Glasierte Fliesen: Vor- und Nachteile im Überblick

Glasierte Fliesen sind in vielen Wohnräumen aufgrund ihrer Optik und Pflegeleichtigkeit beliebt. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile glasierter Fliesen und gibt wichtige Hinweise zur richtigen Auswahl und Nutzung.

Glasierte Fliesen – Fluch oder Segen?

Glasierte Fliesen erfreuen sich großer Beliebtheit in vielen Haushalten. Ihre glänzende Oberfläche verleiht den Fliesen ein modernes Aussehen und ermöglicht eine Vielzahl von Designs und Farben. Dieses breite Spektrum an Optionen erlaubt es Ihnen, glasierte Fliesen gezielt auszuwählen, um harmonische Farbkombinationen in Ihrem Wohnraum zu schaffen.

Ein wesentlicher Vorteil glasierter Fliesen besteht in ihrer Wasserbeständigkeit. Die Glasur schützt die Fliesen vor Feuchtigkeit und erleichtert die Reinigung von Verunreinigungen. Dies macht sie besonders geeignet für Wände in Küchen und Bädern, wo Hygiene und Pflegeleichtigkeit von großer Bedeutung sind.

Trotz dieser Vorteile bringen glasierte Fliesen auch Herausforderungen mit sich. In stark beanspruchten Bereichen sind sie zerbrechlicher im Vergleich zu unglasierten Varianten. Ein Sturz eines schweren Objekts kann Risse oder Abplatzungen der Glasur verursachen. Daher ist es wichtig, bei der Planung des Einsatzortes zu berücksichtigen, ob diese Fliesenart Ihren spezifischen Anforderungen gerecht wird.

Ein weiterer Nachteil ist die rutschige Oberfläche, besonders in Bereichen, in denen Nässe auf den Boden gelangen kann. Es empfiehlt sich, die Rutschfestigkeitsklasse der Fliesen zu beachten, wenn Sie glasierte Fliesen als Bodenbelag wählen. In sicherheitsrelevanten Anwendungen kann es sinnvoll sein, nach unglasierten Fliesen Ausschau zu halten.

Rutschgefahr minimieren

Die glatte Oberfläche glasierter Fliesen kann in nassem Zustand zu einem erhöhten Rutschrisiko führen, insbesondere in Bereichen wie Badezimmern und Küchen. Um die Sicherheit zu erhöhen und das Unfallrisiko zu reduzieren, sollten Sie bei der Auswahl von Fliesen besondere Aufmerksamkeit auf die Rutschfestigkeitsklasse legen. Nützliche Klassen sind folgende:

  • R9: Geeignet für private Wohnbereiche, bietet jedoch nur eingeschränkte Sicherheit in nassbelasteten Zonen.
  • R10: Empfohlen für barrierefreie Bäder und Räume mit gelegentlicher Nässe.
  • R11 und höher: Diese Klassen bieten signifikant bessere Rutschsicherheit und sind ideal für stark beanspruchte, feuchte Räume.

Neben der richtigen Rutschfestigkeitsklasse ist es ratsam, rutschhemmende Matten oder spezielle Beschichtungen für den Bodenbelag zu nutzen. Diese Optionen erhöhen die Trittsicherheit erheblich und mindern das Risiko, auf glasierten Fliesen auszurutschen. Halten Sie den Boden regelmäßig von Wasser und Schmutz frei, um eine durchgehende Rutschgefahr zu vermeiden.

Beschädigungen der Glasur vorbeugen

Um die Glasur Ihrer Fliesen zu schützen, sind einige präventive Maßnahmen empfehlenswert. Trotz ihrer Robustheit ist die glasierte Oberfläche anfällig für Abplatzungen und Risse, besonders bei starker Beanspruchung. Hier sind einige Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer Ihrer glasierten Fliesen:

  • Vermeiden Sie das Herunterfallen scharfer oder schwerer Gegenstände. Dies kann zu Rissen führen. Insbesondere in Küchen sind Schneidebretter eine gute Möglichkeit, die Fliesen vor direkten Schäden zu schützen.
  • Handeln Sie schnell bei Stürzen. Wenn Ihnen Geschirr oder Töpfe fallen, sollten Sie diese sofort aufheben, um mögliche Risse in der Glasur zu vermeiden.
  • Achten Sie auf die Möbel. Platzieren Sie Filzgleiter unter den Beinen von Möbelstücken, um sowohl Kratzer zu vermeiden als auch das Risiko von Rissen durch das Verrücken schwerer Möbel zu minimieren.
  • rutschfeste Matten sind sinnvoll in feuchten Bereichen wie der Küche oder dem Badezimmer. Sie erhöhen die Sicherheit und schützen die Fliesen vor dem Ausrutschen von Gegenständen.
  • Halten Sie die Fliesen regelmäßig sauber. Schmutz und Ablagerungen können die Glasur auf Dauer angreifen und schwächen. Eine regelmäßige, sanfte Reinigung erhält die Integrität der Glasur.

