfristig zu erhalten, sollten Sie regelmäßig überprüfen, wie stark die Erde abgesackt ist, und die Flächen gegebenenfalls nachfüllen, insbesondere vor der nächsten Pflanzsaison.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Nachfüllen?
Der optimale Zeitpunkt zum Nachfüllen eines Hochbeets hängt von dessen Nutzung und Bepflanzung ab. Hier sind einige vorteilhafte Zeitfenster:
- Herbst: Nach der Ernte ist der Herbst eine hervorragende Gelegenheit, um Ihr Hochbeet aufzufüllen. In dieser Zeit stehen häufig viele organische Materialien wie Laub, Kompost und Strauchreste zur Verfügung. Die neuen Schichten haben im Winter die Chance, sich zu setzen und Nährstoffe freizusetzen, die im Frühling für das Pflanzenwachstum wichtig sind.
- Frühling: Falls Ihr Hochbeet auch während der Wintermonate bewirtschaftet wurde, ist der Frühling der geeignete Zeitpunkt für das Nachfüllen, nachdem das Wintergemüse geerntet wurde. Frische Erde oder Kompost können dann hinzugefügt werden, um die Wachstumsbedingungen für die neuen Pflanzen zu verbessern.
- Während der Vegetationsperiode: Wenn Ihr Hochbeet während der Anbausaison sichtbar abgesackt ist oder nur teilweise bepflanzt wurde, können Sie auch in den unbepflanzten Bereichen nachfüllen. Achten Sie dabei darauf, das Wachstum der bereits vorhandenen Pflanzen nicht zu beeinträchtigen.
Durch das strategische Nachfüllen zur richtigen Zeit sichern Sie sowohl die Höhe als auch die Struktur Ihres Hochbeets und fördern die Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen.
Welche Materialien eignen sich zum Nachfüllen?
Um Ihrem Hochbeet neues Leben einzuhauchen, können Sie verschiedene geeignete Materialien verwenden. Jedes Material bringt eigene Vorteile mit sich:
1. Kompost:
Kompost verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Verwenden Sie gut zersetzten Kompost, um die abgesackte Erde aufzufüllen. Bei größeren Absenkungen kann es ratsam sein, die oberste Erdschicht abzutragen und dann den Kompost einzufüllen.
2. Hochbeet-Erde:
Diese spezielle Mischung ist optimal auf die Bedürfnisse von Hochbeeten abgestimmt. Sie können die Bodendecke komplett mit Hochbeet-Erde auffüllen, um den Nährstoffgehalt zu optimieren und sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend versorgt werden.
3. Rasenschnitt:
Rasenschnitt ist sehr nährstoffreich und trägt zur Humusbildung bei. Fügen Sie ihn in dünnen Schichten hinzu, um Schimmelbildung zu vermeiden, und kombinieren Sie ihn gegebenenfalls mit anderen Materialien.
4. Gründüngung:
Pflanzen wie Phacelia oder Gelbsenf fördern die Nährstoffanreicherung durch Stickstoff und verbessern die Bodenstruktur. Säen Sie Gründüngungspflanzen nach der Ernte aus und arbeiten Sie diese im Herbst in den Boden ein.
5. Holzschnitzel oder Strauchreste:
Diese groben Materialien zersetzen sich im Laufe der Zeit und tragen zur Wärmeerzeugung sowie Nährstofffreisetzung bei. Platzieren Sie sie im unteren Bereich Ihres Hochbeetes, um eine gute Drainage und Belüftung zu gewährleisten.
6. Pappe oder Karton:
Verwenden Sie unbedruckte und unbehandelte Kartonagen als unterste Schicht, um die Struktur Ihres Hochbeetes zu unterstützen.
Stellen Sie sicher, dass Sie die verschiedenen Materialien gut schichten und aufeinander abstimmen, um optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Pflanzen zu schaffen. Jedes Material unterstützt die poröse Struktur und die Nährstoffversorgung, was langfristig die Gesundheit Ihres Hochbeetes fördert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachfüllen
Um Ihr Hochbeet optimal für die nächste Saison vorzubereiten, befolgen Sie diese schrittweisen Anweisungen:
- Pflanzenreste Entsorgen: Beginnen Sie mit der Entfernung aller überblühten Pflanzen und Unkräuter aus dem Hochbeet. Dies sorgt für eine saubere Arbeitsfläche und beugt Schädlingen vor.
- Erde Auflockern: Lockern Sie die oberste Erdschicht vorsichtig mit einer Harke oder einem Grubber auf. Durch das Auflockern ermöglichen Sie eine bessere Durchlüftung und bessere Vorbereitung für die neuen Materialien.
- Materialien Bereitstellen: Bereiten Sie geeignete Nachfüllmaterialien vor, wie z.B. gut zersetzten Kompost, Rasenschnitt oder hochbeetoptimierte Erde. Orientieren Sie sich an der Menge, die benötigt wird, basierend auf dem Grad der Absackung.
- Neues Material Einfüllen: Fügen Sie das ausgewählte Material in Schichten hinzu. Beginnen Sie mit grob zerschnittenem Material wie Ästen oder Strauchresten und folgen Sie mit einer Schicht Kompost. Fahren Sie fort, bis etwa 5 bis 10 Zentimeter unter den Rand des Hochbeets verbleiben.
- Ebenmäßige Verteilung: Verteilen Sie die eingefüllte Erde gleichmäßig, um Höhenunterschiede zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Material nicht zu fest gedrückt wird, da eine gewisse Lockerheit erforderlich ist.
- Gießen: Gießen Sie die frisch aufgefüllte Erde gut an, um das Setzen des Materials zu unterstützen und die Erdstruktur zu fördern.
- Abschließende Kontrolle: Überprüfen Sie die Höhe des Materials. Es sollte etwas über dem Rand stehen bleiben, um ein Absacken während der ersten Wochen zu kompensieren.
- Nachhaltige Eigenschaften Fördern: Integrieren Sie eventuell Gründüngungspflanzen oder setzen Sie eine Mulchschicht aus Laub auf, um die Nährstoffversorgung zu verbessern und Unkrautbildung zu reduzieren.
Indem Sie diese Schritte befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihr Hochbeet optimal vorbereitet ist und Ihre Pflanzen im kommenden Jahr reichhaltig gedeihen können.