Drehmomenttabellen für Schrauben: Anleitung und Tipps

Die korrekte Anwendung von Drehmomenttabellen ist entscheidend für die Gewährleistung stabiler und sicherer Schraubverbindungen. In diesem Artikel erklären wir die Schritte zum effektiven Lesen und Verstehen dieser Tabellen für verschiedene Schraubentypen und Anwendungen.

Die Lösung: Drehmomenttabellen richtig lesen und verstehen

Um sicherzustellen, dass Ihre Schraubverbindungen stabil sind, sollten Sie eine Drehmomenttabelle sorgfältig lesen und verstehen. Diese Tabellen geben Ihnen die empfohlenen Anzugsdrehmomente für verschiedene Schraubentypen und Festigkeitsklassen in Newtonmetern (Nm) an. Hier sind einige wichtige Schritte, um die Daten in einer Drehmomenttabelle effektiv zu nutzen:

  1. Identifikation der Schraube: Zunächst sollten Sie die Art der Schraube bestimmen (z. B. Sechskantschraube oder Zylinderkopfschraube). Diese Information ist entscheidend, da unterschiedliche Schraubentypen verschiedene Drehmomentwerte erfordern.
  2. Durchmesser feststellen: Messen Sie den Durchmesser des Gewindes Ihrer Schraube. Übliche Größen sind M6 bis M20. Diese Gewindegröße finden Sie in der ersten Spalte des Tabellenblatts, und sie ist ein wichtiger Faktor für die Auswahl des richtigen Anzugsdrehmoments.
  3. Festigkeitsklasse ermitteln: Die Festigkeitsklasse Ihrer Schraube ist eine wichtige Kennzahl, die auf dem Kopf der Schraube aufgedruckt ist. Diese Angabe bestimmt die Zugfestigkeit und könnte zum Beispiel als 8.8, 10.9 oder 12.9 angegeben werden.
  4. Drehmoment ablesen: Suchen Sie in der Tabelle nach dem spezifischen Durchmesser und der Festigkeitsklasse. Am Schnittpunkt dieser beiden Angaben können Sie das empfohlene Anzugsdrehmoment ablesen.

Die Werte in den Tabellen sind Richtwerte. Unterschiedliche Materialien, Oberflächenbehandlungen oder das Vorhandensein von Schmierstoffen können die erforderlichen Drehmomentwerte beeinflussen. Eine geschmierte Schraube benötigt unter Umständen ein geringeres Anzugsdrehmoment, da die Reibung in diesem Fall geringer ist.

Ziehen Sie stets die Herstellerangaben zurate oder konsolidieren Sie sich bei Unsicherheiten mit Fachpersonen. Vergessen Sie nicht, einen kalibrierten Drehmomentschlüssel zu verwenden, um die präzisen Werte zu erreichen. Fehlerhaftes Anziehen kann zu lockeren Verbindungen oder Schäden an der Schraube und dem Gewinde führen.

Verschiedene Arten von Drehmomenttabellen

Drehmomenttabellen sind essentielle Werkzeuge, die Ihnen helfen, die richtigen Anzugsdrehmomente für verschiedene Schraubentypen und Anwendungen zu ermitteln. Diese Tabellen können in mehreren Varianten vorliegen:

  1. Allgemeine Drehmomenttabellen: Solche Tabellen bieten umfassende Informationen zu gängigen Schraubengrößen und Festigkeitsklassen. Sie eignen sich für die meisten Standardanwendungen und geben einen Überblick über die benötigten Anzugsdrehmomente.
  2. Anwendungsspezifische Drehmomenttabellen: Für spezielle Anwendungen, wie Fahrzeug- oder Maschinenbau, existieren maßgeschneiderte Tabellen. Diese berücksichtigen die speziellen Anforderungen und Belastungen, die für Rad- oder Zylinderkopfschrauben erforderlich sind, und liefern präzisere Werte für diese spezifischen Verbindungen.
  3. Herstellerspezifische Drehmomenttabellen: Viele Hersteller stellen ihre eigenen Tabellen zur Verfügung, die auf die spezifischen Eigenschaften ihrer Schrauben und Materialien abgestimmt sind. Diese speziellen Tabellen sind besonders wertvoll, da sie aktuelle und umfassende Informationen bieten, die über allgemeine Empfehlungen hinausgehen.
  4. Dynamische Drehmomenttabellen: In bestimmten Fällen sind Drehmomenttabellen dynamisch gestaltet, um unterschiedlichen Reibwerten Rechnung zu tragen. Diese Tabellen ermöglichen es, variable Faktoren wie Schmiermittel oder Oberflächenbehandlungen zu berücksichtigen, was die Genauigkeit der Anzugsdrehmomentangaben verbessert.

Bei der Nutzung von Drehmomenttabellen sollten Sie stets die spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung und die Eigenschaften der verwendeten Materialien im Blick behalten. Ideal ist es, wenn die verwendete Tabelle ebenfalls die Reibwerte und Festigkeitsklassen berücksichtigt, um eine korrekte und sichere Anzugsdrehmomentanwendung zu gewährleisten.