Mit diesen Maßnahmen können Sie die Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen an der Glasur Ihrer Fliesen erheblich verringern und deren ansprechendes Erscheinungsbild langfristig bewahren.

Die richtige Fliese für den richtigen Ort

Die Auswahl der passenden Fliesen für verschiedene Bereiche in Ihrem Zuhause ist entscheidend für die Gestaltung und Funktionalität eines Raumes. Bei der Entscheidung zwischen glasierten und unglasierten Fliesen spielt die Nutzung des Raumes eine wesentliche Rolle.

Wandflächen: Glasierte Fliesen eignen sich hervorragend für Wandbeläge, insbesondere in Nassbereichen wie Badezimmern oder Küchen. Ihre glatte Oberfläche sorgt dafür, dass Schmutz und Feuchtigkeit leicht abgewischt werden können, wodurch sie ideal für hygienerelevante Bereiche sind.

Bodenbeläge: Bei der Auswahl von Fliesen für den Boden ist es wichtig, die Beanspruchung und Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen. In stark frequentierten Bereichen wie Fluren oder Eingangsbereichen sind unglasierte Fliesen erforderlich. Diese sind widerstandsfähiger gegen Kratzer und Abrieb, was ihre Haltbarkeit erhöht und das ästhetische Erscheinungsbild langfristig bewahrt.

In weniger beanspruchten Räumen wie Wohn- oder Schlafzimmern können glasierte Fliesen verwendet werden. Achten Sie hierbei jedoch auf die Rutschfestigkeit, insbesondere bei der Nutzung als Bodenbelag. Es bieten sich verschiedene Rutschfestigkeitsklassen an, die je nach Lage und Nutzung variieren sollten.

Außenbereiche: Fliesen im Außenbereich sollten aufgrund der Eigenschaften auch frostgeschützt sein. Unglasierte Fliesen aus Feinsteinzeug bieten sich hier oft an, da sie robust sind und hohe Wasserdichtigkeit aufweisen.

Die Auswahl der richtigen Fliese hängt stets von den spezifischen Anforderungen des Einsatzortes ab. Berücksichtigen Sie sowohl das Design als auch die praktischen Eigenschaften der jeweiligen Umgebung.

Alternativen zu glasierten Fliesen

Wenn Sie nach Alternativen zu glasierten Fliesen suchen, stehen Ihnen verschiedene Optionen mit unterschiedlichen Vorteilen zur Verfügung. Diese variieren je nach Einsatzort, gewünschtem Design und spezifischen Anforderungen.

Unglasierte Fliesen aus Feinsteinzeug

Unglasierte Feinsteinzeugfliesen zeichnen sich durch Robustheit und Rutschfestigkeit aus. Sie sind widerstandsfähig gegen Kratzer und Abrieb und eignen sich daher optimal für stark beanspruchte Bereiche wie Flure. Diese Fliesen ermöglichen eine natürliche Optik, die gut mit verschiedenen Einrichtungsstilen harmoniert und sind gleichzeitig pflegeleicht, da sich Schmutz und Flecken nicht so leicht festsetzen.

Natursteinplatten

Natursteinplatten aus Materialien wie Marmor oder Granit vermitteln eine exklusive und zeitlose Eleganz. Sie sind äußerst langlebig und bieten eine natürliche Farb- und Mustervariation, die jedem Raum Charakter verleiht. Beachten Sie jedoch, dass diese Platten eine spezielle Pflege erfordern und in der Anschaffung kostspieliger sein können.

Zementfliesen

Zementfliesen erfreuen sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit zunehmender Beliebtheit. Sie ermöglichen individuelle Designs und Muster und zeichnen sich durch künstlerische Gestaltung aus. Achten Sie darauf, diese Fliesen regelmäßig zu imprägnieren, um sie vor Flecken und mechanischen Belastungen zu schützen.

Betonoptikfliesen

Für eine moderne und klare Ästhetik bieten sich Betonoptikfliesen aus Feinsteinzeug an. Diese Kombination bietet die industrielle Anmutung von Beton bei gleichzeitig hoher Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit. Sie sind zudem häufig rutschfest und daher für viele Bereiche geeignet, sowohl innen als auch außen.

Holzoptikfliesen

Holzoptikfliesen aus Feinsteinzeug kombinieren die Optik eines Holzfußbodens mit den Vorteilen von Fliesen. Sie sind pflegeleicht und beständig gegen Feuchtigkeit, was sie zu einer hervorragenden Wahl für Badezimmer oder Küchen macht, wo traditionelles Holz problematisch sein kann. Viele Holzoptikfliesen sind in großen Formaten erhältlich, was den Verlegeaufwand reduziert.

Die Auswahl der geeigneten Fliesen hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen und der beabsichtigten Nutzung der jeweiligen Räume ab. Berücksichtigen Sie sowohl die optischen als auch die praktischen Eigenschaften in Ihrer Entscheidungsfindung.