Gardinen selbst nähen: Kreative Ideen für Ihr Zuhause

Das Nähen von Gardinen eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für Ihr Zuhause. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie durch präzises Messen, die Auswahl geeigneter Stoffe und das richtige Nähverfahren individuelle Gardinen selbst anfertigen können.

Stoffbedarf ermitteln und Gardinenstoff auswählen

Um die korrekte Menge an Stoff für Ihre Gardinen zu bestimmen, messen Sie zunächst die Höhe Ihrer Fenster. Berücksichtigen Sie dabei, ob Sie bodenlange Gardinen wünschen oder ob diese bis zur Fensterbank reichen sollen.

Berücksichtigen Sie folgende Zugaben:

  • Oben: Bei Verwendung von Gardinenband planen Sie einen Überstand von 10 cm ein, während Sie für Ösen 12 cm einrechnen sollten.
  • Unten: Für den Saum sind 20 cm notwendig.
  • Wascheinsprung: Legen Sie bei Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen 10 % mehr Stoff ein, um dem Schrumpfen beim ersten Waschen entgegenzuwirken.

Beispielsweise benötigen Sie bei einer gewünschten Gardinenlänge von 245 cm mit Gardinenband insgesamt 310 cm Stoff (245 cm + 10 cm + 20 cm + 35 cm für den Wascheinsprung).

Die Breite des Stoffes richtet sich nach der Fenstermasse. Gängige Dekostoffe haben Breiten von 140 cm. Um den gewünschten Faltenwurf zu erzielen, sollten Sie die doppelte Fensterbreite verwenden.

Bei der Stoffauswahl stehen Ihnen verschiedene Materialien zur Verfügung:

  • Leinen: Pflegeleicht und in verschiedenen Farben erhältlich, ideal für mittelschwere bis schwere Gardinen.
  • Seide: Schöne Seidenstoffe wie Noil, Matka oder Dupioni verleihen einen eleganten Look.
  • Voile: Leichte, transparente Gardinen schaffen eine luftige Atmosphäre.
  • Brokat: Exklusive Stoffe, die sich hervorragend für besondere Innenräume eignen.

Vor dem Zuschnitt ist es wichtig, den Stoff vorwaschen, um Schrumpfschäden zu vermeiden. Dies gewährleistet, dass Ihre Gardinen nach dem Nähen die richtige Größe behalten. Wählen Sie einen Stoff, der perfekt in Ihre Einrichtung passt!

Gardinen nähen mit Gardinenband: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Nähen einer Gardine mit Gardinenband bietet Ihnen vielfältige Möglichkeiten zur Anpassung von Licht- und Sichtverhältnissen. Hier ist eine detaillierte Anleitung, um Ihre Gardine erfolgreich zu nähen.

Schritt 1: Zuschnitt des Stoffes

Beginnen Sie damit, die Webkante des Stoffes abzuschneiden, um unerwünschte Aufdrucke zu entfernen. Falten Sie den Stoff der Länge nach, sodass die Kanten aufeinanderliegen, um einen gleichmäßigen Schnitt zu gewährleisten. Messen Sie die gewünschte Länge Ihrer Gardine ab und markieren Sie die Schnittlinie. Schneiden Sie den Stoff entsprechend zu.

Schritt 2: Seitliche Säume anfertigen

Schlagen Sie an beiden Seiten des Stoffes ca. 5 cm nach innen um und bügeln Sie dies gut. Falten Sie die Kante ein zweites Mal um, ungefähr 2,5 cm, und bügeln Sie erneut. Nähen Sie den Saum entlang der Kante fest.

Schritt 3: Gardinenband anbringen

Schneiden Sie das Gardinenband auf die Breite des Stoffes zuzüglich 5 cm Überstand. Legen Sie es 5 mm unterhalb der oberen Kante des Stoffes an, sodass es an der Unterseite übersteht. Schlagen Sie den Überstand um und fixieren Sie ihn mit Stecknadeln. Ziehen Sie bei einer Seite die Zugschnüre des Gardinenbands heraus und verknoten Sie diese, um ein Herausziehen zu verhindern. Nähen Sie das Gardinenband entlang der Oberkante fest. Auf der anderen Seite wiederholen Sie den Vorgang und ziehen erneut die Zugschnüre heraus, damit Sie sie verknoten können. Klappen Sie die verknoteten Zugschnüre um und nähen Sie das Band auch an der Unterseite fest.

Schritt 4: Unteren Saum nähen

Falten Sie den Stoff mittig, um die endgültige Länge zu bestimmen. Fixieren Sie die Falten mit Klammern und messen Sie die gewünschte Endlänge ab, einschließlich 20 cm für den Saum. Zeichnen Sie eine Schnittlinie und bügeln Sie den Saum um 20 cm und dann um 10 cm. Stecken Sie den Saum fest und nähen Sie ihn knappkantig ab. Schließen Sie die seitlichen Kanten des Saums ebenfalls mit einer Naht.

Gardinen nähen mit Ösen: Moderne Eleganz

Das Nähen von Gardinen mit Ösen verleiht Ihrer Wohnung einen modernen und eleganten Look. Die Technik sorgt für eine einfache Handhabung und einen gleichmäßigen Fall der Stoffbahnen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gardinen mit Ösen selbst gestalten.

Schritt 1: Stoffzuschnitt und Vorbereitungen

Achten Sie darauf, die Breite Ihres Fensters genau zu messen und den Stoff entsprechend zuzuschneiden. Eine gängige Empfehlung ist, die Fensterbreite mit dem Faktor 1,5 bis 2 zu multiplizieren, um ausreichend Faltenwurf zu generieren. Planen Sie zudem 12 cm für den oberen Saum und 20 cm für den unteren Saum ein.

Schritt 2: Oberen Saum gestalten

Bügeln Sie den oberen Saum, indem Sie eine 2 cm und eine 10 cm breite Markierung an der Oberkante des Stoffes zeichnen. Falten Sie den Stoff 2 cm nach innen und anschließend die restlichen 10 cm. Stecken Sie die Falten und nähen Sie sie entlang der Kante fest.

Schritt 3: Unteren Saum umnähen

Der untere Saum sollte ebenfalls ordentlich und stabil vernäht werden. Falten Sie den unteren Rand des Stoffes 20 cm nach innen, bügeln Sie diesen und nähen Sie die Kanten fest. Achten Sie darauf, die Kanten gut zu versäubern, um ein Ausfransen zu verhindern.

Schritt 4: Ösen gleichmäßig anbringen

Um die Ösen ansprechend anzubringen, markieren Sie die Positionen genau. Setzen Sie die äußeren Ösen in einem Abstand von 5,5 cm von den Seitenrändern. Messen Sie den Zwischenraum für die übrigen Ösen. Bei einer Breite von 130 cm und insgesamt 8 Ösen sollten die Abstände zwischen den Ösen etwa 17 cm betragen. Verwenden Sie eine Ösenstanze oder ein präzises Werkzeug, um Löcher zu schneiden, und setzen Sie die Ösen in die vorbereiteten Löcher ein.

Nachdem alle Ösen angebracht sind, bügeln Sie die Gardine erneut, um ein makelloses Aussehen zu gewährleisten. Ihre eleganten Gardinen mit Ösen sind nun bereit für die Aufhängung, damit Sie das Spiel von Licht und Schatten in Ihrem Zuhause genießen können.