Heizleistung Wärmepumpe berechnen: So geht’s einfach

Die Dimensionierung einer Wärmepumpe erfordert eine präzise Bestimmung des Heizwärmebedarfs eines Hauses. In diesem Artikel erklären wir die relevanten Faktoren und zeigen Ihnen, wie Sie eine grobe Abschätzung der erforderlichen Heizleistung vornehmen können.

Heizwärmebedarf: Der Schlüssel zur richtigen Dimensionierung

Die korrekte Dimensionierung einer Wärmepumpe hängt entscheidend vom Heizwärmebedarf Ihres Hauses ab. Dieser Wert beschreibt, wie viel Wärme benötigt wird, um alle Räume an kalten Tagen auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Bei der Bestimmung dieses Wertes sind verschiedene Faktoren zu beachten:

  • Dämmzustand des Gebäudes: Ein gut gedämmtes Haus verliert weniger Wärme, was den Heizwärmebedarf verringert.
  • Regionale klimatische Bedingungen: Kältere Regionen erfordern einen höheren Wärmebedarf, während milde Klimazonen den Energieverbrauch reduzieren.
  • Heizgewohnheiten: Ihre persönlichen Vorlieben, wie warm es in den Innenräumen sein soll, beeinflussen ebenfalls den Heizbedarf.
  • Heizsystem: Die Art der Heizkörper oder das Vorhandensein einer Fußbodenheizung beeinflusst die Effizienz des Heizsystems und damit den Heizwärmebedarf.

Wärmverluste sind ein zentrales Element bei der Bestimmung des Heizwärmebedarfs. Diese Verluste entstehen durch Transmission über Wände, Fenster und Dächer sowie durch Lüften. Eine präzise Analyse dieser Verluste ist wichtig, um die Effizienz Ihrer Wärmepumpe richtig einzuschätzen.

Die Ermittlung des Heizwärmebedarfs ist ein komplexer Prozess, der oft die Expertise eines Fachbetriebs erfordert. Direkte Überschlagsberechnungen können jedoch als Ausgangspunkt dienen. Sie geben Ihnen eine erste Vorstellung davon, welche Leistung Ihre Wärmepumpe benötigt, um alle Räume optimal zu beheizen. Berücksichtigen Sie auch den zusätzlichen Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung, um ein vollständiges Bild Ihrer Anforderungen zu erhalten.

Durch eine sorgfältige Berechnung und Auslegung Ihrer Wärmepumpe können Sie ineffizienten Betrieb und hohe Energiekosten vermeiden sowie den Komfort in Ihrem Zuhause sicherstellen.

Heizleistung berechnen: Ein einfacher Anhaltspunkt

Um die notwendige Heizleistung Ihrer Wärmepumpe grob abzuschätzen, verwenden Sie eine Faustformel. Diese ergibt sich, wenn Sie die Wohnfläche des beheizten Raums mit dem spezifischen Wärmebedarf multiplizieren.

Formel:

Wohnfläche [m²] × spezifischer Wärmebedarf [kW/m²] = Heizleistung [kW]

Zur Orientierung können folgende Richtwerte für den spezifischen Wärmebedarf dienen:

  • Passivhaus: 0,015 kW/m²
  • Neubau nach modernen Standards: 0,04 kW/m²
  • Teilsanierter Altbau mit guter Dämmung: 0,08 kW/m²
  • Unsanierter Altbau: 0,12 kW/m²

Beispiel:

Angenommen, Ihr teilsanierter Altbau hat eine Wohnfläche von 150 m². Dann ergibt sich die Rechnung:

150 m² × 0,08 kW/m² = 12 kW

In diesem Fall benötigt Ihre Wärmepumpe eine Heizleistung von 12 kW, um den Wärmebedarf zu decken.

Wichtiger Hinweis

Diese Berechnung dient lediglich als grober Anhaltspunkt. Für eine präzisere Ermittlung des Heizwärmebedarfs sowie der Heizlast ist eine professionelle Berechnung erforderlich, oft nach den Richtlinien der DIN EN 12831. Diese stellt sicher, dass Ihre Wärmepumpe optimal dimensioniert ist, um effizient zu arbeiten. Achten Sie darauf, den zusätzlichen Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung ebenfalls in Ihre Planung einzubeziehen.